8. „Ich vermisse es wirklich den Wind zu spüren."

72 4 1
                                    

So stehe ich also um Punkt 7:40 an dem Herz zusammen mit Changbin. Ihn traf ich bereits um 7:30 vor der Uni, weswegen ich ihn einfach da mit hin schleppen konnte. Seine Vorlesung fängt sowieso erst um 8:30an. 

„Und du sagst mir, du hast es ihm gesagt? Und dann machst du dieses Treffen? Denkst du auch an mich wie ich da stehe, wenn ich mit dem hübschesten Typen von der gesamten Uni hier stehe?" 

Ich weiß nicht wie lange ich mir sein Gemecker noch anhören muss, besonders weil Leute ihn leicht verwirrt ansehen. 

„Nimm zumindest dein Handy in die Hand, wenn du weiter meckern willst. Weil wenn du so weiter machst, stehst du noch bescheuerter da." Er ist kurz still, weswegen er dann sein Handy in die Hand nimmt und es dann weiter anmeckert. 

„Ah, du bist Changbin oder?", höre ich dann Hyunjins Stimme. Wir beide drehen uns um. „Lass dein Handy in der Hand, dann kann ich auch reden." Hyunjin schien kurz verwirrt, als er es dann wieder kapierte und versucht meiner Stimme zu folgen. 

„Felix, es wäre mir echt lieber gewesen, wenn wir das bei dir Zuhause machen würde – dann kann ich dich auch sehen." Ich lache leise. „Entschuldige, dass ihr beide Vorlesungen habt." 

Changbin schaut dann stumm zu mir. Was ist los mit ihm und wieso durchlöchert er mich? 

„Du kannst ihn also sehen?" Hyunjin schaut zu dem Schwarzhaarigen, welcher dann langsam nickt. „Hast du eine Idee, wie wir ihn wieder sichtbar machen?" Die Stille danach zeigt nur, dass es wirklich niemand weiß. 

„Lass uns doch einiges ausprobieren, weiß nicht, irgendwas mit Wasser vielleicht." Beide schauen mich an. „Stimmt, du sagtest, dass du diesen Traum hattest", murmelt Hyunjin vor sich hin. 

„Warte, welcher Traum?" Oh Mist, ich hab es nicht Changbin erzählt. „Ehm.. Bevor ich so wurde, hatte ich ein Traum, dass eine Welle an Wasser auf mich zukam. Doch obwohl das Wasser eigentlich hätte abprallen sollen ging es durch mich durch." 

Er scheint nun jetzt zu überlegen, als ihm was einfällt: „Wie wäre es, wenn diese Situation auch in Real passieren muss? Also, das Wasser dich trifft." Ich dreh mich zu den Toiletten und zeige darauf. Changbin folgt dem Finger. „Toiletten? Könnte funktionieren." 

Und so gehen wir dahin und Hyunjin füllt ein Eimer mit Wasser. „Stell dich mal da hin.. genau." Changbin nimmt dann den Eimer und schüttet ohne Vorwarnung das Wasser auf mich. Doch ich spüre nichts. Es geht wie im Traum einfach durch mich durch. Verzweifelt fasse ich auf das Wasser, welches nun am Boden liegt. 

„Wieso hat er das gemacht." 

„Weiß nicht aber Schau, Hyunjin ist dabei." 

„Wollte er Hyunjin ärgern?" 

„Oh bitte nicht!" 

Genervt schaue ich zu den zwei Mädchen, welche auf dem Stein sitzen und sich darüber lustig machen. Als wüsste Changbin was, versucht er meine Hand zu halten, was ich komischerweise sogar Spüre, weswegen ich mich verdattert umdrehe. 

„Eh.. Lass gut sein, ich bin es gewohnt." Nun kommt auch Hyunjin dazu, welcher ihn verwirrt anschaut. „Du kannst ihn anfassen?" Sein Gegenüber nickt. 

Ja, er kann es. Und ich spüre es. Bin mir immer mehr sicher, dass ich ihn brauche. Jeder seiner Berührungen lässt mein Körper erzittern. Dies bemerkte ich gestern schon. Ich schluckte, als ich auf seine Hand schaue, die kurz vor meiner ist. 

„Changbin." Er zuckt zusammen und nimmt sie zurück. „Vergiss nicht, dass dich Leute sehen."Hyunjin hat recht. 

„Lasst uns heute Abend bei Felix' sein Haus treffen, dann sehen wir alle ihn und können in seinem Zimmer reden." Changbin und Ich bejahen es. 

Jeder geht zu seinen Vorlesungen und ich liege auf der Wiese an einemeinsam stehenden Baum. 

Ich vermisse es wirklich den Wind zu spüren.

Invisible Sunshine  - ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt