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Es sind mittlerweile einige Wochen vergangen und Gabe ist irgendwie seltsam geworden.
Manchmal verschwindet er einfach so aus dem Unterricht oder kreuzt gar nicht erst auf. Er führt Selbstgespräche und ist ständig verletzt.
Mich und meine Freunde beachtet er kaum.
Annabelle wirft ihm trotzdem noch ständig giftige Blicke zu.
Und dann ist plötzlich der Tag an dem Gabe, wieder mit einem Grinsen, vor mir steht und mir direkt in die Augen blickt.
Er hat eine schramme quer übers Gesicht.
"Hey" begrüßt er mich mit einem noch breiteren Grinsen.
"Hey" erwiedere ich nur müde.
Ich habe die Nacht kaum geschlafen, weil ich ständig durch meine Eltern geweckt wurde.
"Ich hab was für dich." murmelt er und kramt in seiner Jackentasche rum. Warum auch immer er zu diesen Sommerlichen Temperaturen eine Jacke braucht.
Überrascht gucke ich ihn an als er mir einen kleinen, schwarzen, glitzernden Stein übergibt.
"Wenn du mal traurig bist, dann halte ihn an dein Herz und denk an mich. Wer weiß, vielleicht passiert ja was tolles." zwinkert er mir zu und verschwindet im Schulgebäude.
Ich stecke den Stein in meine Hosentasche und mache mich auf den Weg zu meinen Freunden.
Eigentlich wollte ich ihnen von dem Stein erzählen aber Annabelle starrt Gabe so wütend hinterher, dass ich es erstmal lieber lasse.
Aidan und Sally sind am diskutieren und ich höre ihnen einfach mal zu, auch wenn es mich nicht interessiert warum es Kindersereien für Erwachsene geben sollte.

Im Unterricht sitzt Gabe einige Reihen hinter mir, doch trotzdem kann ich seinen stechenden Blick in meinem Nacken spüren. Es ist mir leicht unangenehm aber ich versuche es zu ignorieren.
Als plötzlich ein Rabe ins Fenster kracht und dieses auch zerstört, sind alle direkt aufgesprungen, alle außer Gabe.
Dieser sitzt an seinem Platz und der Rabe liegt vor ihm auf dem Tisch.

Als Corvin durch das Fenster kracht und auf meinem Tisch landet, halte ich schnell die Zeit an.
Vorsichtig streiche ich über seinen Kopf. Er atmet recht schnell.
"Was ist passiert, mein Freund?" frage ich ihn leise.
Er antwortet mir nicht.
Vorsichtig lasse ich ein wenig meiner Magie aus meinen Fingern strömen uns lasse sie auf meinen Begleiter nieder, bis dieser wieder seine Lebenskraft bekommt.
Er setzt sich auf und guckt mich mit seinen dunklen Augen an.
"Ich danke euch, Meister."
Leicht muss ich grinsen. Er hat mich ewig nicht mehr so genannt.
"Was ist passiert, mein Freund?" wiederhole ich meine Frage.
"Euer Vater hat mich gefunden, mein Meister."
"Dummkopf, hör auf mit den Förmlichkeiten, du weißt ich hasse das."
"Tut mir leid." erwidert mein Freund darauf nur.
"Was wollte mein Vater von dir?" lautet meine nächste Frage.
"Er will dich finden. Er sucht dich. Nicht nur er allein. Die halbe Himmelsarmee sucht nach dir. Durch die Magie, die du hier ständig benutzt, wissen sie in etwa wo du bist. Du musst vorsichtig sein."
"Schwachsinn. Sollen die mich ruhig finden. Sie haben dir weh getan und dafür werden sie bezahlen!" wütend balle ich meine Feuste.
"Mein Freund, schaffst du es dich in Sicherheit zu bringen?"
Er schüttelt leicht den Kopf.
"Ich werde dich niemals alleine kämpfen lassen." meint der sturrkopf nur.
Schwer seufze ich und erschaffe eine Illusion, dass die Menschen sehen wie der Rabe davon fliegt, obwohl er auf meiner Schulter platz nimmt.
Annabelle, die blöderweise nicht angehalten wurde, starrt mich nur mit einem bösen grinsen an.
"Der Himmel ist schon hinter dir her? Super, weniger Arbeit für mich." grinst sie siegessicher.
"Mach dir da mal keine Hoffnung, liebste Annabelle. Der Himmel wird niemals stark genug sein, mich aufzuhalten. Und das wirst du auch nicht."
Mit einem Fingerschnippsen lasse ich die Zeit wieder laufen und die Menschen starren das zerstörte Fenster an.

Ich lasse meinen Blick durchs Klassenzimmer gleiten.
Der Rabe ist verschwunden, Gabe trägt ein Lächeln auf den Lippen und Annabelle schenkt ihm ihren finstersten Blick. Was bitte war das?
"Okay, Kinder. Ihr geht am besten alle ein wenig früher in die Pause. Ich regel das hier." unsere Lehrerin deutet auf das zerstörte Fenster und wir Schüler machen uns auf den Weg nach draußen.
Mir sitzt der Schreck immernoch leicht in den Knochen.
Draußen angekommen reden meine Freunde schon über das zerstörte Fenster und den Raben.
" Hey Jack, gehts dir gut? Du siehst blass aus." fragt mich Aidan.
"nein alles gut, ich bin nur ein wenig erschrocken." antworte ich und schenke meinen Freunden ein leichtes Lächeln, die mich alle ein wenig besorgt angucken.
"Wo ist eigentlich Annabelle?" fragt Sally.
Genau in dem Moment kommt eine wütende Annabelle um die Ecke.
"Dieser Dreckige Bastard." knurrt sie etwas lauter. Hinter ihr läuft Gabe mit einem zufriedenen Grinsen.
"Hey Anny? Alles okay?" fragt Sally besorgt. Annabelle nickt nur.
"musstest du Bastard mir meine Kräfte nehmen?"
Höre ich wieder die Stimme in meinem Kopf.
"Du hast mir keine Wahl gelassen, herzallerliebste."
Ich drehe noch durch, wenn ich weiterhin diese Stimmen höre.
Ich sollte vielleicht wirklich mal zu einem Arzt oderso gehen.

Zuhause angekommen, streiten sich meine Eltern mal wieder.
Ich verkriechen mich in meinem Zimmer und hole den Stein raus, den Gabe mir geschenkt hat.
Ich drücke ihn an mein Herz und denke an ihn.
Ich bin nicht abbergläubisch aber vielleicht hilft das ja meiner Psyche.
Der Stein wird warm und es ist plötzlich ganz Still.
Ich öffne meine Augen und bin plötzlich micht mehr in meinem Zimmer, sondern am Strand. Die Stille wird zu einem Meeresrauschen und die Sonne brennt leicht auf meiner Haut.
Überrascht lasse ich mich fallen und gleite mit meinen Händen durch den feinen Sand.
Bilde ich mir das gerade ein?
Unmöglich, es fühlt sich so real an.
Ich stehe auf und muss einfach lächeln.
Auf dem Weg Richtung Meer ziehe ich mir meine Socken aus.
Die leichten Wellen umrunden meine Knöchel und ich breite mit geschlossen Augen die Arme aus.
Das fühlt sich so gut an.
Langsam drehe ich mich im Kreis.
Als ich die Augen wieder öffne sitze ich in meinem Zimmer, auf den Boden und höre die Schreie meiner Eltern von unten.


Es hat zwar etwas gedauert aber hier ist das nächste Kapitel.
Ich hab zurzeit echt nh ziemliche schreibblockade. Für dieses Kapitel habe ich auch ewig gebraucht also würde ich mich um so mehr über ein paar Sternchen und Kommentare freuen
Eure Kopfkämpferin

°Abstieg Zur Hölle° ((Boyxboy))*slowly Updates *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt