Mum ?!

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Ich lief unruhig in meinem Zimmer hin und her. Meine Mutter wollte pünktlich, zu Besuchszeit, um 13 Uhr bei mir sein, doch mittlerweile war es schon 13:45 Uhr.

War was Passiert?

Ich mein ja nur, weil sie zu spät kommt, heißt das ja nicht, dass ihr etwas passiert war. Aber ....

Ich verließ mein Zimmer und rannte schon fast zur Rezeption. Keine Ahnung was ich da wollte, aber es kam mir einfach in den Sinn, dass ich hier Antworten kriegen würde. Außer Atem blieb ich stehen und stürzte mich auf dem Tresen ab. Die Frau dahinter schaute mich fassungslos an und schnappte mich hoch Nässe an: ,, Junge Dame, hier in den Fluren sollten sie nicht so herum laufen. Sie stören noch die Patienten. "

Soll ich sie doch stören , das war mir im Moment sowas von egal!

Ich schnappte nach Luft, aber ich brachte keinen Satz heraus. Noch einmal holte ich tief Luft und stammelte: ,, Ich bin...", ich wusste gar nicht was ich sagen wollte, ,, Ich bin...auf der suche... nach meiner Mum... Sie wollte um 13 Uhr hier sein, aber sie kommt und kommt einfach nicht. Ich mache mir Sorgen. " Sei schaute mich nur verdutzt an. „Bist du nicht ein wenig zu alt dafür dir Sorgen zu machen, wenn deine Mutter nicht kommt? Sie steht bestimmt im Stau oder so. Also mach hier nicht so ein Lärm.", fauchte sie. ,, Aber.... " ,,Pss!!! Nichts aber! Schrei hier nicht so rum. "

Die war ja richtig sympathisch!!

Ich machte auf dem Absatz kehrt und ging mit gesenktem Kopf und einem schlechten Gefühl, in der Magengrube, zu meinem Zimmer zurück. In meinem Kopf schwirrten wie immer tausend Fragen, jedoch jetzt alle nur über meine Mutter und nicht über mich. Ich stieß meine Zimmertür auf und setzte mich auf mein Bett. Die Uhr auf meinem Nachtisch schlug nach jeder Minute lauter und lauter. Ich schaute nur auf die Türklinke und hoffte, dass sie meine Mutter jedem Moment herunter drücken würde. Doch das tat sie nicht. Stattdessen kam Doktor Puls mit betrübten Gesicht herein. „Doktor Puls, was führt sie den hier her?", sagte ich überrascht. „Ja also..." , er kratze sich im Nacken und schaute mich fest an, ,, Es geht um deine Mutter." ,, Ist etwas passiert? ", schoss es aus mir heraus. „Deine Mutter ist.... sie hatte einen Auto Unfall. ", sagte er bedauernd. Mein Herz schlug schneller. „Wo ist sie jetzt?" ,, Auf der Intensivstation. Du darfst nicht zu ihr. Ihr geht es nicht so gut. Sie hat Verletzungen und wird beatmet. Aber keine Sorge sie kommt durch." Nun setzte mein Herz für einen Schlag lang aus.

Meine Mum hatte einen Unfall. Sie war hier im Krankenhaus?! Ich musste zu ihr! Ich durfte sie nicht verlieren! Sie war die einzige, mit ich mich mit identifizieren konnte! Die einzige, die mich aufrecht hielt, obwohl ich zusammenbrach! Sie war die einzige die mir meine Erinnerungen wieder gab und bei mir war! Sie war meine einzige Verwandte MEINE MUM.... Sie war das wichtigste für mich...! Sie war...!!!

Ich stand auf und wollte zur Tür hechten, um heraus rennen, zu meiner Mutter, um ihr beizustehen. Doch der Doktor hielt mich zurück. „Sie verstehen das nicht! Ich muss zu ihr. Sie ist die einzige.. sie ....!", schrie ich ihn mit Tränen in den Augen an. „Ich weiß.", sagte er zu mir mit beruhigender Stimme. Er drückte mich sanft auf mein Bett zurück und setzte sich neben mich. „Du musst jetzt stark sein Georgiena. Ich weiß, dass ist nicht einfach für dich, aber deine Mutter wird bald wieder auf den Beinen sein, das verspreche ich dir. Bis dahin musst du dir selbst treu bleiben und versuchen das Beste daraus zu machen. " Ich wischte mir über die Augen und schaute in meinen Schoß. „Ich muss sie sehen! Sie steht mir die ganze Zeit bei und jetzt soll ich sie da nur liegen lassen und nichts tun?!" ,,Deine Mutter braucht Ruhe. Du darfst sie höchstens durch die Fenster sehen. Mehr kann ich nicht für dich tun." Mit diesen Worten stand er auf und ging zur Tür. Er schaute noch einmal zurück und fügte hinzu: „Ich kann ja mit dir gehen, in einer halben Stunde komme ich noch mal." Er schloss leise die Tür und seine Schritte verklungen.

Nun fing ich an zu weinen. Es kam alles auf einmal aus mir heraus. Ich weinte und weinte, ging in meinem Zimmer auf und ab und wollte nur noch hier raus und einfach wo anders hin. Ich fühlte mich eingeengt. Meine Mutter brauchte mich jetzt und ich konnte ihr nicht helfen. Ich konnte nicht auf ihrem Bett sitzen und schluchzen während sei aufwachte und mich erkannte...... ich konnte ihr nicht helfen!Es machte mich einfach nur fertig, hier in meinem Zimmer zu sein, während meine Mutter beatmet wurde. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Erst hatte ich mein Gedächnis verloren und jetzt war meine Mutter auch noch im Krankenhaus! Was sollte ich tun?!

Liebes Tagebuch,

hier ist nun ein Ereignis was ich zwar gerne vergessen würde, aber es nicht geht. MEINE MUTTER HATTE EINEN UNFALL!

Sie wird beatmet und ich kann nicht mit ihr reden. Ich habe sie noch nicht einmal gesehen! Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll! Was soll ich tun? Erst habe ich mein Gedächtnis verloren und jetzt liegt meine Mum auf der Intensivstation und wird beatmet!?

Ich werde gleich auf jeden Fall zu ihr gehen, egal was die Ärzte sagen!! Ich muss ihr helfen und ihr beistehen. Sie muss sehen, dass sie mir was bedeutet und dass ich sie leib habe. Ich verstehe nicht wie das passieren konnte, mit dem Unfall! Und wieso musste es ausgerechnet meine Mutter treffen. Gibt es keine anderen Menschen auf der Welt, außer die die mir was bedeuten????

Wieso erst ich und dann meine Mama?!

Ich verstehe einfach nicht wieso solche Sachen überhaupt passieren müssen!!

GEORGIENA ♡

Ein Teil fehltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt