Die fehlende Erinnerung

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 ,, Bip...Bip.....Bip..... Bip..." Das war das Erste, was ich wieder hörte .Ich lag im Krankenhaus und mein Kopf schmerzte noch immer. Meine Hand tastete ihn ab. Er war mit einem Verband verbunden. Ich schaute mich um. Das Licht einer Lampe brannte in meinen Augen. Ich setzte mich auf. Das Bett in dem ich saß war weich und roch nach Waschmittel. Das Zimmer  war klein und es war gerade genug Platz für das Bett und für einen kleinen Nachttisch. Vor meinem Bett war ein Stuhl, wo ein junger Mann Platz genommen hatte. ,, Ähm.... Entschuldigung Sie   , wissen Sie, warum ich hier bin?" Der junge Mann zuckte zusammen, schaute auf und ich erkannte schwach seine Gesichtszüge. Er sah besorgt aus und schaute nun in mein Gesicht. Er hatte kurze, schwarze Haare und leuchtend grüne Augen. Eine Kette baumelte ihm vom Hals  , mit einem fremdem Symbol drauf. Er trug ein T-Shirt und eine normale Jeans. Ich schätzte ihn so um die 18 Jahre  . Er rückte mit seinem Stuhl näher  .  „Hey.... du hattest einen... genau weiß man noch nicht was dir fehlt ; du wurdest auf einer Straße gefunden ,dort bist du  zusammen geklappt .Vor 90 Minuten wurdest du dann hier eingeliefert. Seitdem hast du geschlafen .Wie geht es dir eigentlich Georgiena? " , fragte er mit leiser Stimme  . „Mir geht’s gut bis auf stechenden Kopfschmerzen."

Ich war froh, dass ich jemanden zum Reden hatte und doch auch ein wenig verwirrt , denn woher kannte mich dieser Mann und meinen verhassten Namen? Und überhaupt ,wer war dieser Typ ?

 „Dann gehe ich jetzt mal einen Arzt holen, um ihm Bescheid zu sagen, dass du wach bist und dein Kopf schmerzt. Bin gleich wieder da." Er verließ den Raum und kam nach kurzer Zeit mit einem nett aussehenden Arzt wieder herein. Der Arzt, der den Mann begleitete, war wie alle Anderen fast komplett in weiß gekleidet. Weißes Hemd, weiße Hose, weiße Schuhe und weißer Kittel. Nur sein Namensschild auf der Brust war in Grau mit weißer Schrift ,das auffällig ins Auge stach. „Na , wie geht’s der jungen Lady", sagte der Arzt mit lauter fröhlicher Stimme und kam näher. „Habe ein wenig Kopfschmerzen, Doktor ....."  Da er nun so nah war , dass ich die Schrift auf dem Namensschild lesen konnte, sprach ich ihn mit seinem Nachnamen an, „ Puls " „ Na dann werde ich dir ein paar Kopfschmerztabletten besorgen, aber zuvor stelle ich dir noch ein paar Fragen. Also ähm .... wie heißt du?" „Georgiena Star." ,,Gut, gut und wie alt bist du?",,16." ,,Okay ,gut, dritte Frage, wo wohnst du?",, Ähm.." ich schwieg .

Wo wohnte ich  . Das war eine berechtigte Frage. Ich konnte es nicht sagen. Meine Adresse war mir nicht bekannt?!

 ,, Ich weiß nicht. " , sagte ich tapfer . „m..... okay nächster Versuch. Wie heißt deine Mutter und dein Vater?" ,, Meine Mum heißt Isabel Star. Und mein  Dad...."

 Schon wieder eine Blockade. Mir fiel sein Name einfach nicht ein. Hatte ich überhaupt einen Vater? Ich wusste es nicht. Ich zitterte nun. Diese Ungewissheit machte mir Angst .

„Ich weiß nicht. " „ ..... na gut, dann noch eine letzte Frage: Hast du Geschwister?" Der Mann der die ganze Zeit hinter dem Doktor gestanden hatte,  hob den Kopf und schaute mich an. Der Ausdruck in seinen Augen sah verletzt aus und flehend. Es machte mir Angst , ich schaute schnell wieder weg. Statdessen antwortete ich : „Ich glaube nicht.  Aber vielleicht schon. Keine Ahnung! " Tränen standen mir in den Augen und ich fühlte mich verlassen,… alleine gelassen und verloren. Wo waren meine Erinnerungen? Ich schaute nur den Doktor an und eine Träne lief meine Wange 'runter. ,, Danke, Georgiena, ich werde dir jetzt deine Tabletten holen und deine Mum benachrichtigen ,dass sie kommen soll. Mach dir keine Sorgen,  ja?! Wir helfen dir."  Doktor Puls ging durch die grüne Tür und ließ mich und den Mann alleine . „ Danke, dass sie ihm Bescheid gesagt haben." Ich wischte mir meine Träne mit dem Handrücken weg und schaute ihn mit einem gequällten Lächeln an ,, Kein Problem" , antwortete er mit sanfter Stimme . „Doch habe ich eine Frage an sie. Ich kann sie mir leider nicht selbst beantworten , also frage ich Sie." , sagte ich zu ihm.,, Schieß los!" ,ermutigte er mich. ,,Wer sind sie ?.", fragte ich ihn gerade heraus. Er senkte den Blick und fragte : „Erinnerst du dich wirklich nicht an mich?"  Ich fing fast wieder an zu weinen .

NEIN ICH ERINNERTE MICH NICHT AN IHN.

 Ich erinnerte mich ja fast an gar nichts mehr .Noch nicht mal an meinen Vater.

,, Ähm.. Tut mir leid, aber ich weiß nur, dass sie ein netter, hilfsbereiter junger Mann sind ,der in meinem Zimmer war als ich aufgewacht bin. Und da Sie so nett waren, würde ich gerne Ihren Namen wissen. Meinen kennen sie ja bereits" „Also ...... ich...ähm..... komme gleich wieder." Der Mann verließ hektisch den Raum und die Tür viel leise ins Schloss. Ich legte mich zurück ins Bett .Mein Kopf war wohl überanstrengt, denn er pochte fast so laut ,dass die Nachbarzimmer es eigentlich hören mussten .Ich dachte über den Mann nach. „Irgendwo hatte ich ihn doch schon mal gesehen“, redete ich mir ein „Nur wo?" Ich grübelte noch eine Weile und trocknete meine Tränen, bis Doktor Puls an die Tür klopfte und mit einem Gals Wasser in der einen Hand und mit einer Tablettenschachtel in der anderen Hand, hereintrat. „ Bitte sehr Gorgiena.“, sagte er und stellte die Medikamentenschachtel auf meinen Nacht Tischchen . ,, Danke sehr Doktor.  Wiesen Sie, wo der  Mann  hingegangen ist, der sie benachrichtigt hat, dass ich aufgewacht bin?" „Nein, das weiß ich leider nicht , aber was ich weiß, dass du nun eine halbe Kopfschmerztablette nehmen solltest und dann versuchen solltest zu schlafen, bis deine Familie kommt." ,gab er zurück mit einem sanften Lächeln.  Er nahm die Portionsschachtel mit den Tabletten, holte eine heraus, brach sie fast genau in der Mitten durch. Er reichte sie mir und das Glas Wasser direkt dazu. Ich nahm Beides dankend entgegen und schluckte die Tablette mit einem Mal hinunter. ,, Na dann, schlaf jetzt, ich schicke dann deine Mutter rein, wenn sie da ist." ,, Danke sehr, Doktor" Doktor Puls verließ den Raum und ich kuschelte mich in meine Bettdecke ein. Nach einer halben Stunde Grübeln und Rumwälzen, fielen  mir die Augen zu und ich schlief ein, mit den Gedanken, an eine bestimmt anstehende Untersuchung....

Ein Teil fehltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt