Prolog (1)

207 10 17
                                    

Es herrschte Krieg zwischen den Welten. Muspelheim, die Heimat der Feuerriesen, und Asgard führten einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft in den neun Welten. Dieser Kampf dauerte bereits einige hundert Jahre an und auch wenn die Krieger der Asen und Feuerriesen mittlerweile an einem Waffenstillstand interessiert waren, so kämpften die Herrscher der beiden Reiche unbeirrt weiter. Odin und Surtur waren beide Sturköpfe, für die Aufgeben keine Option darstellte. Beide wären eher gestorben, als sich dem jeweils anderen zu ergeben. Doch das Schicksal hatte andere Pläne.

Odin und Surtur standen sich im finalen Kampf gegenüber, beide bereit bis auf den letzten Mann zu kämpfen und den Gegner zu töten. Sie kämpften lange und erbarmungslos gegeneinander, bis Odin schließlich die Oberhand gewann. Er hielt die Klinge seines Schwertes, von dem er wusste, dass es jedes Leben diesseits und jenseits des Bifröst auslöschen konnte, an den Hals Surturs. Dieser sah ihm in die Augen, tapfer und bereit durch die Hand seines Feindes zu sterben.

Plötzlich lief eine Gestalt schnellen Schrittes auf die beiden zu. Sie sah beinahe aus, wie eine Asin, allerdings besaß sie keine Haare, sondern Flammen auf dem Kopf. „Wartet!" rief sie selbstbewusst und stellte sich vor die beiden Herrscher. „Odin. König aller Asen. Euer Ruf als weiser und gerechter Herrscher eilt euch voraus." sagte sie und sah ihn durchdringend an, als sie weitersprach: „Ich bitte euch um Gnade. Ich bitte euch nicht nur als Ehefrau sondern auch als Asin.". In den Augen des Allvaters blitzte es kurz auf, ehe er begriff, wer da vor ihm stand. „Saga? Wie kann das sein, alle dachten ihr seid tot. Wurdet ihr entführt?!" fragte er und sah sie schockiert an. Die Frau schüttelte den Kopf, als sie antwortete: „Das kann auch so bleiben. Niemand muss wissen, dass ich noch am Leben bin. Ich habe Asgard bewusst den Rücken gekehrt ohne mich zu verabschieden. Es war meine Entscheidung und ich wurde nicht entführt.". Odin sah sie verwundert an. „Was kann es dann für einen Grund geben, Asgard zu verlassen und sich hier, in Muspelheim, niederzulassen?" fragte er daraufhin entgeistert. Die Frau sah Surtur an und antwortete dem Asenkönig mit nur einem einzigen Wort: „Liebe.".

Jetzt schien Odin zu begreifen, was hier vor sich ging und ließ das Schwert nach einiger Zeit langsam sinken. „In Ordnung, Saga. Seht es als nette Geste zum Abschied von Asgard." sagte er und sah dabei zu, wie Saga erleichtert aufatmete, ehe er fortfuhr: „Doch nur unter einer Bedingung: Zur Sicherung des Friedens und als Dank für das verschonte Leben erwarte ich, dass Asgard und Muspelheim durch eine Heirat in Zukunft miteinander verbunden werden.". Surtur und Saga sahen ihn entgeistert an und der Feuerdämon knurrte: „Nur über meine Leiche.". Saga warf ihm kurz einen stechenden Blick zu und die Flammen auf ihrem Kopf begannen größer zu werden. Sie atmete kurz auf und sah Odin fest entschlossen an, als sie zustimmte: „In Ordnung."

~~~

„Wie um alles in der Welt konntest du das nur tun?!" fragte Surtur seine Frau wütend, als sie wieder im Palast angekommen waren. „Weil ich will, dass unser Kind einen Vater kennen wird, Surtur. Und weil ich den Krieg zwischen den Welten Leid bin." antwortete sie gereizt und lief gemeinsam mit ihm durch die aus heißem Gestein bestehenden Gänge. Sie sprachen nicht mehr miteinander bis sie schließlich einen der unzähligen Räume betraten. In der Mitte stand eine Art Kinderbett aus Vulkangestein, welches einen brennenden Himmel besaß. Surtur ging auf das Kinderbett zu und sah die kleine, schlafende Feuerdämonin an, die in dem Bett lag.

„Du hast ihre Zukunft zerstört, Saga. Irgendwann wird sie nach Asgard gehen und einen von Odins missratenen Sprösslingen heiraten müssen." sagte Surtur bitter und ließ seinen Blick auf dem Baby ruhen. Die Angesprochene stelle sich neben ihn und sah ihn an. „Ich habe es nie bereut Asgard verlassen zu haben, das weißt du. Aber dieser Krieg musste enden. Es wird ihr in Asgard gefallen und sie wird den Frieden sichern, wenn es so weit ist. Asgard ist genauso ein Teil von ihr, wie Muspelheim. Wer weiß, vielleicht verliebt sie sich ja sogar in einen der Prinzen." sagte sie und legte ihre Hand auf den Unterarm des Feuerdämons. Er sah sie mit einem nicht wirklich überzeugten Blick an.  „Ich glaube kaum, dass sie für einen von Odins Söhnen jemals mehr empfinden wird, als Hass." sagte er trotzig, woraufhin Saga schmunzelte. „Ich hätte auch nie geglaubt, dass ich für einen Feuerriesen mehr empfinden könnte als Hass, und dennoch wurde ich eines Besseren belehrt und stehe jetzt hier.". Diese Aussage sorgte dafür, dass sich ein Lächeln auf Surturs Lippen stahl und er antwortete: „Ich bin ja auch unwiderstehlich.", woraufhin sie lachen musste. Kurz darauf sah sie ihn allerdings wieder ernst an. „Ich werde sie auf Asgard und ihre Aufgabe vorbereiten. Ich verspreche dir, dass sie es schaffen wird. Sie wird beweisen, dass der Krieg zwischen den Welten ein sinnloser war." sagte Saga und schaffte es damit, Sutur zumindest ein wenig zu besänftigen. „Wenn du meinst."

So, damit wärt ihr jetzt beim ersten Kapitel meiner neuen Geschichte angelangt. Ich hoffe, dass sie euch genauso gefallen wird, wie „Gleich und gleich gesellt sich gern". Solltet ihr irgendwelche Anmerkungen, Lob oder Kritik oder einfach nur ein nettes Wort übrig haben, dann scheut euch nicht mir zu schreiben. :)

Feuer & Eis | Loki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt