I wanna make you smile || sope

Kapitel 16

„Hast du Anorexie?"
Stille.
Keiner sagte etwas und Yoongi saß aufeinmal aufrecht neben mir und schaute mich verängstigt an.
„Was wirst du machen wenn ich ja sage? Mich in eine Klinik gegen sowas schicken? Mich zwingen jeden Tag alle Mahlzeiten zu essen und mich dann noch mehr essen lassen wenn ich mich übergebe? Mich beleidigen weil sowas ja nur Schwächlinge haben? Es kommt alles darauf an was du jetzt machen würdest."
Er schaute mit tief in die Augen und sie sahen wieder kalt und leblos aus.
Geschockt von der langen Antwort war ich erstmal stumm um mich zu fangen aber wenige Minuten später antwortete ich.
„Nichts der gleichen. Ich erwarte nur ein einfaches ja oder nein."
Ich erwiderte den kalten Blick von Yoongi und dieser schien überrascht zu sein, dass ich auch auf ernst tun kann.
Er senkte den Kopf und spielte mit seinen Fingern was eigentlich Antwort genug war doch ich wollte es aus seinem Mund hören damit er merkt das er krank ist.
„Also?.."
Hauchte ich.
„Ja... Ja ich habe anorexie."
Da war es.
Die Antwort auf die ich gewartet hatte ehe ich irgendetwas tun konnte.
Stumm nahm ich ihn in den Arm und streichelte über seinen Rücken.
Yoongi machte wie immer erst nichts ehe er die Umarmung erwiderte.
„Was hast du in den letzten Tagen gegessen?"
Fragte ich ruhig und bedacht um ihn nicht unter Druck zu setzten.
Er schien zu überlegen ehe er mir antwortete.
„Das was Seokjin mit gekocht hat."
Das war gestern und diese Mahlzeit enthielt nur 200 kcal.
„Und davor.?"
Wieder eine Denkpause.
Er schien mit sich zu hadern ob er es mir sagen sollte oder nicht.
„Nichts. Ich esse lediglich alle zwei bis drei Tage etwas."
Es war die Wahrheit.
„Wärst du bereit etwas zu ändern oder kannst du es nicht?"
Augenblicklich schüttelte Yoongi den Kopf und machte sich von mir frei.
„Bitte mich nicht zwingen zu Essen."
Er wimmerte es eher und kauerte sich am Ende der Couch zusammen.
Ich hielt den Abstand.
Er brauchte ihn gerade.
„Ich werde dich zu garnichts zwingen."
Ich lächelte aufmunternd doch das schien ihn nicht zu überzeugen.
„Hör zu ich mache mir jetzt etwas zu essen und wenn du bereit dazu bist kannst du ja mal abbeißen okay?"
Ich rappelte mich auf und verließ das Wohnzimmer um ihm Bedenkzeit zu geben.
Es dauerte auch nicht lange und schon ging ich mit zwei Toast mit Belag zurück ins Wohnzimmer.
Yoongi saß mittlerweile wieder in der Mitte von der Couch und schaute mich ängstlich an.
Ich setzte mich wieder neben ihn und stellte das Essen vor mir ab.
Auch mir viel es bis heute schwer alle drei Mahlzeiten geschweige denn meinen Essensplan einzuhalten.
Aber das musste Yoongi nicht wissen.
Still musterte er mich als ich von dem ersten Toast abbiss.
Ich ging nicht darauf ein, weil ich mir vorstellen kann wie beängstigend diese Situation hier ist.
Doch dann beugte er sich zu mir und sah mir tief in die Augen.
Etwas geschockt versteifte ich mich und konnte mich nicht aus dem Blick lösen.
Vorsichtig legte er eine Hand um mein Handgelenk während er den Blickkontakt hielt.
Ich war wie gelähmt.
Nur mein Herz schien gerade einen Marathon gelaufen zu haben.
Yoongi kam mir immer näher bis er letztendlich nur ein Stück von dem Toast abbiss und sich dann wieder von mir entfernte.
Was war das gerade eben?
Ich schnappte nach Luft.
Ich habe wohl die ganze Zeit über die Luft angehalten.