Grosser Schock

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Meine Beine werden schwer. Ich bekomme keine Luft mehr. „Niara setz dich!" JJ hilft mir auf die Coach. Kiara sieht mich besorgt an. Pope schaut zu Boden. „Das muss ein Missverständnis sein... D-Das kann nicht sein. Nein. Niemals." Ich friere. Schnell reibe ich meine Arme. JJ sagt irgendetwas, doch der einzige Satz den ich immer wieder höre ist: Rafe. Rafe Cameron hat die Polizistin ermordet.
Ermordet. Das kann nicht sein. Rafe mag aggressiv und gefährlich zu wirken, jedoch kann man ihm so etwas nicht zu trauen. Nein.
„Niara, wir waren dabei..." Pope seufzt. „Wir haben es miterlebt."

Ich kann oder will es nicht glauben, was die Pogues mir versuchen klar zu machen.
„Hey Niara, was suchst du draussen?", ertönt eine Stimme von Innen. Seine Stimme. Die Situation kann nicht schlimmer werden.
Die Verandatüre öffnet sich. Rafe steht nun vor uns. Er trägt nur ein weisses Badetuch untenrum. Seine Haare sind nass.
Ein fetter Kloss bildet sich in meinem Hals. Meine Hand zittert. Nein. Mein ganzer Körper zittert. Das ganze wird mir zu viel. Mir wird einen Moment lang schwarz vor Augen. JJ stützt mich.
„Was zum verdammten Scheiss, machen diese Arschlöcher hier?!" Rafe schreit mich an. Sofort steht JJ auf und verpasst ihm eine fette Ohrfeige. Rafe schlägt zurück. Das kann gerade nicht passieren. Kiara setzt sich erschrocken zu mir und hält sich eine Hand vor dem Mund. Pope versucht die beiden zu stoppen. „DU HAST SIE GETÖTET DU MISTKERL!" JJ blutet im Gesicht. Pope hat es geschafft die beiden auseinander zu halten. Rafe lacht. Nein. Er grinst frech.
In diesem Moment wird mir einiges klar.
„WAS MACHT DIESER BASTARD IN DEINEM HAUS?!" JJ richtet sich auf mich.
Ich bringe keine Worte aus meinem Mund. Mein Hals fühlt isch trocken an. „BIST DU EINE VON DENEN?" Kiara hat sich inzwischen von mir gelöst. „Ich wusste man kann dir nicht vertrauen. Typisch, Kooks." Kiara steht auf. „Gehen wir, wir sind hier fertig." Die 3 Pogues hauen ab. Ich sitze nur regungslos da. Rafe will sich zu mir setzten, doch ich stehe wortlos auf, renne so schnell wie möglich in mein Zimmer und schliesse mich ein. Ich rufe Dad an.
„Dad? Dad!", verzweifelt renne ich durch mein Zimmer. Ich wähle die Nummer der Polizei.
„Haben sie John B?"
„Nein, aber ein anderer Eindringling in meinem Haus."

Als die Polizei auftaucht ist Rafe nicht mehr im Haus. Ich höre einen Polizist rufen. „Ich hab ihn!" Ohne Kleidung kann er wohl nicht weit gekommen sein. Ich weiss nicht was ich fühle. Ich spüre Hass, Sehnsucht, Liebe und Angst. Vorallem Angst. Meine Gedanken sind so durcheinander und mein Körper überfordert von dem Ganzen, dass er nachgibt.

„Hey Süsse."
Ich kann Dad's Stimme erkennen. Ich merke bald das ich nicht zuhause in meinem Bett bin, sondern wo anders. Das grelle Licht, verschafft mir Kopfweh. „Zu hell!", krächze ich hervor.
Auf meine Bitte, wird es dunkler. Ich wage es ein Auge zu öffnen. Dad sitzt neben mir. Er streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wo bin ich, Dad?" Ich versuche mich an irgendetwas zu erinnern. „Im Krankenhaus, Liebes. Ruh dich erstmal auf." Dad reicht mir ein Glas Wasser. Wie ein hungriger Vampir, trinke ich das Glas sofort aus und verlange ein neues.
Doch als Dad zurückkehrt, sind meine Augenlider viel zu schwer um sie zu öffnen, deshalb lasse ich sie zu.

Ich weiss nicht wie viel Zeit vergangen ist, seitdem Dad bei mir war. Nun bin ich alleine im Zimmer. Ich bin an einer Infusion „angekabelt". Wo ist Rafe? Wo ist JJ?
Sind die Gedanken die mir durch den Kopf gehen.
Ich schnappe mir mein Handy.
- 2 Nachrichten -
Du verdammtes Arsch. Ich habe dir vertraut!
- JJ

Wieso war er bei dir?
- JJ

Ich versuche mich an etwas zu erinnern. Langsam strömen mir die Erinnerungen von Gestern Abend zurück.

JJ, ich wusste vorher nicht, dass er es war. Ich glaube euch, nicht ihm. Ich habe die Polizei verständigt! Er sitzt hoffentlich im Gefängnis.

Sofort schreibt er mir zurück.

Niara, bist du in einer Beziehung mit Rafe? Wieso war er bei dir zuhause? - JJ

Er wurde von zuhause rausgeschmissen.
Ich habe ihm versprochen, er dürfe 2 Nächte bei mir bleiben...
Ich wusste nichts vom Mord.

Ich besuche dich im Krankenhaus, so gegen 14:00. Ich muss dich sehen. - JJ

Ich will ihn im Moment nicht sehen. Ich will niemanden sehen. All die Wörter die er mir gesagt hat. Arschloch.
———
Tut mir leid, dass meine Geschichte manchmal ein bisschen unlogisch ist...

Eine Entscheidung, zwei KulturenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt