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how long have you been feeling this?

♡︎ a while

♡︎ it's a new feeling

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~

Die Tränen brennen in meinen müden Augen, die Schrift auf meinem Handydisplay verschwimmt allmählich.

Ich weiß nicht, woher die Tränen so plötzlich kommen. Es ist lange her, dass ich einfach so geweint habe. Ohne einen direkten Anlass. Aber es tut gut.

Ein leises Schluchzen kommt über meine Lippen und ich presse eilig meine Hand auf meinen Mund, will nicht, dass Hyunjin aufwacht und mich so sieht.

Er soll sich keine Sorgen machen. Dazu gibt es keinen Grund. Mir geht es gut und ich weiß selbst nicht, wieso die ganze Sache mit Jeongin plötzlich so sehr schmerzt.

Irgendwann trocknen meine Tränen und mein angespannter Körper beruhigt sich. Mein Handy ist längst ausgegangen, aber ich habe die Frage noch genau vor Augen. Bevor meine Tränen zu viele geworden sind und die Buchstaben unlesbar geworden sind.

Wann hat das alles angefangen?

Ich mochte Jeongin schon immer, seit wir uns als Trainees kennengelernt haben. Wann genau meine Gefühle für den Jüngeren zu mehr als nur freundschaftlicher Bewunderung geworden sind, kann ich nicht genau sagen. Ich habe lange gebraucht, um sie richtig einordnen zu können. Richtig sicher war ich mir erst, als es schon zu spät war...

Meine Augen brennen immer noch von den vielen Tränen und ich bin nur kurz noch versucht, mein Handy zu entsperren und das Quiz fertig zu machen, bevor ich mich dagegen entscheide. Ich will das Ergebnis gar nicht wissen. Und abgesehen davon werde ich Jeongin sowieso nie von meinen Gefühlen erzählen. Ganz unabhängig von irgendeinem bescheuerten Quiz im Internet.

Seufzend schiebe ich die Decke von mir weg. Kühle Luft schlägt mir ins Gesicht und ein Schauer läuft über meinen Rücken. Hyunjin hat vorhin offensichtlich vergessen, das Fenster zu schließen und ein leichter Windhauch fährt über mein Gesicht, kitzelt an den getrockneten Tränenspuren. Ich fröstele ein wenig und lege mein Handy vorsichtig auf meinen Nachttisch, bevor ich mich wieder in meine Decke verkrieche.

Die angenehme Wärme ruft die Gefühle von ein paar Minuten zuvor zurück. Plötzlich spüre ich wieder Jeongins Körper, der sich an den meinen kuschelt und Wärme sucht in diesem kalten Zimmer.

Ich schließe meine Augen, versuche, die Erinnerung aus meinem Bewusstsein zu verdrängen, aber das bewirkt eher das Gegenteil. Jeongin wird noch präsenter in meinem Kopf und sein vertrauter Duft, der mir von der ewigen Kuschelaktion noch in der Kleidung hängt, dringt in meine Nase.

Einerseits beruhigt er mich, macht mich schläfrig und entspannt meine müden Muskeln, andererseits verbiete ich mir, weiter darüber nachzudenken. Aber ich verliere. Meine Gedanken gewinnen. Sie überrennen mich. Und obwohl ich einschlafe, lässt Jeongin mich nicht los.

"Guten Morgen Hyung."
Er steht vor mir und strahlt mich an. Ein Morgen wie immer. Nichts besonderes. Eigentlich.

Wenn da nur nicht Jeongins Augen wären und der mir unbekannte Ausdruck in ihnen.

"Morgen Innie. Gut geschlafen?", erwidere ich und setze mich an den Küchentisch, lege meinen Kopf auf die Tischplatte. Ich bin noch nicht wirklich wach, Hyunjin und ich haben gestern Abend ein paar Folgen zu lang noch unsere Serie weiter geschaut.

"Ja und du? Du siehst ziemlich müde aus, wart ihr gestern noch lange wach?"

Ich nicke nur wortlos und beobachte aus dem Augenwinkel, wie Jeongin sich neben mich setzt und mich schüchtern anlächelt.

gone away • stray kids seungin ˢʰᵒʳᵗ ˢᵗᵒʳʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt