♥︎Kapitel 5: Die Nacht vor dem Massaker♥︎

22 4 0
                                    

Manchmal reicht ein einziger Kuss inmitten eines malerischen Wintertages, um unausgesprochene Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Genau, wie es für die erste und einzig große Liebe Itachi's war, der sich wünschte, dass dieser Moment niemals endete und das Glück seiner Liebe für immer währte.

Wer hätte zu diesem magischen Moment nur erahnen können, dass dieser Wunsch niemals in Erfüllung gehen wird? Vermutlich niemand...

Auch Itachi wird das erst später verstehen, doch für den Moment genießt er sie noch. Die unglücklich verlorene Liebe ohne Zukunft ist.

*****Die Nacht vor dem Massaker

Dunkel.

Es ist dunkel. Kein Stern leuchtet am Himmel, kein Mond schmückt den Nachthimmel und keine Straßenlaterne erleuchtet einem den Weg. Das Dorf versteckt hinter den Blättern ist in einsame, Stille und kalte Dunkelheit gehüllt, die tief in sein Herz kriecht, jede Faser seines Körpers entlang fährt und ihn erstarrt aus dem Fenster blicken lässt.

Seine Lider sind schwer und müde, sein Herz trocken und verlassen, sein Wille zwiegespalten und seine Gefühle durcheinander. Weder weiß er ein und aus, noch vor und zurück. Selbst die Zeit scheint still zu stehen und ihn diesen schmerzhaften Moment länger ertragen zu lassen.

Sein Blick kurz huscht zu der Uhr an seiner Zimmerwand und etwas überrascht stellt er fest, dass diese tatsächlich stehen geblieben ist. Starr und still bewegen sich die Zeiger nicht mehr und lassen ihn leise schluckend die Stirn runzeln.

Er will, dass es vorbei ist.

Er will, dass die Nacht schwindet, die Dunkelheit entweicht und das Licht der Sonne wiederkommt. Denn nur tagsüber, wenn die warmen Strahlen der Sonne seine Haut sanft kitzeln und das Zwitschern der Vögel von dem Rascheln der Bäume übertönt werden, hat er das Gefühl ihm -seinem besten, einzigen und mittlerweile verstorbenen Freund- nahe zu sein.

Es ist merkwürdig, das weiß er, doch erinnert ihn diese Wärme, an die Wärme und Geborgenheit, die Shisui für ihn ausstrahlte und die ihn stets hat weitermachen lassen.

Zur gleichen Zeit aber wünscht er sich, dass diese Nacht niemals vergeht. Denn es ist die Letzte, in der er noch der große Bruder sein kann, den Sasuke bewundernd und liebenswürdig anschaut. In der er wenigstens im gewissen Maße er selbst sein und eine Familie haben kann.

Etwas, was ihm schon morgen um diese Uhrzeit genommen wird. Und das...durch seine eigene Hand.

Den Kloß in seinem Hals schluckt er bei diesem Gedanken schweren Herzens herunter und auch die aufkommenden Tränen blinzelt er tapfer weg, während er seine rechte Hand hebt und diese, so gut er es im Dunkeln kann, mustert. Mit dieser Hand, mit diesen Fingern wird er die Klinge halten, die so vielen Unschuldigen das Leben nehmen wird.

Seinen Eltern.
Seiner Tante und seinem Onkel.
...Seiner großen Liebe, Izumi.

Mit diesen Händen wird er Träume, Wünsche, Lieben und Freundschaften töten. Erbarmungslos, kaltblütig und ohne Ausnahme. Zumindest fast, denkt er sich und zuckt erschrocken kaum merklich zusammen, als die Tür hinter ihm unverhofft aufgeht.

Knarzend wird diese geöffnet und das von, wie Itachi erkennt, als er geschwind um seine eigene Achse wirbelt, der Ausnahme. Es ist Sasuke, der neugierig ins Zimmer lugt, leise hinein tapst und mit einer kleinen Kerze in der Hand etwas Licht ins dunkle Zimmer trägt.

Die letzten Sekunden ᴳᵉᵈᵃⁿᵏᵉⁿ ᵉⁱⁿᵉˢ ˢᵗᵉʳᵇᵉⁿᵈᵉⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt