♥︎Kapitel 6: Ein Leben im Schatten♥︎

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Stumm hebt er seine Hand, mustert das Blut, welches von seinen Fingern tropft und würde sich diese am liebsten mit der Klinge in seiner anderen abschlagen. Doch das darf er nicht. Noch ist seine Mission nicht zu Ende. Und das weiß er, während er auf einem Leitungsmast sitzt, das durch den Mond reflektierte Sonnenlicht im Nacken spürt und seinen verängstigen, kleinen Bruder, der im entferntesten noch nicht weiß, was ihm blüht, die Straßen entlang rennen sieht.

Und das in der Hoffnung endlich seinem Nii-Chan zu begegnen, damit er ihn wieder in den Arm nimmt, ihm so viel Geborgenheit spendet und ihm die Angst nimmt, wie in der Nacht vor dem Massaker.

*****Ein Leben im Schatten

Verrückt.

Das Leben im Schatten kann ab und zu, hin und wieder viel heller und verrückter sein, als einer sich vorstellen mag. Es ist laut, explosiv, chaotisch, durch geknallt und das absolute Gegenteil von ruhig. So hat sich das Itachi definitiv nicht vorgestellt und doch, muss er zugeben, erwischt er sich selbst dabei, wie er sich gelegentlich in diesem Leben amüsiert.

Ob es nun das Besuchen der unterschiedlichsten Confiserien in allen Herren Ländern ist, wozu er also Konoha-Shinobi nie die Möglichkeit hatte oder das Entdecken geheimster Künste und Geheimnisse der Ninjareich-Geschichte, erstrecken sich die Möglichkeiten ins Unendliche.

Warum auch nicht?

Er war, um seinen Bruder zu schützen, gezwungen in die Rolle des Abtrünnigen zu schlüpfen und seine Träume und Wünsche der  neuen Generation zu übertragen. Doch das heißt nicht, dass er in seiner Zeit bei Akatsuki Däumchen gedreht und stillschweigend gewartet hat, bis Sasuke stark genug wurde, um ihn zum Kampf herauszufordern.

Nein, von seinem 13ten bis 21ten Lebensjahr hat er gelebt. Für seinen Bruder, für das Dorf und auch -und davon wissen die wenigstens- für sich. Acht lange Jahre war er draußen in der Welt, was man auch als letztes Kapitel vor seinem Tod sehen könnte, in denen er die Schönheit der Welt und den Frieden, für den er sich opferte, so gut er es konnte, genoss.

Und dazu zählte selbst seine Zeit bei Akatsuki.

Selbstverständlich war sein Dasein als Mitglied bloß Schein, um als Doppelagent heimlich Informationen weiterzuleiten, doch kann er nicht leugnen manche Missionen genossen zu haben. Sie erinnerten ihn nämlich an diese, die er in seiner Zeit in Konoha durchführen musste.

Dazu gehörte es Schriftrollen zu transportieren, Personen zu eskortieren und noch vieles mehr.

Und auf das wohl mit Abstand Wichtigste, was bei keinem Job fehlen darf, musste Itachi ebenso nicht verzichten.

Urlaub!

„Wo möchtest du hin, Itachi-san?", fragt Kisame seinen Akatsuki-Partner höflich, als dieser nur mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden aus dem Bad spaziert. Seine Haare kleben ihm nass an der Haut und vereinzelte Wassertropfen perlen an seinem muskulösen Körper hinab, während er sich ein zweites Handtuch schnappt und sich seine Locken trocken rubbelt.

Auf seine Frage hin überlegt er kurz, kann irgendwie noch kaum glauben, dass Pain eines morgens tatsächlich vor ihrer Zimmertür stand und ihnen verkündete, dass sie ein Wochenende frei bekommen und zuckt daher ideenlos mit den Schultern: „Ich weiß nicht so recht. Hast du einen Vorschlag?"

„Wie wär's mit dem Strand? Da soll's übermorgen ein Feuerwerk geben", kommt es begeistert von dem Hoshigaki, der nickend die Arme vor der Brust verschränkt und sich auf Sonne, Sommer und ein paar schicke Frauen im Bikini freut. Kopfschüttelnd verzieht Itachi allerdings sofort das Gesicht, bekommt bei dem Wort „Feuerwerk" einen unangenehmen Hagelschauer über den Rücken gelaufen und murrt:

Die letzten Sekunden ᴳᵉᵈᵃⁿᵏᵉⁿ ᵉⁱⁿᵉˢ ˢᵗᵉʳᵇᵉⁿᵈᵉⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt