Gefunden

108 6 0
                                    

Sakura ging die Straße entlang. Diese war bedeckt mit tausenden bunten Blättern. Sie lächelte.
Es war endlich wieder Herbst. Der Sommer war schlimm gewesen, denn Krieg war ausgebrochen. Nun war er beendet. Doch, wer gewonnen hatte vermochte sie nicht zu sagen. Auf beiden Seiten waren viele Verluste zu beklagen. Viele ihrer Freunde waren gestorben, und viele ihrer bereits toten Freunde hatte sie auf dem Schlachtfeld wieder getroffen. Die Toten die gegen ihre Familien und Freunde kämpfen mussten, wussten erst nicht wie ihnen geschah konnten aber nichts dagegen tun. Sie töteten ihre Kinder, Frauen und Freunde. Auf beiden Seiten herrschte unheimlich viel Schmerz und Wut.
Im Stillen verfluchte sie Kabuto, das er es gewagt hatte ein solches Jutsu zu benutzen.
Sie hatte sich in den Lazaretten am Rande der Schlachtfelder um die geschockten Shinobi kümmern müssen und wusste was jeder einzelne von ihnen durchgemacht hatte.
Doch nun war das Vergangenheit. Kabuto und Tobi waren tot und konnten kein Unheil mehr anrichten.
Jetzt schlich sich doch wieder ein Lächeln auf Sakuras Gesicht.
"Ja, wir haben überlebt, Sasori. Was hältst du davon?", fragte sie in die Stille hinein, die die friedliche Waldstraße einhüllte.
Natürlich bekam sie keine Antwort. Von wem denn auch, sie war ja schließlich ganz alleine.
Doch seit sie vor knapp einem Jahr Sasori getroffen und besiegt hatte, trug sie sein Herz mit sich herum. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob der Nukenin seine Worte ernst gemeint hatte.
Doch in seinem letzten Wort, in diesem kleinen Wörtchen, hatte so viel Trauer, so viel Verzweiflung gelegen. Und mit seinen Augen hatte er sie angesehen, nein angefleht, ihm zu helfen. Sie wusste das er wahrscheinlich ein schlechter Mensch gewesen war, doch, auch nach dem 4. Ninjakrieg war ihr Vertrauen in die Menschen noch unerschütterlich. Sie glaubte einfach nicht, das jeder Mensch von Grund auf böse war.
Und deshalb wollte sie wenigstens den Versuch unternehmen ihm zu helfen, egal ob seine Worte ehrlich oder nur scheinheilig gemeint gewesen waren.
Seit sie sein Herz bei sich trug, sprach sie ständig mit ihm, obwohl sie wusste das er sie nicht hören konnte. Doch Sakura fühlte sich dadurch weniger allein und einsam, denn Naruto und Sasuke waren fort. Sie würden nie mehr wiederkommen. Letztendlich hatte Naruto Recht behalten und er und Sasuke mussten beide bei ihrem finalen Kampf ihr Leben lassen.
"Schluss damit!", sagte sie laut zu sich selbst. "Ich höre jetzt auf Trübsal zu blasen, nicht wahr Sasori? Wir gehen jetzt gemeinsam zu deinem Körper und helfen dir ein besserer Mensch zu werden."
Mit diesen Worten machte sie sich auf durch den Wald der voller bunter Blätter hing.

Tage um Tage ging sie, und kam somit ihrem Ziel immer näher.
Nach gut einer Woche erreichte sie den Eingang einer Höhle. Als sie nun in diese hinein sah, wurde ihr schon Angst und bang.
Der Krieg hatte doch eine kleine Nebenwirkung hinterlassen, sie hatte Angst vor der Dunkelheit, die ihr so viele ihrer Freunde geraubt hatte.
"Sasori, musste es denn unbedingt eine Höhle sein?", fragte sie vorwurfsvoll den Zylinder den sie an ihren Rucksack gebunden hatte. Doch wie immer erhielt sie keine Antwort.
"Na gut...!"
Sie nahm noch einmal tief Luft, schloss kurz die Augen und betrat die Höhle.
Es war unheimlich dunkel und sie hörte wie Wasser von der Decke herabfiel. Auf dem Boden waren überall kleine Pfützen in die sie hineintrat. Ihre Füße waren schon ganz nass, und kalt. In der Dunkelheit dieser Höhle war es so kalt, das sie dachte, das Wasser müsse zu Eis gefrieren. Doch tapfer stapfte sie weiter, immer weiter in die Dunkelheit.
Die Stille die in dieser Höhle herrschte wurde nur von dem Tropfen des Wassers, ihren platschenden Schritten und ihrem immer lauter werdenden Atem unterbrochen. Es war unheimlich. Und Sakura zitterte, nicht vor Kälte, sondern vor Angst.
Doch da! Da, ganz klein, in der Ferne sah sie Licht. Und je näher sie kam, desto größer wurde der Lichtfleck. Einen Freudenschrei ausstoßend ging sie immer schneller auf das Licht zu und begann letztendlich zu rennen. Immer schneller wurde sie, wollte einfach nur aus dieser Höhle heraus.
Und dann, dann endlich ließ sie die Dunkelheit hinter sich und gelangte ins Freie. Die Sonne schien ihr warm auf die geröteten Wangen. Sie lachte.
"Gottseidank wieder Sonne, was Sasori?"
Doch lange hielt sie sich nicht am Eingang der Höhle auf, sie musste Sasoris Körper finden. Sakura sah sich um und zog erstaunt die Luft ein.
Sie befand sich in einem Tal, das völlig unberührt zu sein schien. Es wuchsen überall Bäume und Büsche. Die Luft roch nach reifen Äpfeln und alle Blätter waren in ein sattes Rot verfärbt. Es sah wunderschön aus. Und genau in der Mitte des Tals stand ein Haus.
Sakura zog laut hörbar die Luft ein. Dann begann sie abermals zu laufen.
"Siehst du, Sasori? Wir sind da, wir sind endlich da! Bald wirst du wieder ein Mensch sein!", schrie sie laut und lachte. Sakura war glücklich. Sie hatte es geschafft, sie würde Sasori wieder zum Leben erwecken.

Die einzig richtige Dosis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt