Willkommen zu meiner Story, die mir mal wieder nachts in den Sinn kam
und ich sie daraufhin unbedingt niederschreiben wollte :'D°
„Taehyung?"
„Hier."
Die lauten Schritte, die immer näher kommen, würden viele in dieser Situation wahrscheinlich aus der Ruhe bringen.
So hatte es zumindest Kim Taehyung öfters in der Vergangenheit mitbekommen.Ungeschulte Menschen, die an so einem Ort anwesend waren, waren viel zu schnell gereizt, viel zu schreckhaft oder emotional so angeschlagen, das selbst das kleinste Geräusch sie zum durchdrehen brachte.
Tatorte oder Zufallsfunde waren eben nicht für Jedermann etwas. Und oftmals setzte der manchmal furchtbare Anblick selbst die 'stärksten' und erfahrensten Polizisten und andere Arbeitskräfte außer Gefecht.
Außer für Kim Taehyung.Als gut ausgebildeter Rechtsmediziner und Arzt hat er stets die Ruhe weg. Jede Art von Leichnam hat er schon gesehen und untersucht, an jeden erdenklichen Tatort kam er schon an und egal wie schlimm es war, für ihn war es ein Kinderspiel.
Schließlich war es sein Job, den er so entspannt ausübte, als würde er simple Matheaufgaben lösen.
Nur dass das Ergebnis seines Jobs um einiges wichtiger war als einfache mathematische Aufgaben.Sein Bereich war es, herauszufinden, warum jemand starb.
War es ein natürlicher Tod oder doch von etwas oder jemanden herbeigeführt? Mord, Totschlag, Vergiftung- alles konnte möglich sein.
Deshalb war es für den Doktor umso wichtiger, so schnell wie möglich an der Unfallstelle oder am Tatort anzukommen, weshalb er eng mit den zuständigen Polizisten zusammenarbeitete. Zum einen, um den Tod auch festzustellen und zum anderen, um direkte Abstriche und Untersuchungen durchzuführen und diese eventuell später fortzuführen.Für Taehyung ein einfaches Spiel, so wie auch jetzt, als er sorgfältig den Körper der leblosen älteren Frau begutachtet, die wohl mehrere Wochen alleine in ihrer Wohnung gelegen hatte.
„Dass du hier drin arbeiten kannst ist echt bemerkenswert."
Taehyung reagiert erst, als sich sein Kollege und guter Freund neben ihn kniet und angewidert die Maden beobachtet, die sich über den Parkettboden ausbreiten.
„Der Gestank ist echt nicht zum aushalten" beschwert sich Hoseok, der seinen Mundschutz so weit wie möglich ins Gesicht zieht, was Taehyung nur leicht zum Schnauben bringt.
„Du hast dir den Beruf ausgesucht, also beschwer dich nicht" bringt er nur hervor, während er vorsichtig weitere Abstriche vornimmt.
„Sieht wohl so aus, als sei sie an einem natürlichen Tod gestorben. Jetzt müssen wir nur noch weitere Untersuchungen vornehmen, um zu wissen, welche Ursache es war."„Sie tut mir leid. Kein Familienmitglied oder Freunde, die einmal nach ihr geschaut haben" gibt der Rotschopf neben dem Doktor nur bekümmert von sich. „Außerdem habe ich mir den Beruf nicht ausgewählt, nicht direkt und das weißt du ganz genau."
Es stimmt. Hoseok gehört zu einer Einheit der Kriminalpolizei, die eng mit Taehyung zusammenarbeitet. Davor war die 5-köpfige Truppe für Drogendelikte zuständig, aber da Mord- und Todesraten immer mehr zunahmen in den letzten Jahren, wurde die gesamte Einheit durchgewechselt.
Hoseok und sein Team gehören zu den bestgeschultesten und es wurde öfter angemerkt, dass die Zusammenarbeit mit dem Arzt reibungslos verlief, weshalb ihr oberster Vorgesetzter schlussendlich bestimmte, dass es in Zukunft weiter so laufen sollte und die Zusammenarbeit auf unbestimmte Zeit verlängert wurde.
Zwar war das eine gute Sache, aber der junge Mann mit den auffallend roten Haaren wollte trotz allem lieber wieder zurück zu den Drogendealern.
Tote Menschen waren einfach nicht so sein Ding.„Das Leben ist nicht immer gut zu einem" gibt der Doktor nur unbeschwert von sich, ohne jegliche Emotionen zu zeigen.
Darin war er gut und das war auch Hoseok bekannt. Weitere Schritte unterbrechen die beiden, als der Rothaarige aufschaut und in das bleiche Gesicht von seinem Kollegen sieht, Min Yoongi.
Wenn einer noch unbesorgter war wie Dr. Kim, dann war es er, aber selbst für einen erfahrenen Polizisten konnten Szenen wie diese kräftezehrend sein.„Ich glaub ich brauch später einen Drink" murmelt der Silberhaarige nur und rümpft die Nase, als der Verwesungsgeruch mehr und mehr in seine Nase steigt.
„Einen Drink?" Hoseok zieht die Augenbraue nach oben, den Blick ungläubig auf den anderen Polizisten gerichtet. „Ich bin froh, wenn ich später überhaupt Wasser runterbekomme nach dem Tag."„Könntet ihr euren Smalltalk auf die Kaffeepause verschieben oder wenigstens den Raum verlassen?" Mit einem seufzen erhebt sich der Doktor und packt die letzten Proben in seine mitgebrachten Behältnisse, ehe er anfängt, all das Equipment aufzuräumen.
„Du bist doch fertig, warum soll ich dann Rücksicht nehmen?" gibt Yoongi nur frech von sich und erntet nur einen kalten Seitenblick von seinem Freund.
Jeder andere wäre in diesem Zeitpunkt für Taehyung wohl gestorben- Yoongi hingegen war der Einzige, neben Hoseok natürlich, der sich so etwas erlauben konnte. Wobei Hoseok niemals auf die Idee kommen würde, solche Sprüche loszulassen.
Jahrelange Bekanntschaft und die enge Zusammenarbeit gaben ihnen die nötigen Pluspunkte für ihren zuständigen Arzt und ab und an kam es sogar vor, dass Taehyung über eine ihrer Scherze oder dümmlichen Anmerkungen schmunzelte.
Zwar lachte er nicht, aber immerhin hoben sich seine Mundwinkel.
Und auch nur an guten Tagen, wenn der Doktor gute Laune hatte.
Immerhin.„Hey Taehyung, kommst du später mit?" Hoseok lächelt breit, als sich Besagter umdreht und ihm die nötige Aufmerksamkeit schenkt, anstatt schweigend sein Hab und Gut einzusammeln.
„Wohin?"„Heute Abend begrüßen wir den Neuen in unserer Gruppe. Er zog wohl von Busan hier her, da er eine hervorragende Akte vorzeigen konnte und hat es letztendlich in unser Team geschafft. Wäre aber anscheinend auch lieber in der Drogenkommission mit dabei", erklärt sich der Rothaarige, während Yoongi aufschnaubt. „Hoffentlich ist es kein Weichei wie Jackson damals und fliegt bei jeder Leiche nicht gleich um."
Hoseok lacht nur auf und auch Yoongis Mundwinkel heben sich amüsiert, Taehyung hingegen bleibt still, bis er sich wieder zu seinen Sachen dreht. „Jackson war nur eine Last. Wenn der Neue so sein sollte, dann will ich ihn nicht im Team haben." Unbekümmert packt er weiter zusammen, nicht interessiert daran, dass seine Freunde ihn mit einem Stirnrunzeln ansehen.
„Wenn du heute Abend mitkommst, dann kannst du ihm das persönlich sagen. Komm schon, du musst auch keinen Alkohol trinken, aber dir würde es wirklich gut tun, wenn du mal wieder unter Leute kommst außerhalb deiner Arbeitszeit."Dass Yoongis erneuter Versuch auf taube Ohren stoßt weiß im Grunde jeder im Raum, aber niemals würden Hoseok und er damit aufhören. Leider entspricht es der Wahrheit, dass Taehyung mehr Zeit auf der Arbeit verbringt wie Zuhause und seine Freunde sieht er grundsätzlich hier und nirgendwo anders. Entweder er ist „zu müde", hat „keine Lust" oder ignoriert überhaupt die Einladungen. Seine Freunde wissen den wahren Grund dafür nicht, aber sie würden es immer und jederzeit versuchen, selbst wenn die Chance gering war.
„Ich werd den Neuen kennenlernen, sobald er seinen ersten Tag bei uns hat. Und wenn er rumheult oder umkippt, dann schmeiß ich ihn raus und er kann sich was anderes suchen" murmelt Taehyung nur, ohne mit der Wimper zu zucken.
Hoseok seufzt nur und nickt verstehend. Den Doktor aus seiner Komfortzone herauszulocken ist wohl auch heute gescheitert.
„Ich glaube nicht, dass die Leichen das Problem sind, sondern dieser eine bestimmte Doktor, der mit seiner Art gerne Leute vergrault."Und siehe da - diese eine, wahre Aussage zaubert zum ersten Mal an diesem Tag Taehyung ein süffisantes Lächeln ins Gesicht.
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Partners in crime • Taekook [✓]
FanfictionKim Taehyung, ein angesehener Rechtsmediziner und Doktor, ist gut darin, Menschen nicht in sein Privatleben zu lassen und nur für seine Arbeit zu leben. Denkt er zumindest, bis der neue Kriminalkommissar, ein aufgedrehter Blondschopf, der viel zu v...