Der Markt, auf der mittleren Ebene der Concha, war brechend voll. Überall standen die mit Gerümpel vollgestopften kleinen Wägen und hinter ihnen laut rufende, möglichst auffällig gekleidete Verkäufer die ihre Ware anpriesen.
Die kopfsteingepflasterten Straßen, welche sonst so grau und trist waren, waren unter diesen bunten Wägen gar nicht mehr wieder zu erkennen. Alles strahlte farbenfroh und die Menschen die diesen Markt betraten wurden von dieser fröhlichen Stimmung sofort in den Bann gezogen.
Genau so ging es Quiore. Selten war sie so glücklich und losgelassen von ihren Pflichten und den ganzen Vorurteilen gegenüber ihr. Hier erkannte sie keiner. Niemand schaute sie ehrfürchtig oder abwertend an und die Leute versuchten nicht ihr auszuweichen. Jeder wurde hier gleich behandelt. Hier war es egal woher man kam, welche Hautfarbe man hatte wie wohlhabend man war und wie man sich verhielt, es gab keinen so sicheren Ort in der Stadt wie hier auf diesem Markt. Man traf dadurch zwar auch die ein oder andere zwielichtige Gestalt dafür fühlte Quiore sich aber ganz normal hier, wie ein normaler Mensch. Außerhalb des Marktes war das anders, sie wurde anders behandelt, anders angesehen und hasste es.
Langsam schlenderte sie über den Markt, freute sich über die ganzen Auslagen der Händler und genoss die Stimmung. Ab und zu redete sie mit den Händlern oder kaufte etwas der vielfältigen Gegenstände.
Nachdem sie eine Zeit lang über den Markt geschlendert war ging sie in eine der vielen Eiscafe am Rand des Marktes.
Es war jeden Samstag so; eine Art kleines heimliches Ritual, eine der wenigen Sachen die die Öffentlichkeit nicht über sie wusste und sie genoss dies in vollen Zügen.
Diese kleine Freizeit war ihr aber nicht lange gegönnt. Ein nerviges, altbekanntes piepsen unterbrach ihre friedlichen Gedanken. Sie tippte auf die Oberfläche ihres Parvus und die Nachricht projizierte sich über ihrem Arm in die Luft. Die Nachricht war von Magna, die fragte ob sie sich in zwei Stunden zum Shoppen treffen wollten. Quiore hatte nicht wirklich Lust antwortete aber, um sie nicht hängen zu lassen, dass sie sich in zwei Stunden treffen könnten.
Die Straße die zu ihrem Haus führte war leer. In diesem Stadtteil hielten sich die wenigsten Menschen auf. Sehr große Häuser zierten die Straßen auf denen sie gerade auf dem Weg nach Hause war. Platz war in den schneckenhaus förmigen, riesigen Löchern unter der Erde sehr begehrt und so konnten sich wenige Familien mehr als eine zwei Zimmerwohnung leisten. Hier in der reicheren Gegend war das künstliche Licht in einem wesentlich angenehmeren und sonnenähnlicheren Ton gehalten als im Rest der Stadt. Quiore genoss die Sonnenstrahlen auf ihrer blassen Haut auch wenn sie wusste dass diese nicht echt waren, so hinterließen sie dennoch ein warmes Gefühl.
Sie bog in die nächste Straße ab und schlenderte den Rest zu ihrem Haus. Es war in die Wand eingelassen und so konnte man nur einen Teil des Hauses sehen. Leicht konnte man erahnen wie weit es nach hinten weiter ging.
Sie drückte ihren Finger auf den Sensor an der Tür und sie öffnete sich geräuschlos. Leise betrat Quiore den Empfangsraum, man sollte ihn eher Empfangshalle nennen aber ihr Vater bestand darauf dass es bloß ein Raum war. Sie wollte ihren Vater auf einen Fall bei seiner Arbeit stören und schlich sich deswegen leise in die Küche. Die Küche lag direkt neben dem Arbeitszimmer ihres Vaters und man hörte ihn lautstark und aufgebracht mit weiteren Männern sprechen, scheinbar war gerade eine sehr wichtige Ministerbesprechung. Quiore wollte sich gerade wieder aus der Küche schleichen um auf keinen Fall zu stören als sie ihren Namen fallen hörte. "Für diese Mission hab ich meine Tochter ausgesucht. Quiore ist ihr Name. Wie ihnen allen bekannt sein sollte gehört sie zur Generation Loqui. Sie wäre ideal für diese Mission und würde, denke ich, auch eine angemessene Stellvertreterin für unser Land abgeben. Mit den unseren neuen Waffen wäre sie mit ihrer Truppe so gut wie unschlagbar." na das war ja mal interessant...
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Nuclearibus - eine ganz andere Zeit
De TodoWir befinden uns im Jahr 32.000 nach Christus. Die Welt hat sich verändert. Der Klimawandel hat gewütet. Die beiden Weltmächte Afrika und Amerika liegen im Streit miteinander. Kein wirklich guter Zeitpunkt um den übergebliebenen Atommüll zu finden...