Ein ganz normaler Tag

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*POV Lilly*

Die Tür flog hinter mir ins Schloss und kurz darauf landeten auch schon Rucksack und Jacke auf dem Boden. Die Schuhe zog ich auf dem Weg vom Flur ins Wohnzimmer aus. An sich war Uni ja immer relativ leicht zu bewältigen, aber im Sommer wurde es immer etwas anstrengend. Stickige Luft und zu viele Menschen in einem Raum machten das Studentenleben nicht gerade einfach, weshalb ich froh war, dass das Semester endlich vorbei war. Die Hitze würde ich dadurch zwar nicht leichter ertragen können, aber wenigstens kamen so keine neuen Faktoren dazu, die das erschwerten.
Ich saß mittlerweile vor meinem Computer und schaltete diesen ein. Ganz normale Routine.
Nachdem ich die üblichen Seiten wie Facebook, Twitter, Tumblr und meine E-Mails abgearbeitet hatte, loggte ich mich wie jeden der vergangenen Tage auf der Seite für »Tell you what now«'s Songwriter und Sänger Wettbewerb ein.
Es waren nur noch wenige Tage, bis die Gewinner in beiden Kategorien bekannt gegeben wurden. Über die vergangenen Wochen hatte sich eine kleine Community unter den Bewerbern aufgebaut. Wir chatteten miteinander, gaben uns Tipps und natürlich kritisierten wir uns auch gegenseitig. Es war ein Wunder, dass noch kein kleiner Krieg ausgebrochen war, immer hin ging es darum einen Song mit der Band aufzunehmen oder ein Lied für sie zu schreiben - Keine kleine Sache also.
Über die Zeit gab es sogar einige Leute, mit denen ich mehr oder weniger regelmäßig schrieb. Das war eigentlich auch der Hauptgrund, der mich täglich auf die Seite zog. Nachdem ich wie üblich die Kommentare unter meiner Bewerbung gelesen und beantwortet hatte, warf ich einen Blick in die Liste derjenigen, die online waren.
Etwas enttäuscht stellte ich fest, dass »Zombieapokalyse2016«, mit dem ich meistens schrieb, noch nicht da war. Langsam erhob ich mich wieder und schlenderte in die Küche, um mir etwas zu essen und trinken zu holen. Anstatt gleich zurück ins Zimmer zu gehen, zündete ich mir jedoch erst eine Zigarette an und lehnte mich gemütlich, mit einem Energydrink in der Hand, aus dem Fenster. Die Luft war immer noch zu warm. Der Sommer war definitiv nicht meine Jahreszeit.
Nachdem ich aufgeraucht hatte, ging ich schleppend zurück zum Computer und klickte mich wahllos durch alle möglichen YouTube-Videos. Schon traurig, dass ich jetzt wo ich Ferien hatte, nichts mit meiner Zeit anzufangen wusste.

Without Music, Life would be a mistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt