Typisch Eltern

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*POV Lilly*


Den Ventilator auf höchster Stufe eingestellt, saß ich da und ließ mir die kühle Luft ins Gesicht blasen. Da ich mich auch noch extra nach vorne gelehnt hatte, wehten meine Haar wild nach hinten, fast wie bei einem Hund, der bei voller Fahrt den Kopf aus dem Autofenster streckte. Mit geschlossenen Augen tastete ich nach einer Haarklammer und steckte meine ohnehin schon zerzausten Haare zurück. Auch wenn langes Haar schön aussah, so nervte es doch umso mehr sobald es wärmer wurde. Als ich eine Nachricht erhielt, öffnete meine Augen zu Schlitzen um zur Seite zu schielen. Ich rutschte ein Stück vom künstlichen Wind weg, sodass ich meine Augen wieder komplett öffnen könnte ohne das sie tränten.

Ein leichtes Erdbeben ließ meinen Blick vom Monitor auf den Tisch gleiten. In großen Buchstaben sprang mir das Wort Mutter auf meinem Handydisplay entgegen. Ein leichter Seufzer entfuhr mir, bevor ich den Anruf entgegen nahm.


"Mom... was gibt's?", meldete ich mich. Eigentlich war das schon eine ziemlich freudlose Begrüßung, doch auf Grund der Tatsache, dass meine Mutter meistens nur dann anrief, wenn irgendetwas war, schon fast verständlich. "Ich wollte nur mal mit dir reden. Wie geht's dir?", drang die Stimme meiner Mutter durch das Telefon. Bei ihren Worten musste ich mir ein ungläubiges Schnauben verkneifen. Als ob. "Hmmm, joa passt schon. Ist nur zu warm und bei euch?" Wir hatten ewig nichts voneinander gehört - Zwar freute ich mich über die seltenen Anrufe meiner Mutter, aber es nervte auch, dass sie nicht öfters von sich hören ließ, wobei ich das nur ungern zugeben wollte. "Bei uns ist alles super. Wie läuft das Studium?" Wusste ich's doch - Kontrollanruf, ob ich immer noch studierte. Ich verdrehte die Augen. "Läuft gut. Die letzte Prüfung war beeindruckend leicht." Das stimmte sogar. Ich hatte zwar immer ziemliche Panik, aber diesmal war es vollkommen überflüssig gewesen. "Gut, freut mich. Kommst du in den Ferien mal vorbei?" "Weiß ich noch nicht, aber wenn sag ich dir vorher bescheid." Mein Blick streifte zum Monitor wo ich sah, dass ich neue Nachrichten erhalten hatte. Ich begann zu lesen, was allerdings zur Folge hatte, dass ich meine Mutter an schwieg. "Na gut, ich lass dich dann mal wieder weiter spielen." Daraufhin konnte ich nicht anders als den Kopf zu schütteln. "Ich bin nicht am zocken, Mom." "Natürlich nicht. Na gut, meld dich, wenn du weißt, ob du herkommst." Manchmal war sie echt anstrengend. "Jup, geht klar. Tschüssi, Mom." Nachdem sich auch meine Mutter verabschiedet hatte, machte ich mich daran, meine Antwort zu tippen.


Klingt nach mehr Spaß, als das was ich mach. Vorm Laptop hocken und immer das gleiche zu zocken ist nicht gerade aufregend.


Ich musste mir definitiv etwas einfallen lassen, so öde wie mein Leben an manchen Tagen war, langweilte ich mich selbst manchmal.


Und welcher Film wirds?


, schickte ich die nächste Nachricht auch schon hinterher.

Without Music, Life would be a mistakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt