Kapitel 3

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Blut. Rotes Blut.

Die Worte Flower of Hope waren in Großbuchstaben damit auf unser Fenster geschrieben und wenn es so eine Menge an Blut war ,musste jemand dafür gestorben sein.

"Oh" war das Einzige ,was ich herausbrachte. 

Meine Mutter starrte es derweil immernoch mit großen Augen an. Sie konnte kein Blut sehen und  hatte panische Angst davor.

"Mom, alles ist gut. Geh ins Bett, ich mach das schon weg!", redete ich sanft auf sie ein und schaffte es tatsächlich sie aus ihrer Schockstarre zu holen.
Als ich diese grausame Schweinerei weggemacht hatte, beschloss ich ebenfalls ins Bett zu gehen. Also kuschelte ich mich in die Decke und schlief kurz darauf wie immer mit Tränen in den Augen ein.

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"Happy Birthday!" ,weckte mich eine laute Stimme unsanft und schon brannten mir die ersten Sonnenstrahlen die Augen aus. So fühlte es sich jedenfalls an...

"Voll happy. 15-jähriger Bluttoter zu werden ist das Ziel eines Jeden. Wuhu !"
Ironisch warf ich die Hände in die Luft.

"Komm schon die Akademie wird schon nicht so schlimm." ,versuchte die Stimme, die sich als meine Mutter herausstellte, mich aufzuheitern.

"Stimmt! Schlimmer als die 'Normalo-Schule' kann sie gar nicht sein!"
Das stimmte wirklich. Es war der Horror für mich gewesen. Alle hatten Angst vor mir , ich hatte mich gefühlt wie ein...ein...

Ein Monster...

Ja. Wie ein Monster.

Aber diese Akademie? Fern von allem Bekannten? Ich weiß ja nicht. Aber was hatte ich für eine Wahl? Genau! Keine.
Meine Koffer waren größtenteils gepackt, aber den letzten Rest schmiss ich noch schnell hinein. Da ich nicht so viel hatte, reichte mir ein Koffer, mit dem ich leider ein wenig kämpfen musste bis ich ihn zubekam.
"Hehe, heute nicht Koffer!", grinste ich stolz.

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Nach dem Frühstück war Chris gekommen, aber ich hatte keine Lust zu 'feiern' ,deshalb verkroch ich mich unter der Bettdecke und dachte nach.
Ich wurde von der nervtötenden Türklingel unterbrochen.
Zwei große, muskulöse, grimmig schauende Typen standen vor der Tür.

"Penelope Mondfeld, bitte kommen sie mit uns.", sagte der Eine mit der Narbe über dem Auge monoton. Der Andere nahm den im Flur bereits positionierten Koffer.
Schnell zog ich mir schwarze Bikerboots und eine schwarze Lederjacke über.
Ja ich weiß sehr schwarz. Nun ja es lag mir im Blut. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Schnell verabschiedete ich mich von meiner Mutter und Chris und stieg in den schwarzen Truck. Ich wollte sie nicht weinen sehen ,deswegen schaute ich mich nicht nochmal um, als wir losfuhren. 

Wir mussten einmal quer durch Sarien -unser Herrscher ist überhaupt nicht oberflächlich, dass er alles nach sich benennt, was?- ,was nicht sehr weit war ,denn der letzte bewohnte Fleck der Erde war nur ein kleiner Teil von England, der von riesigen Mauern umgeben war.

Nach einer schrecklich langweiligen Fahrt, standen wir vor einem imposanten grauen Gebäude, das aussah wie ein Schloss, nur trostloser.

"Folgen sie mir bitte ins Direktorat, Miss Mondfeld." ,befahl Mr.'Grimmig guckend' 1 ,während Mr. 'Grimmig guckend' 2 meinen Koffer hinter uns her trug.
Als wir einen Speisesaal mit mehreren langen Bankreihen, an denen viele Schüler saßen und angewidert ihr Essen aßen, durchquerten, schauten mich mich plötzlich alle an. Ich schluckte. Zum Glück hatte ich mich an diesem Morgen geschminkt gehabt.
Warum glotzen die denn so komisch?

Zu meiner Erleichterung erreichten wir schnell das Direktorat.

"Hallo Miss Mondfeld, ich bin Catherine Dane, Schulleiterin." Eine dunkelhaarige ,zierliche Frau lächelte mich höflich an. "Kommen sie, ich zeige ihnen ihr Zimmer."

Sie marschierte wie ferngesteuert durch die verwirrenden Gänge der Akademie, bis zu einer Tür.
"Bitteschön, hier ihre Zimmerschlüssel. Ich werde sie nun alleine lassen. Ihre Zimmergenossin Miss Baker wird sich gerade im Speisesaal befinden. Einen schönen Tag noch."

"Auf Wiedersehen", verabschiedete ich mich und sperrte die Tür auf.

Das Zimmer war eigentlich sehr schön in einem rustikalem schwarz-weiß Stil eingerichtet.
Ich stellte meinen Koffer auf das freie Bett und beschloss diese 'Miss Baker' zu suchen.

Doch kaum betrat ich den Saal, glotzten mich wieder alle an. Ich machte auf dem Absatz kehrt und verschwand schnell wieder in die Gänge.

Falsche Entscheidung!

Ich hatte mich verlaufen.

"Hallo?", fragte ich schüchtern in die Einsamkeit. Na toll! Wo sind diese grimmigen Typen ,wenn man sie mal braucht?!

"Kann man dir irgendwie helfen?", fragte eine unbekannte Stimme.
Ich wirbelte herum und vor mir stand ein -OH MEIN GOTT- verdammt heißer Typ. Seine grauen Augen blickten mich fragend an.
"Ähm...ja..also..ähm...i-ich suche mein Zimmer", verlegen lächelte ich.
Er lachte. Ein wundervolles Lachen...
"Was gibts da zu Lachen?", motzte ich spielerisch beleidigt.
"Wie ist deine Nummer?"
"Wie? Was? Äh ich hab kein Handy.", stammelte ich.
"Ich meinte deine Zimmernummer.", grinsend entblößte er seine strahlend weißen Zähne.

Gott, was hast du da für ein perfektes Wesen erschaffen!?

"Äh.." Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht schoss
"Ich habs vergessen."

"Wie heißt du denn?"

"Penelope Mondfeld ,du?"

Ihm entgleisten die Gesichtszüge und er starrte mich fassungslos an.

Mensch, konnte dieses nervtötende Angestarre mal aufhören?

"Ist was?",fragte ich mit hochgezogener Augenbraue.

"Verzeihen Sie mir. Ich..äh..Sie haben ihr Zimmer im nächsten Gang. Hier drüben! Nummer K 014"

Und schon war er verschwunden.
Hatte er mich gerade ernsthaft gesiezt?
Was haben die denn alle?
Seinen Namen wusste ich auch immernoch nicht! Mit einem Seufzer öffnete ich die schwarze Tür mit goldenen Verzierungen und der ebenfalls goldenen Aufschrift K 014 ,und setzte mich auf mein weißes Bett mit der bauschigen Bettwäsche.


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