Kapitel 2

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Ich lief immer schneller und meine Schritte wurden größer, doch Chris blieb direkt hinter mir. Also drehte ich mich zu ihm um und keifte ihn an:

 "Ich brauche keinen Babysitter, kapiert?!"

  "Sei dir da mal nicht so sicher Prinzesschen.", schmunzelte er.

Hatte dieser Möchtegern-Heinz-Rüdiger mich gerade Prinzesschen genannt?

 "Prinzesschen?!", ich starrte ihn empört an.

 "Gehen wir weiter. In 'ner Viertelstunde ist es 18 Uhr.",lenkte er von diesem äußerst wichtigen Thema ab. Er ging einfach an mir vorbei mit der Erwartung, dass ich ihm folgen würde. Doch ich blieb stehen,

 "Das kann uns doch egal sein! Wir sind Bluttote"

 Er blieb augenblicklich stehen, machte auf dem Absatz kehrt und bäumte sich wütend auf.

"Hör mal zu ,Prinzesschen! Genau wegen dieser Einstellung, hat die beschissene Regierung von Sarien mich zum Wächter gemacht, meine Familie in deren Drecks-Gefängnis gesteckt und du wirst deshalb in diese  Akademie eingewiesen! Also geh jetzt sofort weiter!"

 Ich schluckte. Verdammt, daran hatte ich noch nie so wirklich gedacht.

Bevor ich ihm antworten konnte, zuckte er zusammen und eine schwarze Flüssigkeit lief an seinem Handrücken herunter. Blut. Chris zog den Ärmel seines pechschwarzen Anzugs hoch. Ein silberner Armreif kam hervor und bei genauerem Betrachten erkannte man, dass an dessen Innenseite spitze Dornen angebracht waren.

"Was ist das für ein Ding?",fragte ich. "Tja, beleidige niemals unseren total tollen Regenten",grinste er ironisch. Ich war erstaunt ,dass er es so locker nahm und als seine Wunde verschwand ,lachte ich ebenfalls. Auch wenn bei uns Bluttoten so eine kleine Verletzung sofort wieder verheilte ,empfanden wir dennoch kurz einen Schmerz und bei dieser Länge der Dornen ,wusste ich ,dass es Chris mehr weh getan hatte als er vorgab. Irgendwie war mir dieser Pinzesschen-Sager langsam sympathisch, weshalb ich mich ohne weiteres Gezicke nach Hause bringen lies.

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"Mom! Ich bin zuhause", rief ich und klingelte Sturm. 

Die Haustür wurde aufgerissen und eine schlanke Frau mit mittellangen braunen Haaren im Alter von Mitte 30 kam heraus.

 "Penny! Wie oft soll ich dir noch sagen...", sie stoppte,"Chris? Christian Miller?" Sie klang erfreut und verwirrt zugleich. 

"Magret Conway! Wie lang ist es her dass wir uns zuletzt gesehen haben?" , lachte Chris.

 " Ihr kennt euch?" Dieser Tag verwirrte mich.

"Ja ,wir waren früher sehr gute Freunde! Und woher kennt ihr euch?"

 "Ich bin der Babysitter vom Prinzesschen", scherzte Chris. Ich funkelte ihn böse an und setzte meinen Dein-Ernst-?-Blick auf. 

"Mir ist aufgefallen du hast wieder deinen alten Namen, Magret ?", musterte er meine Mutter. Sie seufzte."Ja. Penny wollte unbedingt den deutschen Namen ihres dämlichen Vaters behalten" 

"Jerry?" 

Verblüfft schaute ich Chris an. "Du kanntest meinen Vater?" Dieser Mann wusste etwas über meinen Vater ! Und ich musste herausfinden was, denn außer seinem Namen wusste ich nichts über ihn.

"Das geht dich nichts an Penelope!" Meine Mom hasste es über ihn zu reden. Sobald man das Thema Jeremias Mondfeld ansprach, schaute sie einem mit kühlem Blick in die Augen und sagte mit zittriger Stimme:" Er ist es nicht wert über ihn zu reden."

Es machte mich sehr traurig und wütend, dass ich nichts über ihn wusste. Jeden Abend schlief ich deshalb mit Tränen in den Augen ein und manchmal wachte ich schweißgebadet auf, weil er im Traum als schwarze Gestalt sagte ,dass er mich hasse. Über sein Aussehen wusste ich auch nur noch dass er funkelnde dunkelgraue Augen und blonde Haare hatte.

Während ich in Erinnerungen schwälgte, hörte ich Chris und Magret mit halbem Ohr zu. 

"Du weißt doch genau warum er damals abhauen musste! Wieso bist du denn so sauer auf ihn?", fragte Chris

"Es geht doch nicht darum!"

"Doch natürlich! Worum denn sonst?"

"Chris! Ich möchte nichts mehr von ihm hören!"

"Du liebst ihn noch nicht wahr?", wisperte er und man merkte die Enttäuschung in seiner Stimme.

Hä? Enttäuschung?

Bevor meine Mutter etwas erwidern konnte, piepten unsere Uhren erneut ziemlich schrill. Ich stöhnte. Noch eine Minute bis zur Nebelstunde.

Drecksding!

"Komm doch morgen an Penny's Geburtstag vorbei.", schlug meine Mutter vor. "Mach ich. Bis dann !",verabschiedete Chris sich und verschwand durch die Tür. Schnell flitzte ich zum Fenster und schaute ihm hinterher.

Stalker.

Pff! Nagut vielleicht ein bisschen, na und, wer von uns beiden hockt im Gehirn? Blöde innere Stimme! 

Kaum war es 18 Uhr krochen auch schon die ersten Nebelschwaden in die Straßen. Ein Mann und eine Frau saßen eng aneinander gekauert, mit Tränen in den Augen vor einem Auto. Sie würden sterben und das war ihnen bewusst. Als der Nebel sie umschlang hörte man ihre leidenden Schreie. Ich konnte Chris erkennen, der auf sie zu ging, seinen Revolver zog, zielte und beide auf einmal erschoss. Es war besser so, als wenn sie weiter leiden müssten.

"Penny? Komm schnell!" Das hysterische Geschrei meiner Mom schreckte mich auf. Genervt ging ich zu ihr. Was war es denn diesmal schonwieder? Doch dann sah ich es...

Hey Fluffis^^ mal ein etwas längeres Kapitel *~* Hoffe es gefällt euch <3 Naa was denkt ihr was mit Pennys' Vater ist? Oder was ihre Mutter gesehen hat? Außerdem wie gefällt euch Chris?Schreibt es in die Kommentare!!! 

Love you all ~Milena


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