Kapitel 5

30 2 10
                                    

Nach einer geschätzten Ewigkeit fand ich endlich das Zimmer des Stufensprechers, wo ich meinen Stundenplan abholen sollte.
Ich klopfte fest an die Tür.
Nichts.
Ich versuchte es erneut.
Wieder nichts.
Nach weiteren drei Malen kam immer noch nichts, aber ich hatte keine Lust den Raum nochmal zu suchen, also beschloss ich zu warten.
Ich lehnte mich an die Tür und begann vor mich hin zu summen.
Als sie sich plötzlich öffnete, verlor ich mein Gleichgewicht und fiel ich nach hinten. Doch zum Glück wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen.
Ich blickte hoch und sah zwei wunderschöne graue Augen.

Sam.

Er half mir hoch und - heilige Mutter Maria! Erst jetzt bemerkte ich, dass er kein Shirt anhatte.
Das ist jetzt langsam echt unfair!
Natürlich hatte er einen perfekten Oberkörper.
Er war perfekt.
Ich konnte an ihm wirklich keinen einzigen Makel entdecken. Wahrscheinlich war es genau das was mich in seiner Gegenwart so verunsicherte.

"Ich wollte gerade duschen. Was gibts?"
"Ähm...äh...", ich stotterte rum immer noch den Blick auf seine Brust gerichtet.
"Ach, deinen Stundenplan?"
Schnell nickte ich und wurde rot.

Während er den Zettel suchte setzte ich mich aufs Bett und beobachtete ihn.
Seine deutlich sichtbaren Muskeln, die perfekte Statur, die wuscheligen Haare und diese strahlenden Augen.
Einfach wundervoll...

Jetzt war es er der mich mit einem Lächeln anstarrte, was mich noch mehr verunsichterte.
Er gab mir den Zettel und ich wollte gehen, doch er zog mich an meinem Handgelenk zurück.
Ich war ihm ganz nahe, und sein Duft vernebelte meine Sinne.
Mein Herzschlag verschnellerte sich und ich atmete heftig.
Doch Sam blieb ganz ruhig und sah mir einfach nur in die Augen. Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. 

"Oh ähm..." ,schnell ließ er mich los und kratzte sich verlegen am Kopf. 

"Ich wollte mich nur nochmal entschuldigen, dass ich vorhin abgehauen bin. Es ist nur du..., also dein Name... Ach egal ,ich muss jetzt duschen ,wir sehen uns gleich beim Abendessen."

Er schenkte mir noch ein letztes Lächeln und verschwand ins Bad.
Wie angewurzelt blieb ich stehen und blickte ihm enttäuscht hinterher.
Aber warum?
Hatte ich gehofft ,dass er mich küsst?
War ich überhaupt in ihn verliebt?
Ein Typ und so viele Fragen...
Ich seufzte und machte mich auf den Weg den Speisesalon zu suchen.

Nachdem ich ihn endlich gefunden hatte waren alle anderen schon eingetroffen -einschließlich Sam. Da ich nicht neben einem von den -schonwieder- gaffenden Mitschülern sitzen wollte ,beschloß ich mich neben ihn zu setzten.
Mich regte dieses ständige beobachtet werden auf, warum tun die das?
Genervt ließ ich mich auf dem freien Platz neben Sam fallen.

"Wenn es dich so nervt neben mir zu sitzen, ich glaube jedes Mädchen würde liebend gern mit dir tauschen. Aber eigentlich dachte ich es hätte dir als ich halb nackt war auch gefallen.", zischte er mir zu.

Was zum Teufel? Was hatte er denn bitte für Stimmungsschwankungen? Und ich dachte meine wären  krass

"Erstens: Es liegt nicht an dir ,also hör auf mich so anzukeifen!
Zweitens: Entscheid dich mal wie du zu mir bist, erst super nett, dann komisch, vorhin verführerisch und jetzt mega scheiße!?"

Hatte ich gerade das Wort 'verführerisch' benutzt? Ich wusste nicht einmal, dass das in meinem Wortschatz vorkam.

Wütend starrte ich ihn an.
Stirnrunzelnd erwiderte er den Blick, doch dann fing er an zu Grinsen.
Er schaffte es echt immer verwirrender zu werden.

"Verführerisch, was?"

Stöhnend ließ ich meinen Kopf auf die Tischkante fallen, was sich eindeutig als Fehler erwies, denn mir wurde augenblicklich schwarz vor Augen...

Feedback?❤
Kritik?❤
Bitte kommentiert


BLUTTOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt