Stiche im Herz

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Lied: Adele ~ Someone like you


Nervös stand ich stand vor dem Altar und wartete auf meine Freundin Laura. Sie würde heute meinen besten Freund heiraten; Sebastian oder auch einfach nur Rewi. Aufgeregt sah er hin und her und zupfte ständig an seiner Krawatte herum während Palle ihn versuchte zu beruhigen.

"Wird schon schief gehen", sagte ich beruhigend zum Bräutigam und streichelte aufmunternd über seinen Arm. 

"Genau wird schon schief gehen und jetzt hör auf an deiner Krawatte rum zu fummeln. Du machst da Falten rein", stimmte mir Palle zu und ich nickte.

"Du zerstörst dein ganzes Aussehen damit."

"Hat das nicht schon seine Mutter bei seiner Geburt gemacht?", sagte Palle leise und wir drei lachten.

Rewi sah wirklich gut aus in seinem schwarzen Anzug. Und auch Palle und alle anderen. Sie hatten ihre besten Sachen hervorgeholt und sich unglaublich schick gemacht haben. Nun saßen sie alle gespannt auf ihren Plätzen und sprachen ruhig mit ihrem Nachbarn.

Dann plötzlich ertönte Musik und alle Anwesenden richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Eingang und erhoben sich. 

Schwungvoll wurde die Tür geöffnet und Svenja, Lauras kleine Schwester, trat in den Raum. Sie hielt ein kleines weißes Körbchen in der Hand und warf rosa Rosenblätter, die bereits überall als Dekoration im Raum verteilt waren, über ihren Kopf auf den Boden. Viele Blätter jedoch verfingen sich in ihren blonden Haaren.

Das kleine Mädchen war noch jung, bald würde sie stolze 5 Jahre alt werden und konnte ihre kleinen Ärmchen noch nicht weit heben. Sie sah unglaublich süß aus, wie sie mit kleinen Schritten zum Altar stolperte.

Als sie bei uns angekommen war, setzte sie sich vor mir auf die hellen Marmorstufen und sah mich grinsend an. Ich hockte mich vor sie und zwickte ihr leicht in die Wange.

"Aufgeregt?", fragte ich sie leise und Svenja nickte kräftig.

Ich richtete mich auf und trat von einem Bein aufs andere; spielte nervös an meiner Kette herum und dann kam sie.

Laura lief neben ihrem Vater Thorsten mit langsamen Schritten auf uns zu. Das weiße Kleid aus Tüll und der langen Schleppe sah unglaublich aus. In der einen Hand hielt sie einen Blumenstrauß, mit der anderen winkte sie mir schüchtern zu.

Ich lächelte sie glücklich an. Ich war froh, dass sie jemanden gefunden hatte mit dem sie ihr ganzes Leben verbringen konnte, dass sie jemanden gefunden hatte, der lustig, freundlich und all die Eigenschaften besaß, die er hatte.

Ich freute mich wirklich darüber, doch insgeheim wünschte ich mir an ihrer Stelle zu stehen. Ich wünschte mir, dass ich mit Rewi am Altar stehen würde.

Laura und ihr Vater waren mittlerweile bei uns angekommen und Thorsten umarmte Rewi und klopfte ihm kurz auf den Rücken bevor er Lauras Hand nahm, sie kurz drückte und dann an Rewi reichte. Sie lächelten sich mit leuchtenden Augen an; die Hände miteinander verschlossen.

Die Musik wurde leiser und verstummte letztendlich ganz, dann begann der Pfarrer mit seine Rede.

"Liebes Brautpaar! Ihr seid in dieser entscheidenden Stunde eures Lebens nicht allein. Ihr seid umgeben von Menschen, die euch nahe stehen. Ihr dürft die Gewissheit haben, dass ihr mit unserer Gemeinde und mit allen Christen in der Gemeinschaft der Kirche verbunden seid. Zugleich sollt ihr wissen: Gott ist bei euch. Er ist der Gott eures Lebens und eurer Liebe. Er heiligt eure Liebe und vereint euch zu einem untrennbaren Lebensbund. Ich bitte euch zuvor, öffentlich zu bekunden, dass ihr zu dieser christlichen Ehe entschlossen seid."

Marry me, not her (Rewinside Threeshot)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt