"Mama ich will da nicht rein" weinte ich als wir wieder einmal in der Hölle ankamen. Wir standen vor dem Schwimmclub. Wie in allen Schulen waren wir in der Grundschule auch verpflichtet das Schwimmen zu lernen. "Jetzt geh da gefälligst rein und bereite mir keine Umstände" versuchte sie ihre Ruhe zu bewahren. Immerhin war für sie der Eindruck der Menschen um sie herum wichtiger als die Ängste ihrer noch kleinen Kinder. "Mayumi, komm ich bleibe schon bei dir" hielt mein Bruder fest meine Hand. Ich schüttelte nur den Kopf. Ich sah wieder zurück doch meine Mutter hatte schon Kehrt gemacht und ging weg. Ich wünschte mir so gerne bei Vater zu sein, er ist sowieso das komplette Gegenteil von meiner Mutter. Er ist so liebevoll und beachtet uns wohingegen Mutter so grausam ist und unachtsam. "Mayumi, komm. Jetzt weine nicht" sagte mein Bruder und wischte mir die Tränen weg. Er liebte das Wasser im Gegensatz zu mir. Er mochte es sehr zu schwimmen. Aber ich, ich fürchtete es. "Ich will nicht. Ich-" "Dann sitzte nur da ich werde schon eine Ausrede finden" er hätte ein etwas freches Grinsen auf den Lippen. Und zog mich mit.
... ... ...
"So sollte das halten" meinte er und betrachtete sein Meisterwerk an meinem Arm. Er hatte es verbunden mit Bandagen und es sah echt glaubwürdig aus. "Wird die Lehrerin das wirklich glauben?" "Ja klar doch" entgegnete mein Bruder nur energisch. Schließlich saß ich dann auch auf der Bank. Sie alle freuten sich zu schwimmen. Sie wirkten so glücklich doch mir war diese Nähe vom Becken sogar zu viel. "Was ist denn mit deinem Arm passiert?" Fragte mich auch schon jemand. Ich sah auf und erkannte einen rothaarigen Jungen, mein Bruder stand neben ihm. Sie müssen Freunde sein. Er hat sich ja im Gegensatz zu mir schnell Freunde gemacht. Mein Bruder erzählte ihm daraufhin nur das er selber den Verband drauf getan hat. Woraufhin beide lachten. Sie setzten sich zu mir als der Junge fragte "Aber warum willst du denn nicht schwimmen?" Ich sah nur auf meine unruhigen Hände die miteinander spielten. "Ich mag das Wasser einfach nicht" meinte ich kurz und knapp. "Wie das denn? Trinkst du etwa auch kein Wasser?" Ich sah ihn verwirrt an "Doch, natürlich trinke ich Wasser. Was für eine dumme frage" sagte ich "Hey, du konntest dich einfach nicht gescheit ausdrücken. Wenn du doch Wasser trinkst dann kannst du auch ins Wasser gehen" wir fingen schon an zu zanken. "Nein eben nicht" "Doch schau ich zeige es dir" sagte er und hielt mich abrupt am Arm fest. "Lass mich" in mir stieg Angst auf. Ich sah hilfesuchend zu meinem Bruder der auch schon sofort dazwischen ging "Es passt Rin. Lass sie" schließlich ließ er meine Hand los und war irgendwie beleidigt. Dieser Junge geht mir sehr auf die Nerven. Beinahe hätte er mich eigenhändig ins Wasser geschmissen. Er nervt mich echt. Was bildet er sich ein?
Zwar war der heutige Tag gerettet doch was sollte jetzt in den kommenden Wochen passieren? Irgendwann musste ich doch aber wirklich in das Wasser? Ich musste mich doch meiner Angst stellen. Alleine... ob ich das jemals schaffe?
...Einige Jahre später...
"Ich hasse mein Schulleben" sagte ich frustriert. Ich saß auf dem Dach. "Komm schon Mayumi. Das ist doch erst dein erstes Jahr. Da solltest du dich freuen" versuchte Makoto mich auf zu muntern. Doch mir war nicht zu helfen. "Lieber bin ich in der 11. wie ihr statt zu wissen ist habe noch zwei Jahre vor mir. Außerdem gehen diese Vokabeln nicht in meinen Schädel rein" sagte ich und schlug mir das Englisch Buch gegen die Stirn. "Lass mal sehen. Vielleicht können wir dir ja helfen" schließlich gab ich Makoto das Buch. Er fing an mich abzufragen aber aus mir kam keiner der Wörter die dazu passten. Schon klingelte es zu Pausen Ende. "Ich will das nicht. Soll ich mich schnell befreien?" "Ja" kam es ruhig von Haru. Immerhin ist er auch kein Fan von Schule. Doch schon machte mir Makoto schnell einen Strich durch die Rechnung "Was? Nein! Mayumi das schaffst du schon... Irgendwie" "Ja irgendwie" meinte ich und gab den letzten Versuch meine Chance zu ergreifen um des Testes zu entfliehen auf und trat mit hängenden Schultern in mein Klassenzimmer.
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"Nein" "Aber Mayumi. Du hast uns doch gar nicht mal bis zum Ende zugehört" quengelt Nagisa als ich weiter ging. "Ich werde eurem Club nicht beitreten" Wiederholte ich mich ausführlicher. Ich werde nie wieder ins Wasser gehen. Mir waren meine Grundschuljahre genug. Ich will mich selber nicht mehr als genug Quälen. "Sag uns aber bescheid wenn du deine Meinung ändern würdest" "Jaja bestimmt" winkte ich ab. Ich muss mich aber wirklich langsam einem Club widmen. So wird das sonst nichts. Mein Bruder hat es echt gut in Tokio bei unserem Vater. Vor 3 oder 4 Jahren haben sich meine Eltern nämlich scheiden lassen. So muss ich aber noch hier bei meiner Mutter bleiben. Vor allem bin ich nicht mal volljährig. Noch zwei Jahre dann kann ich endlich von ihr weg.
... ... ...
"Ich sterbe gleich. Ich hasse Schule" sagte ich und klang wirklich schlecht. Makoto, Haru und ich gingen den gemeinsamen Weg nach Hause. "Ich sollte mir vielleicht noch was anderes überlegen. Schule ist nicht so meines" "Mayumi gib doch nicht so schnell auf. Wir helfen dir doch sogar" lächelte mir Makoto entgegen. "Ja ich weiß. Danke" sagte ich als er mich zögerlich fragte "Du wolltest nicht dem Schwimmclub beitreten?" "Nagisa hat es dir gesagt oder?" Fragte ich ihn zurück und meinte "Ja, ich wollte nicht. Aber versteht das wirklich nicht falsch. Immerhin braucht es in einem Club Leute die auch was können. Da würde ich als Nichtschwimmer euch nur eine Last sein" meinte ich als Makoto nur abwinkte "Nein, es ist nur du hast doch Angst vielleicht könntest du somit diese Angst bekämpfen" ich verstand seine Bedenken. "Ja vielleicht aber ich möchte einfach nicht. Ich kann und will es einfach nicht überwinden. Ich traue es mir selber einfach nicht zu" sagte ich als er auch nicht weiterhin drauf ein ging "Na dann wir sehen uns morgen" "Bis Morgen" sagten beide als ich schon abbog.
Meine Laune ging auch schon noch mehr den Bach herunter als ich das Haus sah.
Ich hoffte so sehr das Mutter wieder mal zu lange Arbeit hat und nicht da ist. Aber das Licht brannte.
Seufzend sperrte ich die Tür auf. "Na wo steckst du Fräulein wieder?" "Ich war in der Schule" entgegnete ich meiner Mutter nur. Sie stand da und stemmte ihre Hände in die Hüfte. "Etwa bis so spät?" "Ja und das schon seit einem halben Jahr. Ich kann ja nichts dafür wenn du das erst jetzt bemerkt hast" ich ging die Treppen hoch und verschwand in meinem Zimmer. Ich hörte sie wie immer nur hinter mir reden. Wie unbewusst und was für ein ungezogenes Kind ich doch sei. Ich blendete sie aber nur aus und nahm mir mein Handy zur Hand. Ich wollte wie fast jeden Tag auch meinem Bruder schreiben. Er half mir immer einen kühlen Kopf zu behalten. Doch beim öffnen der Nachrichten stieß mir eine Person ins Auge. Rin Matsuoka. Meine letzte Nachricht war vor einigen Jahren an ihn. Damals war er noch hier in Japan. Weil mich meine Mutter hier nach Iwatobi mit nahm machte ich hier nochmal bekanntschaft mit ihm. Wir waren so lebhaft miteinander. Zwar zanken wir viel aber waren das doch noch schöne Zeiten. Mit einem Lächeln wechselte ich den Chat, zumindest dachte ich das und schrieb meinem Bruder 'Was machst du so?' Doch beim 2. Mal hinschauen merkte ich das diese Nachricht gerade nicht an meinen Bruder sondern an Rin ging
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Wasser- ich hasse dich! || Free!
FanfictionMein Leben plagte mich schon immer mit Ängsten oder besser gesagt mit Phobien. Schon seit meiner Kindheit musste ich mit einer dieser Ängste leben. Eine die mir besonders große Probleme bereitete war Thalassophobie, die Angst vor großen oder tiefen...