Im Schweizer Himmel

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Hey ihr. Hier das nächste Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Ein Klingeln drang wie aus weiter Ferne in ihr Bewusstsein und ließ Penny schließlich aus dem Schlaf hoch schrecken. Doch weit kam sie nicht, denn ein Arm auf ihrem Bauch verhinderte, dass sie sich aufrichten konnte. Ihr Herz blieb einen Moment stehen, als sie realisierte, dass es Sam war, der neben ihr auf dem Bauch lag und sein Gesicht lag genau neben ihrem. Sie müsste nur den Kopf drehen und ihre Nasen würden sich berühren, da war sie sich sicher, denn sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Hals und es ließ sie schier verrückt werden, nun da sie es realisierte. Wohlige Schauer rannen durch ihren Körper, er schien vollkommen von dem selben Kribbeln erfasst zu sein, wie das, was sie nach seinem gestrigen Kuss auf ihrem Handrücken gespürt hatte.

Was würde Sam dazu sagen, wenn er aufwachte und sie beide einander so nah vorfand? Zumal er sich ihr aufgedrängt hatte - worüber sie sich sicher nicht beklagen würde. Dennoch. Wenn Sam aufwachte und peinlich berührt von der Situation sein würde, würde sie damit nicht umgehen können. Also beschloss sie, das zu verhindern. Vorsichtig hob sie seinen Arm also an, schlüpfte unter ihm heraus und legte ihn sanft wieder an der Stelle ab, wo sie einen Moment zuvor noch gelegen hatte.  Er brummte missmutig, wachte aber nicht auf und sie konnte nicht widerstehen und strich ihm mit den Spitzen zweier Finger sanft an der Schläfe durch die Haare oberhalb seines Ohres. Sanft genug, um ihn nicht zu wecken, aber es reichte aus, um ihm im Schlaf ein schwaches Seufzen zu entlocken. Wenn er doch nur im Wachen einmal so glücklich über eine einfache Berührung von ihr sein würde, dachte sie wehmütig, als das Klingeln auf einmal wieder ertönte und sie zurückzucken ließ. Nun regte sich auch Sam, wenn auch offensichtlich widerwillig, als sie sich dem Telefon zuwandte, dass sie als den Übeltäter identifiziert hatte.

"Hallo?"

"Mrs. Morris? Bitte entschuldigen Sie, wenn ich sie geweckt haben sollte, aber in knapp zwei Stunden geht ihr Zug und sie waren noch nicht zum Frühstück hier unten. Ich dachte, ich höre mal nach, ob es ihnen beiden gut geht", sagte der Portier nun.

"Es ist alles in Ordnung. Wir haben nur verschlafen. Das wundervolle Jazz-Festival hat uns zu lange wach gehalten und wir haben wohl vergessen, den Wecker zu stellen. Ich danke ihnen sehr für's Bescheid sagen."

"Sehr gerne. In einer halben Stunde kommt der Abholservice für den Koffer-Versand. Wenn sie ihre Koffer nicht mitnehmen wollen, kann ich ihnen die dort gerne in ihr nächstes Hotel schicken lassen." Sie schaute kurz zu Sam, der immer noch genau so im Bett lag, wie sie ihn verlassen hatte, aber wach war und scheinbar nur mit einer chronischen Unlust aufzustehen kämpfte. Geduscht hatten sie gestern morgen und gestern Abend. Es würde bestimmt nicht schaden, dass heute morgen ausfallen zu lassen, um Zeit zu sparen. 

"Das müssten wir schaffen, vielen Dank. Wir sind in spätestens 20 Minuten unten." Der Portier verabschiedete sich und sie legte auf."Komm schon Schlafmütze, sonst fällt das Frühstück heute aus und in nicht einmal 2 Stunden reisen wir weiter", sagte sie nach einem Blick auf die Uhr. 8:15Uhr - Frühstück gab es nur bis neun und sie hatten es bereits gestern verpasst. Es wäre eine Schande es heute wieder nicht wahrzunehmen.

"Selber Schlafmütze. So warm, wie deine Seite ist, scheinst du auch noch nicht lange wach zu sein", murrte er ins Kissen.

"Das ist sie nur, weil du mich rausgeworfen hast und sie selbst warm hältst." Er schrak augenblicklich hoch und schaute sie entgeistert an.

"Das haben ich nicht getan?!", stellte er nun ernst fest, ehe sein Blick etwas panisches bekam."Bitte sag mir, dass ich das nicht getan habe...Es tut mir leid, wenn..."

"Das war nur ein Scherz, Sam", unterbrach sie ihn lachend, schnappte sich ihre Kleidung für heute und ging ins Bad."Aber immerhin bist du jetzt schonmal wacher als vorher", rief sie noch zu ihm zurück und er schüttelte nur lächelnd den Kopf, als er sich aufsetzte und beschloss sich ebenfalls schon mal anzuziehen.

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