Spiegel

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Spiegel

Spiegel, Splitter, zerbrochener Traum.

Bild meiner Hoffnung, zersprungen in Scherben.

Nur scharfe Splitter, hart und kalt.

Glitzerndes Blut auf dem weiß des Mamors.

Verloschen nun das Spiegelbild,

zersprengt in tausend Scherben.


Der rote Splitter fällt aus der Hand.

Blut tropft auf den Mamor.

Die weißen Blüten verströmen ihren Duft.

Die Welt schein surreal, beinahe wie ein Traum.

Nun sinkt mein Körper zu den Fliesen,

Die Stoffbahnen kommen zum Liegen.


Weißer Dampf, Schatten steigen empor,

rote Blütenblätter darin wie Blutstropfen.

Luft weht herein, malt Wirbel in die Schwaden.

Nur mein Atem ist zu hören.

Wasser kräuselt sich, kaum sichtbar.

Langsam sinkt die Scherbe zum Grund.


Schimmerndes rot breitet sich aus,

durchnässt den weißen Stoff des Kleides.

Glücklicher Tag, zum Tode geweiht,

Verzeih, was ich tat, um mich zu befrein.

Kein Wort durchtönt die Stille.

Nur Vögel singen vor den Fenstern.


Unerreichbar, diese Freiheit, unerreichbar, wahre Blumen.

Nur goldenes Licht, ein Schein von dort,

Nur goldenes Licht, ein Abklatsch was sein könnte.

Schimmert in dem Blut,

dem glitzerndem der Seele,

und dem Roten meiner Verdammnis.


Leicht und schimmernd entfernt sich die Welt,

in goldenem Frieden fliegt sie dahin.

Ich spüre nur die Wärme,

Nur den Duft und den Gesang.

Seh nur den weißen Mamor,

Nur die Muster in dem Dampf.


Scheine zu sehen, die Schönheit der Welt.

Fasst will ich weinen, weil ich sie jetzt verlass.

Einzige Träne rinnt über die Wange,

Frucht des Elends all jener Tage.

Ins Wasser fällt sie, als letztes was ich seh,

Den Kreis, bevor das Licht mich emporhebt.

Schäumende Gischt - GedichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt