Kapitel 1

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Davina

Es sieht aus wie Crack. Aber es könnte auch Crystal Meth sein. Ich beobachte die Substanz im kleinen Beutel den ich auf unserem Esstisch gefunden habe.

Ich hoffe es ist Crack, davon ist sie weniger lang High als von dem anderen Zeug.

Ausserdem ist Meth teurer und das würde bedeuten, dass wir diesen Monat wieder weniger Geld für Essen hätten.

Als ich zur Küchentheke laufe um den Abwasch zu erledigen, entdecke ich einen Löffel und eine Spritze die einfach so herumliegen.

Also ist es doch Crack zum Glück.

Wenn ich Moms Zeug anfasse, wird sie sauer also lasse ich es genau so bleiben wie es ist.

Genervt greife ich nach meiner Schultasche und laufe zu meinem Zimmer. Dabei komme ich an der Tür zu Moms Zimmer vorbei und entdecke, dass sie einen Spaltbreit offensteht.

Bis auf ein leichtes Kerzenlicht scheint es dunkel zu sein bei ihr. Irgendwie hoffe ich, dass ihr dämlicher Freund heute nicht bei ihr ist.

Martin ist ein ekliges Schwein nicht mehr und nicht weniger. Wenn Mom es gerade Mal nicht mitbekommt, gesellt er sich zu mir und wird immer ganz komisch. Ich habe ihm zwar klar gemacht, dass er mich in Ruhe lassen soll, aber er gibt es nie auf.

Er hat mich zum Glück noch nie angefasst, aber ich weiss nicht, wie lange das noch so bleiben wird.

In meinem Zimmer werfe ich die Tasche auf den Boden und pflanze mich aufs Bett.

Das Zimmer ist ziemlich leer und mehr als ein Schrank, das Bett und eine weitere Kommode ist hier nicht drin. Wir haben alles Secondhand gekauft, da meine Mom es sich nicht leisten kann neue Möbel zu kaufen.

Sie hat ihren letzten Job an der Tankstelle verloren, als sie dabei erwischt wurde, wie sie Geld aus der Kasse stahl.

Die dumme Frau hat natürlich nicht daran gedacht, dass es überall Kameras gibt und hat es bis zum letzten Moment bestritten.

Sie hat Glück, dass der Besitzer die Polizei nicht verständigt hat, sonst wäre hier die Hölle los gewesen. Natürlich musste sie alles zurückzahlen was sich als ziemlich schwierig herausstellte, da Mom einen Teil bereits ausgegeben hatte für Drogen. Ich musste an mein Erspartes ran damit wir die Schuld begleichen konnten.



Auf meinem Handy erkenne ich, dass ich mich jetzt für meinen Job fertig machen muss.

Nach der Schule arbeite ich schwarz bei irgendwelchen Leuten als Putzkraft.

Ich verdiene nicht viel aber immerhin etwas, um davon leben zu können.

♦♦♦♦♦

„Du weisst ja, wo das Putzzeug steht, du kannst im Bad gleich anfangen", weist mich die Frau, deren Name ich mir nicht merken will, an.

„Ja, alles klar."

Augenverdrehend gehe ich zur Putzkabine und greife dort nach dem Kübel, einem Schwamm und Lumpen. Die Putzmittel lege ich in den Kübel, weil meine Hände schon voll sind.

Der Mann, dem das Haus gehört, ist nie zu Hause. Es ist immer seine Frau, die hier rumlungert. Sie scheint nicht zu arbeiten und auch sonst nichts zu tun.

Bereits drei Mal habe ich sie mit irgendeinem jungen Typen erwischt, habe aber so getan, als hätte ich nichts gesehen.

Ich bin hier zum Putzen, der Rest geht mich nichts an.

Mit all dem Zeug gehe ich ins Bad und bekomme fast einen Schock.

Es sieht aus, als hätte hier jemand eine Lebensmittelvergiftung gehabt und es nicht mehr rechtzeitig zum Klo geschafft.

My little Mistress | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt