Gerade als ich auf Erens Schultern sitze und versuche Christa von Ymir zu drücken erstarren alle. Wir schauen alle zur selben großen blonden Person, welche am Ufer steht und lacht. Es ist mal ein anderes Bild, was ich sehr angenehm finde, denn den Kommandanten Erwin Smith habe ich lange nicht lachen gesehen. Vermutlich lacht er über Hanji und Levi, da diese versucht ihn zu überreden bei unseren Kämpfen mitzumachen. Hanji bemerkt nicht das Erwin sie auslacht, generell glaube ich nicht, dass sie ihn überhaupt irgendwie wahrgenommen hat.
,,Sofi hilf mir!", fleht sie mich an. ,,Er will auch nicht auf meine Schultern!"
,,Komm schon Levi!", ertönt es vom Rand und Hanji dreht sich breit grinsend um.
,,Siehst du, auch Erwin unterstützt uns!"
,,Tch." Levi schaut für einen Moment zu mir, aber sieht eher an mir vorbei, bevor er zum Rand schwimmt.
Dann sehe ich nichts, da Eren mich von sich runter ins Wasser wirft. Erschrocken tauche ich auf und mache Eren nass. Er packt mich und hebt mich nochmal hoch bevor er mich wieder ins Wasser wirft. Aber er zieht mich sofort wieder hoch und hält mich an der Hüfte fest. ,,Na? Willst du nochmal tauchen?"
,,Jetzt kommt ihr zwei, wir gehen auch raus.", sagt Armin zu uns während er zum Ufer deutet, wo Levi und Hanji aus dem Wasser steigen. Bei Hanji sieht es total tollpatschig aus, aber von Levi kann ich meine Augen nicht lassen. Er drückt sich hoch, unter seinem nassen Hemd sieht man jeden einzelnen Muskel, wie er sich bewegt und sich der nasse Stoff an ihn schmiegt.
,,Mund zu du sabberst sonst noch." Erschrocken schaue ich auf, Kuromi grinst mich an und fügt noch etwas hinzu. ,,Willst du mir nicht erzählen was da zwischen euch läuft?"
,,Da ist nichts!", stammle ich, aber sie schwimmt wie die andern weiter. Auch ich folge ihnen. Aber stimmt das? Wieso lüge ich Kuromi an? Wieso nerven mich alle ständig mit dieser Frage, es tut doch nichts zur Sache. Ich verstehe es nicht, weder sie, noch Levi oder geschweige denn meine Gefühle für ihn.
Als ich mich am Ufer hoch drücken will, streckt Levi mir seine Hand hin. Ich nehme sie an, er zieht mich hoch und gibt mir dann ein Handtuch. Er sieht mich zwar an, aber es ist anders als sonst.
Ymir grinst mich an und kommt zu mir um mir etwas zu zuraunen. ,,Nein, zwischen euch ist gar nichts." Danach läuft sie munter zu Christa und nimmt ihre Hand.
Erwin redet mit Hanji und sobald alle aus dem Wasser raus und halbwegs trocken sind gehen wir los. Levi läuft vorne mit den beiden, während ich hinten mit Kuromi laufe. Sie fragt nicht, ich will ihr es auch nicht erzählen. Aber innerlich bin ich froh, dass Levi mich ansieht, das fühlt sich gut an. Auch das er mir aus dem Wasser geholfen hat, er hat mich berührt. Ich weiß es ist nichts besonderes. Aber am liebsten würde ich nach vorne rennen und seine Hand nehmen. Ich will bei ihm sein, seine Hand halten, seine Aufmerksamkeit und Interesse haben. Auch wenn ich weiß wie surreal das ist. Es ist eine schöne Vorstellung.
Wir waren tatsächlich den gesamten Nachmittag am See, es wird schon dunkel als wir zurückkommen. Alle gehen erstmal unter die Dusche, wir Mädchen unterhalten uns über die Statur der Jungs, da uns nicht bewusst war wie gut gebaut einige sind. Trotzdem haben sie sich wie kleine Kinder verhalten.
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Erwin entlässt uns in unsere Schlafzimmer. Nach dem Abendessen hat er uns noch erklärt mit wem wir im Trupp unterwegs sein würden. Zu meinem Glück bin ich bei Nanaba, mit Jean und Sasha, aber leider auch Melanie. Seit dem einen Vorfall haben wir nicht mehr geredet, wir gehen uns prima aus dem Weg. Das kann ja spannend werden. Unser Trupp ist zuständig zum erledigen von anderen Titanen, damit sich die andern zwei Trupps auf das einfangen und locken kümmern können.
Innerlich bin ich froh aber auch gleichzeitig enttäuscht nicht in Levis Trupp zu sein. Aber so ist es gut, er kann mich nicht kontrollieren und ich kann alles geben, da er mich nicht ablenkt. Bevor jemand mich noch nerven will gehe ich in mein Zimmer und bereite meine Kleidung für morgen vor. Ich bin ziemlich müde, mein Bett sieht echt verlockend aus. Kurz lege ich mich hin und schließe die Augen. Endlich kann ich ausatmen. Ich hab Ruhe und muss mir keine Gedanken um nichts machen. Allmählich merke ich, wie meine Augenlieder schwer werden. Hm ich könnte auch wirklich jetzt schlafen, mein Körper würde es mir wohl kaum verübeln. Ich warte einfach ab, wenn ich jetzt vielleicht einschlafe dann wache ich vielleicht auch nicht in der Nacht auf.
Ich höre es an der Tür klopfen, aber wenn ich nicht antworte dann geht die Person vielleicht weg. Es sei denn es ist... Und ich habe recht denn Levi kommt einfach hinein. ,,Sofi ich.." Er stockt. Vorsichtig öffne ich meine Augen. Er ist wirklich hier. Ich richte mich auf und frage ihn was es gibt. ,,Hast du geschlafen?"
,,Mh, fast denke ich. Irgendwie bin ich total fertig."
Er kommt zu mir und setzt sich auf das Bett. Meine Beine ziehe ich an meinen Körper an, schlinge meine Arme um sie und lege meinen Kopf auf den Knien ab.
,,Ist dir nicht kalt?"
,,Mhm." Meine Augen fallen mir erneut zu. Eigentlich sollte es mir unangenehm sein, aber ich kann nur daran denken endlich zu schlafen.
Auf einmal legt er die Decke über mich und zieht mich in seine Arme. Mein Kopf ist an seiner Brust, sein Herz schlägt laut und schnell. Ist er etwa aufgeregt? Wie gerne würde ich ihn damit jetzt aufziehen aber ich will ihn nicht sauer machen, es ist gerade schön zwischen uns. Ich spüre wie warm meine Wangen auf einmal werden. Wieder kommen meine ganzen Gefühle hoch, das ich vermutlich nicht gut. Aber es ist mir egal. Diesmal will ich es genießen. Vorsichtig schaue ich hoch in seine grauen Augen die mich nicht los lassen.
Vorsichtig stelle ich ihm eine Frage. ,,Wieso tust du das?"
,,Mir hat es nicht gefallen wie Eren dich berührt hat.", brummt er leise vor sich hin.
Ich richte mich etwas mehr auf und sehe ihm direkt in die Augen. ,,Er macht doch nichts, wir sind nur Freunde."
Für einen Kurzen Moment schaut er mich an, bis er seinen Blick abwendet. ,,Ich.. will nicht das dich jemand außer mir berührt."
,,Levi." Er schaut mir wieder in die Augen. Und so wie wir hier sitzen, in einem halbdunkeln Zimmer, welches nur vom Mondschein erhellt wird. In seinen Augen spiegelt sich ein wenig das Licht, es lässt sie so wunderbar glitzern. Seine Augen bleiben erstmal an meinen hängen, bevor sie über mein ganzes Gesicht wandern. Dieser Moment macht etwas mit mir. Denn ich fragen ihn direkt heraus ob er mich küssen will.
,,Küss mich bitte."
,,Wenn ich dich jetzt küsse, werde ich nie wieder gehen können."
,,Und wo ist das schlimm, Heichou?" Er sieht mich noch für einen Moment an und dann
Ich verspüre ein Ziehen im Bauch, als ich zu ihm hochsehe, so ähnlich wie als wir zusammen im See waren. Sein Blick erwidert den meinen. Er seufzt auf. ,,Du machst mich wahnsinnig, Sofi.." Es ist nicht mehr als ein flüstern aber ich nehme es voll und ganz wahr. Mein Herz schlägt laut, als wenn es jeden Moment aus meiner Brust springe. Gebannt schaue ich ihn an. Wie seine Lippen den meinen näher kommen und dann aufeinander treffen. Er bringt etwas in mir zum glühen, so sehr, dass wenn wir so aufeinander treffen es explodiert. Seine weichen Lippen, sein Geruch, einfach sein dasein und die Tatsache das er mich im Arm hält, als wenn er mich vor allem beschützen würde, lässt einen angenehmen schauer mir über den Rücken fahren.
Seine Lippen, warm und weich, drückt er behutsam auf die meinen. Ich schließe die Augen und vergesse für einen Moment meine Sorgen und Ängste und konzentriere mich voll und ganz auf uns. Es ist als wenn nichts außer uns gerade existieren würde, die Zeit steht still.
Fast so still wie mein Herz für einen Moment als wir uns lösen. Als ich ihn ansehe, merke ich wie rot er wird. So einen schüchternen Levi habe ich noch nie gesehen. Aber bevor ich ihn darauf ansprechen kann legt er seine Hand an meinen Hinterkopf und drückt mich zurück an seine Brust. ,,Geb morgen dein bestes und passe auf dein Team auf ja?"
,,Keine Sorge Levi, ich komme zu dir zurück."
,,Das will ich auch hoffen, Blag."
,,Kann ich bei dir bleiben?" Er antwortet nicht, sondern drückt mir einen zärtlichen Kuss auf den Kopf.
