Teil 47: Unerwartet

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"Lilly, das war...das war mein Vater", rückt er mit der Sprache heraus und mir bleibt die Luft weg.

Nein!
Wie blöd kann ich eigentlich sein?
Liebender Familienvater, Geschäftsmann, weiß anscheinend genaustens über Benks and sons bescheid...
Ich würde mir am Liebsten in den Hintern beißen, dass ich nicht sofort darauf gekommen bin.

"Ich...ich...", versuche ich die passenden Worte zu finden, scheitere aber kläglich.

Scheiße!

"Sag mir bitte nicht, dass du ihm etwas über uns erzählt hast!?"

Seine zittrigen Hände krampfen sich dabei in meine Schultern.

"Nein, habe ich nicht."

Behutsam nehme ich seine Hände von meinen Schultern und sehe ihm in sein kreidebleiches Gesicht.

"Um Himmels Willen Abraham, soll ich dir was zu trinken holen? Du siehst aus, als würdest du gleich zusammen klappen."

Er schüttelt mit dem Kopf.

"Ich muss mich nur kurz setzen."

Behutsam lege ich meine Hände um seine Hüfte und suche den Raum nach einer Sitzgelegenheiten ab, bis ich etwas passendes finde.

"Lass uns hinter die Bühne gehen", schlage ich vor und Abraham nickt.

"Gute Idee, da haben wir auch unsere Ruhe vor den nervigen Paparazzis."

Hinter der Bühne sehe ich hinter zwei Vorhängen erfreulicherweise fünf in einem Halbkreis angeordnete bequem aussehende Stühle auf die wir uns setzen können. Abraham lässt sich erschöpft auf einen von ihnen fallen und ich möchte direkt neben ihm Platz nehmen, doch bevor mein Hintern den Sitz erreicht, zieht er mich mit einem Ruck zu sich, sodass ich auf seinem Schoß lande. Wärme strömt aus seinem Körper in meinen und ich erröte. Nervös schaue ich mich um, während seine Finger zart meine Arme entlang streichen. Eine Gänsehaut huscht über meinen Nacken, bevor er mich noch enger an sich zieht, seinen Kopf auf eine meiner Schultern legt und seine Arme fest um mich schlingt.

"Meine Eltern sind gerade beide auf der Tanzfläche und unser geliebter Starreporter darf, wie du ja schon weißt, nicht in diesen Bereich. Ergo sollten wir ein Weilchen ungestört sein", nuschelt er und ich lächle ihn liebevoll an, bevor ich mich wieder entspanne, eine meiner Hände in seinen Nacken lege und dieses Mal ihn sanft streichle.

Ein zufriedenes Brummen ertönt und ich muss an das Gespräch von vorhin mit Abraham's Vater denken.

"Trotz, dass es dein Vater war, hatten wir irgendwie ein ganz interessantes Gespräch", beginne ich meine Gedanken laut auszusprechen.

"Echt?" höre ich Abraham erstaunt sagen, während sein Kopf verwundert in die Höhe schnellt.

"Er hat sogar gesagt, dass er mir sofort einen Job anbieten würde, wenn ich nicht schon bei Benks and sons arbeiten würde."

Ich lache belustigt und Abraham schüttelt mit dem Kopf.

"Nicht einmal beim Tanzen kann er das Geschäftliche sein lassen, typisch Dad."

Amüsiert sehe ich ihn an.

"Sein Angebot hat mich tatsächlich sehr geehrt."

"Solange du nur eine einfache Schachfigur bist und nicht die wichtige Königin, ist er zahm wie ein Babykätzchen."

"Das glaube ich ehrlich gesagt nicht", widerspreche ich Abraham und stoße sofort auf Widerstand.

"Lilly, du kennst ihn einen Abend. Ich muss mich schon mein ganzes Leben lang mit ihm herum schlagen. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass er so ist."

Bitter Sweet LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt