Kapitel 13

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Draco PoV
Jessy sagte etwas, dass sah ich, aber ich hörte es nicht. Die Erkenntnis, die ich gerade hatte, war zu extrem. Ich sah sie an, sie hatte fertig gesprochen und wartete nun auf eine Antwort.
"Du bist es", hauchte ich, denn zu mehr war meine Stimme gerade nicht möglich.
Sie nickte und sah mich aus großen blauen Augen an.
Wie konnte es mir bloß nicht auffallen? Sie hatte sich kaum verändert! Immer noch die großen, blauen, kindlichen Augen.
Noch immer die blonden Engelslocken und noch immer so zierlich und klein. Doch sie war charakterlich gewachsen. Sie war stärker, mutiger.
Ich sah auf den Boden und stand auf. Den Blick noch immer auf den Boden gerichtet, stand ich auf und ging in Richtung Tür.
"Es tut mir leid! ", sagte ich noch aufrichtig und sah sie an. Dann öffnete ich die Tür. Ich vernahm noch ein "mir auch" von ihr.
Hatte ich sie richtig verstanden? Wenn ja, was tat ihr leid? Sie hatte doch gar nichts getan!
Ich zog mir meine Jacke und Schuhe an und wollte gerade die Tür öffnen, als jemand klopfte.
Wer war dass denn jetzt schon wieder?
Es war schon relativ spät, weshalb ich erstmal durch den Tür Spion blickte.
Was will die denn schon wieder?
Seufzend öffnete ich die Tür.
"Was willst du denn schon wieder?", fragte ich genervt und meinte die Frage eigentlich nicht ernst, doch das schien sie nicht zu verstehen.
"Mit dir reden, Draco. Bitte!", sagte sie.
"Geh Celine, es gibt nichts zu reden!", sagte ich genervt.
"Doch und das weißt du! Verdammt, ja ich habe Fehler gemacht, aber das macht doch jeder mal!", jammerte sie.
"Fehler gemacht? FEHLER GEMACHT?! DU HAST MEIN VERDAMMTES LEBEN ZERSTÖRT!", schrie ich sie an.
"E-es tut mir doch leid, verzeih mir doch b-bitte, ich wusste n-nicht, dass es dir so w-wichtig war! "
Sie wusste nicht wie wichtig es mir war?!
Ich war verdammt sauer und war kurz davor ihr eine zu klatschen, da hörte ich eine Tür und kurz darauf stand eine verheulte Jessy neben mir.
"W-was i-ist hier los?", fragte sie, immer noch mit den Tränen kämpfend.
"Nichts, geh am besten einfach wieder in dein Zimmer. Du musst dich ausruhen, ich komm gleich nach. ", sagte ich an Jessy gewandt. Doch diese schüttelte nur den Kopf und stützte sich an mir ab, um nicht umzukippen.
"Geht nicht", hauchte sie und schloss die Augen.
Ich hielt sie fest und sah dann wieder Celine an.
"Du siehst, ich hab zu tun. Also Tschüss", sagte ich kalt, sah dann besorgt zu Jessy. Ich nahm sie auf den Arm, schloss ohne Rücksicht auf Celine die Tür und trug Jessy zurück ins Zimmer, wo ich sie wieder aufs Bett legte.

Jessy PoV
Als Draco rausging, flüsterte ich noch ein "Mir auch" und fing an zu weinen, bis ich Draco schreien hörte. Nicht gut, gaar nicht gut! Ich rappelte mich so schnell es ging auf und schwankte dann zur Tür, wo die Stimmen herkamen. Ich lehnte mich gegen Draco und bekam nur noch wage mit, wie er mich zurück ins Zimmer schicken wollte und ich dies verneinte. Danach wurde alles schwarz.
Als ich wieder aufwachte lag ich im Bett und Draco kam gerade wieder rein.
"Deinen Freundinnen geht es gut.", meinte er, als er meinen fragenden Blick hin.
Ich nickte.
Seufzend setzte er sich neben mich.
"Wie lange weißt du es schon?", fragte er mich und sah mir in die Augen. Es lag Trauer in seinem Blick. Und wehmut.
"Seit ich diesen Anfall hatte."
Er nickte. Dann stand er auf und verließ den Raum. Kurz danach hörte ich die Tür ins schloss fallen.
Ich quälte mich noch eine Weile herum und fiel dann in einen unruhigen Schlaf.
Eine Weile später, es war ungefähr 3 Uhr morgens, wurde ich durch ein lautes klirren wach. Ich kletterte aus dem Bett und ging ins Wohnzimmer, wo der Krach herkam.
Dort stand ein verwirrter und betrunkener Draco und sah sich unbeholfen um, neben ihm lagen die Scherben der Vase, die er soeben runter geschmissen hatte. Er bemerkte mich nicht, weshalb ich mich räusperte. Er sah mich erschrocken an.
"Das war ich nich", lallte er.
"Und wer dann?", fragte ich lachend und sah ihn herausfordernd an.
"Ähhhh... du bist nicht meine Mutter!", antwortete er beleidigt und drückte sich an mir vorbei.
"Dein zimmer liegt in die Richtung", meinte ich noch immer lachend und zeigte in die Richtung seines Zimmers, da er in die falsche Richtung lief. Er streckte mir die Zunge raus und ging in Richtung Zimmer.
Kurz vor dem Zimmer drehte er sich nochmal um.
"Aber nur weil ich betrunken bin, heißt das nicht das du aus dem Bett raus darfst!", sagte er grinsend. "Gute Nacht, Mum!"
Und dann ging er in sein Zimmer.
Ich lief kopfschüttelnd und lachend in mein zimmer, legte mich in mein Bett und schlief nun ganz ruhig ein.

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