Kapitel 10

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Jessy's POV

Als ich wieder aufwache sehe ich mich um. Sam sitzt neben mir und fällt mir um den Hals als sie sieht, dass ich wieder wach bin. Aber Draco ist nicht da. "Wo ist Draco?", frage ich deshalb. "Weiß nicht, er meinte er müsste etwas erledigen", antwortet Sam mir und dann herrscht Stille. Ich frage mich, was 'etwas erledigen' heißen sollt. Es hört sich für mich so an, als würde er jemanden umbringen wollen... Wow, ich hab früher eindeutig zu viel Fern geschaut! 

"Was machst du eigentlich hier oben?", frage ich nach einiger Zeit. "Oh, Draco hat mich-". weiter kommt sie nicht, da dann auch schon Draco in der Tür steht. "Ich habe sie hoch gebracht, damit du nicht alleine bist, wenn du aufwachst.", antwortet er dann für sie. "Und jetzt bringe ich sie wieder runter." Das tat er dann auch. Ein paar Minuten später ist er dann auch schon wieder bei mir und betrachtet mich. Nach einiger Zeit fragt er mich dann: "Wie geht es dir? Besser?""Ein wenig"; antworte ich und versuche leicht zu lächeln.
Er sieht mich weiter an.
"Wo warst du eigentlich?", frage ich nun.
"Etwas erledigen."
"Und was?"
"Das ist egal."
"Nein ist es nicht."
"Hast du Hunger? Oder Durst?", versucht er abzulenken.
"Was hast du 'erledigt'?", frage ich und setze das 'erledigt' in Anführungsstriche.

"Du musst jetzt viel essen, damit du wieder zu kräften kommst...."

"Jetzt sag mir verdammt  nochmal was du gemacht hast!", schreie ich schon fast.

"Das verstehst du nicht!", schreit er zurück.

"Woher willst du das wissen wenn du es nicht versuchst?", schreie ich zurück.

"Weil du ein Kind bist! Ein dummes Kind, so wie die ganzen anderen auch! Nur ein weiteres unbedeutendes Kind, dessen Leben ich ohne Mühe und schlechtem Gewissen zerstören werde!", schreit er, doch als er mein Gesicht sieht, entschuldigt er sich sofort. "Entschuldigung, so war das nicht gemeint..."

Ja, das war verletzend. Ich sehe ihn verletzt an, doch dann werde ich sauer. Auf mich selbst. Wie konnte ich bloß so blöd sein, und denken, dass er mich vielleicht mehr mögen würde, das ich etwas besonderes für ihn sein könnte? Er hatte recht, ich war nur ein dummes Kind. Mir schießen die Tränen in die Augen. Ich starre auf den Boden und versuche aufzustehen. Man, wieso tut das bloß so weh? Die Verletzungen und die Entzündung hauen echt rein. "Jessica, was machst du da?", höre ich seine Stimme im Hintergrund. Doch ich schaffe es aufzustehen. Ich laufe unter Schmerzen zur Tür und gehe Richtung Keller. Abzuhauen versuche ich gar nicht erst. Doch er lässt mich nicht mal zurück in den Keller. Mitten auf dem Weg, nimmt er mich einfach im Brautstyle hoch und trägt mich zurück in das Zimmer, wo er mich sanft zurück auf das Bett legt. Dann halt nicht. Ich würdige ihn keines Blickes mehr.

Draco's POV

Ich seufze und setze mich wieder neben sie. "Jessica...", fange ich an doch lass es bleiben. Es hat ja eh keinen Sinn. Sie ist sauer, hab ich ja wieder super hin gekriegt. Jetzt hasst sie mich, weil sie wohl denkt, das sie für mich nur ein Kind wie alle anderen wäre, aber das ist sie nicht. Sie ist etwas besonderes. Draco, hör auf dir Hoffnungen zumachen, sie hat jemanden besseres verdient, und als ob sie auf jemanden stehen würde, der sie entführt hat! Ich seufze ein weiteres mal und sehe Jessica an. Diese blickt nur Stur grade aus. Ich hab's versaut. Ich bin grade dabei ein weiteres mal, in meinen Gedanken zu versinken, als sie mich ansieht und etwas sagt, womit ich nie gerechnet hätte.

Der KellerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt