0. Weihnachten miteinander verbringen

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'LAST CHRISTMAS, I GAVE YOU MY HEART
BUT THE VERY NEXT DAY, YOU GAVE IT AWAY.
THIS YEAR, TO SAVE ME FROM TEARS I'LL GIVE IT TO SOMEONE SPECIAL.'

Aus voller Kehle sang ich den Text zu einem meiner Lieblingsweihnachtslieder mit, während ich einen Stapel dicker Pullover in meinem Koffer verstaute.

Der kleine schwarze Stoffkoffer lag auf meinem cremefarbenen Sofa. Daneben auf dem gesamten Sofa verstreut lagen alle möglichen Sachen, die ich noch einpacken wollte.

Ein Ladekabel, die Weihnachtsgeschenke für meine Familie, eine dicke Wollmütze und noch weiterer Krimskrams.
Ich checkte noch einmal, ob ich noch etwas vergessen hatte, bevor ich nach oben ins Badezimmer lief, um meinen Kulturbeutel zu holen.

Gerade als ich die schwere Tasche vom Waschbecken genommen hatte und aus dem Bad gelaufen war, klingelte es an der Haustür.

Mit schnellen Schritten eilte ich die Treppe hinunter.
Den Kulturbeutel legte ich auf die Kommode neben der Treppe und lief auf die weiße Haustür zu, die durch ein kleines Fenster in der Mitte etwas von meinem Besuch vor der Tür erkennen ließ.

Dennoch konnte ich nicht erkennen, wer es war.

Ich öffnete die Tür und schnappte sofort nach Sauerstoff. Während innerlich mein Herz sich fast zu überschlagen begann, versuchte ich nach außen hin ruhig zu wirken.
Ob es mir gelang, wusste ich nicht.

»Hey. Ich hatte gehofft, dass du noch hier wohnst.«
Verwundert über diese Worte blickte ich Chase weiter an.

Mein Ex-Freund tauchte nach über drei Jahren bei mir auf und das waren seine ersten Worte? Weiter blickte ich ihn abwartend an, unfähig etwas zu sagen.

Ohne es zu wollen glitt mein Blick über seinen Körper. Seine dunkelbraunen Haare waren etwas länger als ich sie in Erinnerung hatte. Ein paar Schneeflocken hatten sich in die Strähnen gelegt.
Er überragte mich immer noch um gut zwanzig Zentimeter. Sein Oberkörper war muskulöser geworden und ohne es verhindern zu können begannen meine Gedanken von alleine sich auszumalen wie er ohne diesen dicken grauen Pulli und dem beigen Mantel aussah.

Seine Beine waren von einer blauen Jeans verhüllt, zu der er schwarze Stiefel trug. Er merkte wohl, dass ich etwas verwirrt war und sprach weiter, nachdem er sich geräuspert hatte.

»Mein Auto hat eine Panne und ich muss auf die Pannenhilfe warten. Die brauchen bei dem Wetter mindestens eine halbe Stunde hierher. Ich hatte gehofft hier kurz warten zu können.« Er blickte mich bittend an.

»Komm rein.«
Das waren die einzigen zwei Worte, zu denen ich fähig war.

Etwas verwundert über meine eigenen Worte trat ich zur Seite und ließ ihn hinein. Oh je. Ich hatte ihn in mein Haus gebeten und wusste nicht, ob ich ihn nicht gleich wieder herausschmeißen sollte.
Warum hatte ich das gesagt?
Chase lief an mir vorbei ins Haus.

Dabei hüllte mich sofort seinen vertrauten Duft ein. Er roch immer noch nach einer Mischung aus Zimt und Kiefernadel.
Tief atmete ich seinen Duft ein und hatte dabei die Augen geschlossen. Erschrocken öffnete ich meine Augen wieder und schüttelte den Kopf.

Was tat ich hier? Schnell ließ ich die Tür ins Schloss fallen und rieb mir meine Arme, da die kalte Luft von draußen den Flur um einige Grad abgekühlt hatte.

Chase war bereits in den Wohnbereich des Hauses gelaufen und blickte sich um.
Sein Mantel hatte er ausgezogen und über seinen Unterarm gelegt.

»Immer noch so wie früher.«
Ich nickte leicht.

»Was führt dich hier her zurück?«, fragte ich ihn und deutete mit einer Hand auf das helle Sofa.
Ich eilte zum Sofa bevor er es erreichen konnte und packte schnell den Koffer so wie die Sachen, die ich noch einpacken wollte zur Seite.

The Christmas Bucket List | Short StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt