Der Esstisch und die Küche waren bereits wieder sauber. Nach dem Essen hatten wir gemeinsam alles abgeräumt und das Meiste in der Spülmaschine verstaut.
Den Rest hatten wir so gespült und alles andere weggeräumt. Nun war ich oben und durchsuchte meinen Koffer nach dem Geschenk für meinen Dad.
Es lag ganz unten und ich musste fast den gesamten Koffer ausräumen, um daran zukommen.Seit Jahren hatten wir die Tradition, dass wir uns Weihnachtspullis zu Weihnachten schenkten.
Je kitschiger, desto besser.
Doch da ich inzwischen wusste, dass ich es an Weihnachten nicht zu meiner Familie schaffen würde, würde Chase den Pulli bekommen.Ein Weihnachtsfilme-Marathon ohne die richtige Ausrüstung ging nun mal gar nicht.
Der Pulli war noch in rotem Geschenkpapier mit goldenen Streifen eingepackt.Ich lief die Treppe hinunter und sah Chase, der noch zwei Decken, die ich ihm gebracht hatte in der Decken Höhle platzierte.
»Hier. Ohne Weihnachtpulli keine Weihnachtsfilme.«
Chase nickte verstehend. Er kannte diesen Ablauf von früher noch. Als Kind und auch noch als Teenager hatte ich immer darauf bestanden, dass jeder einen passenden Pulli trug. Wer keinen hatte, durfte ganz einfach nicht mit schauen.Auch mit Chase musste ich damals in die Mall fahren und wir hatten ihm gleich drei Weihnachtspullis gekauft, damit er für die kommenden Jahre ausgestattet war.
»Beharrst du immer noch auf dieser Tradition, die eigentlich gar keine ist?«
Er lachte und kroch aus der Decken Höhle, um den Pulli, der immer noch eingepackt war, entgegenzunehmen.»Tradition werden erfunden egal von wem und diese habe ich mir schon als Kind ausgedacht. Entweder ziehst du den Pulli an oder ich schaue alleine und verbanne dich in die Abstellkammer.«
Ich blickte ihn todernst an und versuchte emotionslos zu wirken, doch innerlich kämpfte ich damit, das Lachen zurückzuhalten.»Okay, okay«, hob er ergeben die Hände. Das Geschenkpapier segelte auf den Boden und Chase betrachtete den Pulli. Er war aus grünem Strick und vorne prangte ein Rentier, dessen Nase, wenn man auf sie drückte, rot leuchtete.
Auch wenn Chase sagte er mochte diese Tradition nicht, sah ich wie er leicht lächelte.»Ich mach uns mal was zu trinken.« Verschwand ich in die Küche.
Das Radio hatte ich bereits ausgestellt, da es bei so einem Weihnachtsfilm Marathon im Hintergrund natürlich nur stören würde.Aus einem der Hängeschränke holte ich zwei weihnachtliche Tassen heraus.
Auf der einen war ein Tannenbaum abgebildet, die andere war mit Schneemann geziert.Schnell zauberte ich uns heiße Schokolade, mit ein paar Marshmallows oben drauf, dich ich immer zu Weihnachten zu Hause hatte. Als ich die Tüte gerade wieder in den Schrank legen wollte, fiel mir ein Punkt auf der Liste ein.
Schnell suchte ich noch nach einer Tafel Schokolade, Spießen und nahm den Teller, auf dem die Plätzchen, lagen in die Hand.
Mit diesen Sachen bepackt lief ich zu der Deckenhöhle und legte alles hinein, dann lief ich wieder zurück und holte die zwei Tassen mit heißer Schokolade.
»Was wird das?«, fragte Chase, als er auf die Süßigkeiten blickte, die ich mit in die Höhle genommen hatte.
Die Tassen stellte ich auf dem kleinen Tisch ab, der normalerweise neben dem Sofa stand, jetzt aber vor dem Eingang der Höhle.
»Punkt acht«, war alles, was ich sagte. Chase verstand und stellte sich nochmal hin.
Er machte sich dran den Kamin anzuzünden und ich lächelte.
Wir verstanden uns immer noch ohne vieleWorte, etwas, das wir so gut beherrscht hatten, dass wir Freunde und Familie damitmanchmal in den Wahnsinn getrieben hatten.
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The Christmas Bucket List | Short Story
Nouvelles~Amber & Chase~ - A Shortstory **** Amber wollte Weihnachten bei der Familie ihres Vaters zu verbringen, doch ein unerwarteter Besucher und ein Schneesturm verwerfen diesen Plan. Eine Bucket List, die Amber vor Jahren geschrieben hat, macht das alle...