Wolfeye

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Das Kapitel widme ich Wortwelt, weil sie sich schon so darauf gefreut hat und eine treue Leserin ist.

Das Rauschen des Windes drang an meine Ohren, das die Blätter an den großen Bäumen verursachten. Schritt für Schritt ging ich tiefer in den geheimnisvollen , jedoch einladend wirkenden Wald hinein.

Immer wenn ich traurig war , nicht einschlafen konnte oder einfach nur Ruhe brauchte, die an diesem Ort leicht zu finden war, ging ich in den Wald vor meinem Häuschen. Dieses bewohnte ich mit meiner kleinen Schwester und meinen Eltern.

Der Schein des Mondes leuchtete vor meinen Füßen auf, als ob er mir den Weg zeigen wollte. Es zeriss mir beinahe das Herz , wenn meine Mutter ständig sagte:"Tue alles, betrete jedoch nicht den Wald ! Weißt du , Luna , dort lauern Wölfe und sie warten nur darauf, dass junges Fleisch sich ihnen nähert"

Wie sonderbar es auch klingen mag , doch ich habe keine Angst vor Wölfen. Ich bin noch keinem begegnet, doch weshalb sollte ich Angst vor ihnen haben, wenn ich mich schützen konnte, hinter einem Baum verstecken oder so schnell rennen wie der Wind? Ich würde sofort fortrennen, wenn ich Wolfsgeheul hören würde!!

"Uhu, uhu " Eine Eule blickte mich frech von einem Ast aus an. Der Mond beschien mir immernoch den Weg. Als ich an eine Wegabzweigung ankam , wollte ich nicht mehr weitergehen. Wenn ich mich verlaufen würde, was hätte ich dann schon tun sollen? Meine Schreie würde Niemand hören...

Also setzte ich mich auf einem großen Stein und atmete die frische Waldluft ein. So still war es hier. Als mein Blick zu der Wegabzweigung wanderte , blendete mich der Schein des Mondes, sodass ich gezwungen war meine Augen zu Schlitzen zu formen, nur dann konnte ich etwas erkennen. Der Mond schien nur auf einem Weg, der andere war stockdunkel. Mir kam dies sehr geheimnisvoll vor. Sollte ich den Schein des Mondes folgen?

Ich vertraute dem Mond . Er half mir immer , wenn ich ihm von meinem Fenster aus um Rat fragte, also hörte ich auf den Schein und ging den beschienenden Weg entlang. Ich hatte ganz vergessen, dass ich mich verlaufen konnte , doch diese andere Perspektive des Waldes, diese unheimliche, kannte ich noch nicht! Ich merkte, dass,mir Tränen in die Augen traten. So schön waren diese Augenblicke, als ich den Weg langspazierte. Ich war so in dem Bann des Waldes gezogen, dass ich sogar vergessen hatte, dass die Nacht bald um war oder dass Linda , meine Schwester oder meine Eltern schon nach mir suchten! Alles war mir egal in diesen Augenblicken....

"Auuuhhh!!!", ertönte es plötzlich . Ich wurde aus meinen Träumen gerissen und erschrak. Wolfsgeheul. Ich hatte mich getäuscht, ich hatte schreckliche Angst vor Wölfen!!! "Oh nein, wo soll ich nun hin?", schoss es mir aufeinmal durch den Kopf. Der Mondschein war wie vom Erdboden verschluckt. Es war stockfinster. Dann hörte ich ein leises Trappen und dann wieder ein Wolfsgeheul, welches nun viel lauter klang. Ich konnte es nicht mehr aushalten, rannte und rannte in die Nacht hinein. Ich rannte, schaute mich immer wieder um , doch dies war mir auch nicht von Nutzen, da es so dunkel war, dass man seine eigene Hand vor Augen nicht erkennen konnte.

Dann gab sich ein leuchtender Punkt zu erkennen. Meine Mutter stellte immer eine kleine Laterne an das Fenster , weil sie es einfach wunderschön fand. Ich wusste,dass der Punkt die Laterne war und dass mein Haus nicht mehr weit war. Nervös rannte ich um mein Leben. Als ich endlich die Laterne direkt vor Augen hatte, kam Erleichterung über mir. Ich hatte es geschafft! Die Wölfe hatten mich nicht bemerkt!!!

Nachdem ich durch das offene Fenster , wodurch ich aus dem Haus geflohen bin, kroch ich zügig unter die Bettdecke. An dieses Erlebnis werde ich noch lange denken, dachte ich und schloss müde die Augen...

"Luna, warst du gestern aus dem Haus? Etwa im Wald? , fragte mich meine Mutter am nächsten Tag am Frühstückstisch. Mir blieb der Kakao im Halse stecken und ich verschluckte mich. "N...nein, warum?", stieß ich erschrocken hervor. "Das Fenster in deinem Zimmer stand offen und Mutter hat Schritte gehört, die sich unserem Haus näherten", seufzte Linda und ich merkte, wie sie genervt die Augen verdrehte.

Magic Animal Stories (In Bearbeitung) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt