Was? Wie? Warum?

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Nico’s Sicht:

Oh mein Gott hatte Fiona gerade STERBEN gesagt, ich musste sie sofort finden doch als ich durch den Hinterausgang lief war sie schon verschwunden. Ich wusste, dass ich sie jetzt nicht mehr einholen konnte, denn Nico Schommer konnte eindeutig nicht gut sprinten.  „Ich muss Lilli finden oder wenigstens Flo. Vielleicht wissen die wo sie hingerannt sein könnte.“, sagte ich zu mir selber. Ich lief wieder auf den Pausenhof und erkannte sofort wie Lilli unter einem Baum stand. Ich lief auf sie zu. Als sie mich auf sich zukommen sah winkte sie ein bisschen missmutig. „ Hi Nico, was liegt an. Also irgendetwas ist, du bist nämlich bleich wie die Schulfassade der Schule.“, fragte sie. Ich antwortete: „ Lill weißt du das schon mit Fiona und irgendeinem Herz?“ Sie nickte. „ Ok eben kam sie zu mir und wollte mir es erklären. Ich hab’s aber falsch verstanden, und na ja ich hab’s so halt verstanden das ich ein bisschen ausgetickt bin. Erst war sie wütend, weil ich wahrscheinlich etwas voll Absurdes verstanden habe und dann wurde sie traurig und nun ist sie durch die Hintertür davon gesprintet.  Was soll ich machen? Ich weiß nicht wo sie hin gerannt ist, weißt du wo sie sein könnte? Oder soll ich sie lieber ein bisschen alleine lassen?“ Ich ratterte einfach alles runter was mir gerade in den Sinn kam. Das verwirrte Lilli am Anfang doch anscheinend hatte sie eine Idee, denn das verriet mir ihr Gesichtsausdruck. „ Ich weiß nicht wo sie sein könnte, bei mir ist sie jedenfalls nicht, aber schau doch mal bei ihr Zuhause vorbei vielleicht ist sie dort.“, sprach sie mit beruhigender Stimme. „Ok, soll ich jetzt gehen oder erst heute Mittag?“, fragte ich. „Erst heute Mittag, vielleicht muss sie auch einfach nur mal alleine sein.“, sagte sie. Und damit war das Gespräch auch schon zu Ende, denn Lilli lief einfach zu den anderen Mädchen ihrer Klasse.

Es war Mittag geworden und ich beschloss Lillis Rat zu folgen. Ich drückte die Türklinke gerade herunter als eine großer Anflug von Erinnerungen auf mich einschoss: wie ich das letzte mal durch das Gartentürchen getreten war, wie ich mich gefreut hatte mit Fiona mal ein Date zu haben, doch dann kamen die schlechten Erinnerungen wie der Krankenwagen, ihr Leichenblasses Gesicht wie Fiona auf der Couch lag. Ich verdrängte die Erinnerungen mit dem Gedanken weshalb ich wirklich hier war. Ich trat den kurzen Kiesweg zur Haustür der Familie Crew entlang und blieb dann noch einmal kurz vor der Tür stehen um noch einmal tief einzuatmen. Ich klingelte, erst machte keiner auf doch schließlich kam eine schlanke Frau heraus und schaute mich erwartungsvoll an. „ Hallo, ich bin Nico, Fionas Klassenkamerad, ist sie Zuhause?“, schoss es aus meinem Mund. Die Frau antwortete nur ganz leise: „ Nein, wir haben sie seit heute morgen nicht mehr gesehen.“ Sie schaute mich mit ihren großen Traurigen blauen Augen und seufzte. „Ähm, es ist so, Fiona hat mir erzählt was bald passieren wird und na ja danach ist sie weggelaufen. Ich wüsste gerne genau warum, naja, sie stirbt.“ Dieses Wort sagte ich so leise das ich es kaum selber verstanden hatte, doch die Frau hatte es wahrscheinlich verstanden denn es bildeten sich Tränen in ihren Augen, doch sie ließ mich ein. Drinnen saß ein Mann auf der Couch und der Fernseher lief bis die Frau ihn ausschaltete. „Und du bist also Nico, der der am Abend neben der Couch saß wo unsere Tochter in Ohnmacht gefallen ist?“, fragte der Mann. OMG woher wusste der Mann das ich mich so vorgestellt hatte. „Ja der bin ich und Fiona hat mir schon erzählt was mit ihr ist aber nicht warum und das wollte ich sie nun fragen.“, sagte ich nach längerem Zögern. „Also Junge das ist so unsere Tochter hatte eine schwere Kindheit. Wenn man ein halb Vampir ist, mit einer Infektion auf die Welt kommt und dann noch einen Faden durchs Herz hat ist nicht einfach. Und das war es auch schon denn der Faden kann gefährlich werden. Wenn sich Blut dort festhält dann sammelt es sich an und bildet einen Klumpen wenn dieser Klumpen dann zu groß ist verstopft er den Eingang zum Herz und das Blut kann nicht mehr fließen.“, damit beendete der Mann seinen Aufsatz. Doch der machte mich noch mehr verrückt als ich davor schon war. Noch mal im Klartext: Fiona ist schon seid ihrer Geburt ein Halbvampir  und trägt einen tödlichen Faden in ihrem Herz. Hilfe!  Dann sitzt hier gerade ein Vampir vor mir, hoffentlich beißt er mich nicht. Jetzt verstehe ich alles. Am ersten Schultag hat sie sich vor unseren Augen wegge…beamt? Sie war damals so süß, Schitte war ich in sie arg verliebt, doch jetzt musste ich sie erstmal finden. Nun fand ich den Mut dem Vampir in die Augen zu schauen ohne vor Angst los zuschlottern: „ Also sie sind also ein Vampir und ihre Frau ein Mensch oder haben sie sie schon gebissen?“, fragte ich. Der Vampir, Fionas Vater, nickte zustimmend. „ OK aber haben sie sie schon gebissen also ihre Frau?“, hakte ich noch einmal nach. Er antwortete: „Nein, wir haben unser Blut vermischt, wenn ich sie jetzt beißen würde, würde ich mein eigenes Blut trinken. Nein ich werde dich nicht beißen Junge, denn Fiona hat schon von dir erzählt, sie findet dich sehr nett, sie sagt du wärst anders als alle anderen Jungs und das würde ich meiner Tochter nicht antun.“ Da war ich jetzt erstmal beruhigt. Doch das waren längst nicht alle meine Fragen gewesen die ich hatte: „Und was meinen sie wo Fiona seinen könnte? Also in der Schule war sie nicht.“ „Junge ich weiß, dass du dich um Fiona sorgst, aber Vampire bzw. Halbvampire brauchen manchmal Zeit für sich alleine. Sie kommt auch alleine zwei Wochen ohne uns aus sie muss einfach nur in den Wald gehen und jagen gehen. Für einen Halbvampir hat sie nämlich ziemlich lange Eckzähne.“, wollte mich der Vampirvater beruhigen, doch das half nichts. „Und warum hat sie nicht den Drang verspürt einen ihrer Freunde zu beißen?“, sagte ich ein bisschen rechthaberisch. „ Sie hat ein sehr gutes Gleichgewicht zwischen Mensch und Vampir gefunden, sie frühstückt gut und im Notfall flopfst sie sich weg. Aber das war noch nie notwendig, denn sie kann sich gut beherrschen.“, meinte der Vater,     „ Junge mach dir nicht so viel Sorgen, ich werde heute Nacht einen Rundflug machen. Ich schaue im Wald und in ihrem Geheimversteck nach. Wenn ich sie gefunden habe wird sie sich bei dir melden!“ Und mit diesen Worten wurde ich aus der Tür geschoben. Da stand ich also und überlegte trotzdem zweifelnd ob er sie wirklich finden würde und ob ich nicht doch auch suchen sollte. Ich entschied mich dafür erstmal zu Lilli zu gehen und sie zu fragen.

Der tödliche Faden (Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt