Biografie

Obdachlosigkeit oder so ähnlich

Die Mutter meines besten Freundes der damals in Stockheim neben mir wohnte ging tatsächlich ans Telefon. Und ein paar Stunden später standen wir in ihrem Wohnzimmer. Aber nicht in Stockheim denn Julia trennte sich von ihrem mann und zog nach Bierenbachtal zusammen mit Tom.

Er war natürlich auch wach und wir beide waren froh wieder einander zu haben. Julia und meine Mutter unterhielten sich noch eine Weile. Es dauerte nicht lange und ich war an meiner Grundschule zurück. Alle blicke lagen auf mir. ,,Warum bist du wieder hier?"

Zwischen Sprachlosigkeit und dem Drang jedem alles zu erzählen entschied ich mich für die simple antwort. ,,Uns gefällt es hier besser." Damit gaben sich die Lehrer nicht zufrieden.

,,Jolina erzähl uns doch was. Vertrau uns."

Nein danke das letzte mal als ich Lehrern vertraut habe ist alles schiefgelaufen. Nie wieder.

Es verging eine Woche die sehr cool war. Stellt euch vor ihr geht mit eurem besten Freund zur Schule und zurück und spielt bis in die Nacht irgendeinen Kram der keinen Sinn ergibt. Ich kann mich auch daran erinnern wie wir damals als Splatoon rausgekommen ist, uns alle videos/gameplays dazu angeguckt haben und jedes mal das Handy ausschalten mussten als wir die Schritte seiner Mutter hörten.

Aber es konnte nicht so schön bleiben. Mama fand Arbeit und soweit ich weiß (so ist es erzählt worden) wollte der Hausbesitzer uns dort nicht länger kostenfrei Wohnen lassen. Außerdem würde meine Mutter die Parkplätze blockieren.

Aright also Sachen packen und zum nächsten Ort.

Es war Mamas Bester Freund den sie schon Jahre kannte. Er wollte jedoch schon immer mehr als Freundschaft. Zumindest soweit ich mich erinnern kann.

Wir zogen also zu ihm und zum Glück wohnte er nicht weit weg. Ich konnte und musste zur Schule laufen. Bei ihm zu wohnen war okay für mich denn er hatte zwei Katzen und ich hatte oben mein eigenes Zimmer.  Ich bekam also vom Alkoholkonsum nichts mit.

Ein paar Wochen später wurde ich misstrauisch. Mama war wieder so komisch glücklich. Mir wurde sofort schlecht und ich bekam so Panik das es ein neuer Freund sein könnte. Also was tat ich? Ich durchsuchte ihr Handy.

Tatsächlich hatte sie einen neuen Freund. Sebastian. (Spitzname Mopsi). Ich war so unter Schock das ich nichts sagen konnte. Ich weinte einfach nur.

Ein paar Tage später sagte Mama mir das sie einen neuen Freund hatte und das wir mit ihm in eine Wohnung ziehen werden. Es war 2014/15. Zu dem Zeitpunkt wechselte ich auch in die 5te Klasse.... aber eins nach dem anderen.

Ich erinnere mich nicht mehr wie er sich bei mir vorstellte aber ich vertraute ihm kein bisschen. Mama und ich lebten schon in der Wohnung als nur 2 Matrazen darin lagen. Ich denke Mama war auch froh von Martin (Ihrem besten Freund der in sie verknallt war/ist) weg zu sein.

Ich saß also mit Mama still schweigend auf dem Boden. Nur das brodeln des Wasserkochers war zu hören.

Wir aßen dan unsere fertig Nudelsuppe und gingen zu Bett. Meine Gedanken blieben immer Wach.

Was passiert wenn....?

Du kennst den Typ nicht!

Ich konnte einfach nicht schlafen es war so schlimm für mich.

Als alles fertig war und Mopsi dann einzog war er mir "nur" Unsympatisch. Ich besaß damals ein Einhorn was ich von meiner Tante (Schwester meines Vaters) bekam. Es war mir heilig und er schmiss es auf den Boden und trat mit den Worten

,,Siehst du es weinen? Es hat nicht mal gefühle es ist ein dämliches Stofftier!" Mama und er lachten mich daraufhin aus undd ich nahm mein Stoffeinhorn mit in mein Zimmer und weinte. Mag sein das es keine Gefühle hat, aber ich hatte welche. Dieses Einhorn ist mir bis heute Heilig und liegt in meinem Bett. Es war das einzige was ich hatte und das einzige wenn auch nicht lebende geschöpf dem ich mich anvertraute. Und er trat es einfach.

Seitdem Mama und er also nun zusammen waren wurde mir keine Aufmerksamkeit geschenkt. Da fing es mit dem Haushalt an. Ich solle bitte die Küche und das Wohnzimmer mal aufräumen. Das tat ich dann und es hörte einfach nicht mehr auf. Jeden Tag konnte ich dann in den Keller des mehrfamilienhauses gehen um Mopsis dreckige, zwischen den Sofaritzen liegenden, Unterhosen zu waschen.

Als sie sahen das ich das alles tat machten sie natürlich immer weniger und zockten nur noch the Division und so einen kram.

Und dann kam ich in die 5te Klasse......