2.Verlust und Hass

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Paul lächelte David an und legte seine Lippen um seinen Schaft. Er ließ sie daran auf und ab gleiten. David stöhnte leise auf und presste seine Hände auf den Mund, falls Jemand zu Hause war. Auf keinen Fall durften seine Eltern, davon erfahren, dass er kein Interesse an Frauen hatte. Das er nicht " normal " war. Er hielt sich keuchend an Pauls Haar fest. Plötzlich stoppte er und stand schwer atemend auf. Er zog sich sanft an David hoch und schloss ihn in seine Arme. Seine Lippen lagen an Davids Ohr und er flüstere:,, Ich will dich. Bitte schlaf mit mir." David lächelte. Er war froh, dass es Paul gelang ihn abzulenken von all den furchtbar ungerechten und schrecklichen Dingen die ihnen mit Sicherheit noch bevor standen. David nickte nur, drehte Paul zu seinem Bett und drückte ihn runter. David zog sich aus. Paul erschrak, als er all die blauen Flecken, Blutergüsse und Narben sah die seinen Körper zierten.
,, Nein, bitte nicht jetzt. Ich bin gerade für einen Moment glücklich. Sprich es nicht an, bitte." Paul nickte und schwieg. Er zog sich ebenfalls aus. David sah ihn überrascht an.
,, Wieso bist du auch beschnitten?"
,, Ich hatte als Kleinkind eine Ringfimose. Sie müssten mich beschneiden, sonst hätte die Haut alles abgeschnürrt. Du fragst dich bestimmt warum ich, dass vorhin gesagt habe. Ich hatte noch nie was mit jemandem, der auch beschnitten ist und ich kann auch schlecht beurteilen wie ich selbst aussehe." David lächelte. ,, Du siehst zum anbeissen aus." Er zog David auf sein Bett und sie verloren sich in einem langen, innigen Kuss. David legte sich auf Paul und begann seinen Nacken zu küssen. Er spuckte sich auf die Hand und verrieb die Flüssigkeit auf seinem Penis. Vorsichtig drang er in Paul ein und ging in einen kontinuierlichen Rhythmus über. Paul legte seine Hände auf Davids Po und gab ihm das Tempo an. Er begann sich schneller und zügelloser zu bewegen. Er war überwältigt von der tröstlichen Nähe und absoluten Extase in der er sich befand. Paul schien ihm vertraut, dabei kannten sie sich gar nicht lang. David ersehnte den Höhepunkt seiner Lust, da er sich fast nicht mehr beherrschen konnte. Paul stöhnte leise auf. Auch er war wie betäubt von seinem Verlangen nach jeder Bewegung, die er in sich spürte. Er stöhnte laut auf und klammerte sich an Davids breites Kreuz. Er atmete schwer in sein Ohr. Es dauerte nicht mehr lang bis David in ihm kam. Er zog sich zurück und Paul an sich, dann liess er seine Hand zwischen Pauls Beine gleiten. Er bewegte sie auf und ab. Sie küssten sich leidenschaftlich und wild. Paul war so erregt, dass er sofort kam. Seine Atmung verlangsamte sich. Er lag in Davids Armen, der ihn schweigend anstarrte. Er spielte mit einer von Pauls Haarsträhnen. ,, Das war sehr schön ", hauchte er Paul lächelnd zu. Er küsste Davids Hand, die er in seiner hielt.
,, Ja, ich will dich nie mehr weglassen."
Davids Ausdruck veränderte sich schlagartig. Er wirkt traurig und nachdenklich. ,, Wieso, muss die Welt so grausam sein, Paul?", fragte er plötzlich emotionslos. Paul küsste David auf seine vollen, weichen Lippen. ,, Ich weiß es nicht. Egal was geschieht, ich werde bei dir sein." David strich Paul durch das Haar. ,, Ich mag dich, Paul ", flüsterte er ihm leise zu. Paul lächelte David an. ,, Ich mag dich auch, sehr sogar." David erwiderte sein Lächeln und legte seinen Kopf auf Pauls Brust ab. Zu Frieden genoss er den kleinen Moment, in dem alles Hoffnungsvoll und wunderschön schien.

Einige Wochen später:
Sophie bekam es mit der Angst zu tun. Seit ein paar Wochen quälte sie morgendliche Übelkeit. Ihre Mutter Lana stand plötzlich vor ihr und fragte. ,, Sophie, von wem ist dieses Kind?" Sophie erschrak. ,, Du weisst es Mama?" Sie nickte nur. ,, Es ist von Wilhelm ", sagte sie niedergeschlagen. Lana wusste gleich was geschehen war und umarmte Sophie. Ihr war klar, dass Sophie sich niemals freiwillig auf einen widerlichen Menschen wie Wilhelm eingelassen hätte! ,, Mama, er kommt ", keuchte sie verängstigt.
,, Mama, lauf weg er will zu mir, guck doch er ist allein." ,, Nein Sophie, kommt schnell mit mir!", rief Lana panisch. Wilhelm klopfte wütend an die Tür. Sophie machte sie auf. Lana hatte sich im Schrank versteckt. Sie ging auf ihn zu und schmiegte sich an ihn. Angewidert spielte sie ihre Rolle. Zum einen wollte sie ihre geliebte Mutter schützen, zum anderen ihr eigenes Leben. Lohnte es sich noch sich danach so sehnen? Nach Frieden und Freiheit. Sie glaubte nicht mehr daran. Er stiess sie weg. ,, Spiel nicht mit mir, du Teufelin!", fauchte er ungehalten. ,, Ich habe dein Kind in mir." Sein Blick wurde leer, seine Pupillen weiteten sich, als die Panik das Adrenalin durch seinen Körper jagte wie ein gehetzes Beutetier, dass vor einem Bluthund davon lief. Angst und Frustration über seine eigne Dummheit liessen die Wut überkochen. Er packte sie an ihrer Kehle und drückte sie gegen die Wand. ,, Ich habe deinem Bruder versprochen, dass ich es mit dir treibe bis du tot umfällst."Er warf sie mühelos zu Boden. Lana sah aus dem Schrank, Sophie schüttelte flehend den Kopf. Besser es traf nur sie allein, als sie beide. Wilhelm öffnete seine Hose. All die Wut und Frustrationen, der Hass und die Hilflosigkeit trieben Lana aus ihrem Versteck. Sie griff nach einem Schürhaken und drosch wie von Sinnen auf den Peiniger ihrer Tochter ein. Wilhelm allerdings war ihr kein ebenbürtiger Gegener, er war schlichtweg zu stark. Er stiess sie aus dem Weg und schoss ihr ohne Erbarmen in den Kopf. Ihr dunkles Haar war in eine Lache aus Blut getränkt. Es lief und lief und wollte einfach nicht aufhören. Ein erstickter Schmerzensschrei entfuhr Sophies Kehle. Tränen schossen aus ihren Augen. Sie zitterte am ganzen Leib. Es war so unwirklich, es durfte nicht wahr sein! Was sollte sie Vater und  David sagen?! ,, Mama!", schrie Sophie hilflos. Sie rappelte sich mit letzter Kraft auf. Ihre Beine wollten in sich zusammen sacken, doch sie kämpfte für ihre Mutter, musste sie stark sein. ,, Du verdammtes Monster!" Sie entriss ihrer Mutter den Schürhaken. Doch Wilhelm war flink wie ein widerliches kleines Wiesel. Er packte sie erneut an der Kehle und kniete sich über sie. Sie schnappte verzweifelt nach Luft, doch seine riesen Pranken legten sich immer fester um ihren zarten Hals. Er riss ihr die Kleidung vom Körper und stiess sich in sie. Sophie gab einen gequälten Laut von sich. Er schlug sie immer wieder ins Gesicht. Bis ihre makellose Schönheit sich langsam in sein makaberes Gemälde aus blutigen, blau, lila und grün-gelben Farbakzenten verwandelte. Langsam verlor sie die Besinnung, als sie wieder zu sich kam stand Wilhelm vor ihr und hatte ihr seinen Rücken zugewandt. Dieser dumme Schweinehund! Kaum hatte er sein minderwertiges Erbgut verschossen, wurde er unachtsam. Sie brauchte einige Anläufe bis sie auf den Füßen stand, doch sie bekam seine Pistole in die Finger und zog sie aus ihrem Halfter. Doch er reagierte erneut zu schnell, riss sie ihr weg und schob sie ihr in den Mund. Fast sanft liess er sie zwischen ihre vollen Lippen gleiten.
,, Hast du mir was zu sagen?", fragte er amüsiert. Er zog die Pistole zurück.
,, Lieber sterbe ich, als deinen Bastard auf die Welt zu bringen." Sie hatte Tränen in den Augen. Aber sie wirkte entschlossen und stark. Sie nahm seine Hand und schob sich die Pistole zurück in den Mund. Ihre Hand umschloss seine, ihr Zeigefinger lag auf seinem und dann ohne ein Wort der Warnung, drückte sie ab. Leblos fiel sie zu Boden. Er war erschrocken. Nicht davon, dass ein Mensch vor ihm sein Leben beendet hatte und nicht den Tod eines anderen zu sehen. Nein! Er war verwundert wie sehr sein Herz schmerzte. Es war als könnte er nicht atmen, als zöge sich ein Schraubstock zu, der ihm das Herz und die Lungen zerquetschte. Hatte er sie geliebt?! Nein, das war unmöglich! Sie war nur eine dreckige, jüdische Fotze, an der er sich befriedigt hatte. Man wusste schließlich, dass die dämonische Versuchung immer in einer aufreizenden Hülle daher kam. Er schüttelte seine Gedanken hab und küsste ihre Lippen ein letztes Mal.
,, Dein Bann ist gebrochen, Verführerin." Er stand auf, verpasste ihren leblosen Körper einen Tritt und ging davon.

David und Isaak kamen nach Hause. Die Tür stand sperrangelweit offen. Sie starrten wie gebannt auf die leblosen Körper ihrer Liebsten. ,, Wir müssen fort David ", sagte Isaak teilnahmslos. Er kniete sich neben Lana. ,, Meine liebe, gute Lana." Er schloss ihre Augen und küsste ihre Lippen. ,, Sophie, mein armes Kind."
,, Papa, ich weiss wer das getan hat. William Schneider!", schrie David außer sich vor Wut. Er ging in die hinteren Räume, des Ladens und kam mit einem riesigen Fleischermesser wieder. Isaak stand auf und stellte sich David in den Weg. Er versuchte ihm auszuweichen, aber es brachte nichts. ,, Was soll das David?! Wo willst du hin?!", fragte Isaak aufgebracht. ,, Denkst du es ändert sich irgendwas? Denkst du Sophie und deine Mutter kommen wieder?", seine Stimme zitterte und ihm standen Tränen in den Augen.
,, Er hat es mir gesagt, Vater! Er hat's mir doch geschworen!", schrie er in purer Verzweifelung. ,, Vater, ich will doch nur Gerechtigkeit, mehr nicht! Wir haben nichts mehr. Unsere Familie ist tot, unser Laden unnütz, keiner kommt mehr. Sie werden uns töten! Ich meine alle, nicht nur uns. Vater, bitte ich will Genugtuung!" Sein Vater nahm ihm das Messer ab und umarmte David. Er brach in seinen Armen zusammen und weinte unkontrolliert. ,, David es ist nicht an uns über sie zu richten. Das wird Gott tun. Deine Mutter und deine Schwester hätten das nicht gewollt. Wir müssen leben David, auch für sie."

Der Mann der einen Juden liebteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt