MARSHMALLOWWOLKEN.

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Die warmen Sommernächte wurden immer kühler und die Sonne ließ die Tage immer kürzer wirken. Doch der Herbst war noch nicht angebrochen, eher war der Sommer am schwächeln. Auch wenn es von sechs Wochen nur eine einzige gab, die mit mindestens dreißig Grad gefüllt war, konnte ich jeden Abend sehen, wie sich die Wolken in rosa Marshmallows verwandelten. Wie ein Pflaster der Seele hingen sie über dem Kirschbaum vor meinem Fenster, hinterließen ein Gefühl am richtigen Ort zu sein. Ich saß hier auf meiner Matratze auf dem Balkon, lurte zwischen den Streben hinauf zu den sonnengetränkten Wolken. Sie zogen nicht sofort vorbei, sie verblieben für einige Zeit auf diesem Fleck im Himmel. Sie verblieben über dem Fleck Erde auf dem ich mir immer das wünschte was ich nicht hatte. Diese Wolken, diese Natur um mich herum, ließen mich klein fühlen aber doch besonders, denn ich hatte alles was man sich wünschen konnte. Und irgendwann würden weiße Wolken wieder in Sonne getränkt sein, würden mich daran erinnern, dass ich nicht in die Ferne schauen musste. Ich könnte mit allem was ich war und bin hier sein.

Unter diesen Wolken.

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