Partypeople (5)

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Nachdem das Semester dann auch endlich mal begonnen, die Wohnung fertig eingerichtet und die beiden sich in Mainz eingelebt hatten, dauerte es natürlich auch nicht lange bis der Stereotyp "Student" seinen Preis zeigte. Die beiden hatten quasi ein Abo bei Lieferando und waren so ziemlich jeden zweiten Abend in Clubs und Bars anzutreffen. Folgerichtig hatten beide gut aufgespeckt: Nina brachte es mittlerweile auf gut 77 Kilo, die sich durch einen netten Bauch, pralle Schenkel und einen ordentlichen Hintern Platz verschafften. Max hatte mit seinen 1,80 m gut 90 Kilo auf den Rippen, die, wie immer, verspielt unter seinen zu engen Oberteilen umherschwungen. Sprach man sie darauf an, erhielt man eine Mischung aus Ablehnung und Herumgedruckse als Antwort. Privat jedoch, machten sich beide einen großen Spaß daraus, den anderen immer wieder auf das erschöpfte Schnaufen nach den immer länger zu werden scheinenden Treppen bei ihrer Wohnung hinzuweisen, oder geradezu einen Wettbewerb daraus zu veranstalten, wer den anderen öfter mit prallvoll gepacktem Magen ins Bett bringen konnte. An der Uni lief alles wunderbar: die Noten passten, die zwei waren gerne gesehene Leute, nicht nur in den vielen Mensen, und ihre Studiengänge gefielen ihnen sehr gut.
Ninas 20. Geburtstag stand an. Er würde in der Heimat gefeiert werden; zum Mittagessen und zum Kaffee würde die Verwandtschaft und später zum Abendessen die Freunde aus der Heimat. Am Freitag vor der Feier, die am Samstag steigen sollte, fuhren sie mit der Bahn zurück ins Saarland. Die Fahrt verbrachten sie zurückgezogen am hinteren Ende des Zuges, wo ihr Schmusen und Kichern allein von der obligatorischen Fahrscheinkontrolle unterbrochen wurde, zu der beide mit knallrotem Kopf die speckigen Schwarten wieder unter den hochgewanderten Pullis versteckten, was von der Kontrolleurin mit kritischem Blick und einem anschließenden Kopfschütteln bewertet wurde. Nachdem sie vom Bus in ihrem Heimatort abgesetzt worden waren, füllte ein nahezu ohrenbetäubendes tiefes Grummeln die Haltestelle. Zwei verstohlene Blicke hin und her und wieder zurück und die Schuldigen waren gefunden.
Nachdem man sich also beim heimischen Dönerladen noch einmal den Wanst für die sagenhaften 5 Minuten Heimweg vollgeschlagen hatte, machte man sich auf letzteren. Man stelle sich jetzt ein Bild zweier junger Erwachsener vor, die schnaufend einen beinahe steilen Hügel hochgehen, jeweils mit einem Rollkoffer in der einen Hand während die andere ihre gute Mühe hat, die wanderlustigen Pullover in Schach zu halten. Ein Bild für die Götter.
Ziel der Aktion war Ninas Elternhaus. Ein großes orangefarbenes Haus im Neubaugebiet. Die beiden wurden willkommen geheißen von Ninas Eltern, die sich auch gleich dem Gepäck annahmen und den beiden das Ergebnis der beendeten Vorbereitungen für den Tag zeigten. Im Garten standen einige Biergarnituren, die Grillecke war fein säuberlich geputzt, der Kühlschrank quoll über vor lauter Leckereien, die nur darauf warteten auf dem Grill zu braten. Und dann waren da noch die Salate und die unzähligen Kuchen die im Abstellraum auf ihren großen Einsatz warteten.
"Aber jetzt erstmal das Wichtigste heute!", sagte Ninas Vater und überreichte ihr grinsend einen roten Umschlag."
Nina öffnete den Umschlag und las mit erwartungsvoller Stimme vor: "Wir wünschen euch zwei Turteltäubchen", ein genervter Blick zu Mama, "zwei wundervolle Wochen auf dem Gebirgsrücken des Mittelmeers. Viel Spaß bei einer all inclusive Rundreise zu den romantischen Dörfern und Städtchen, den beeindruckenden Kliffs und den bildhübschen Wanderwegen von..... von was? Och Papa... du und dein Geographiewahn. Von was denn nun?"
"Sags ihnen schon Paul", forderte Ninas Mutter.
"Ist ja gut", murrte der übermotivierte Professor, "Viel Spaß auf Korsika ihr beiden."
"Waaaas?! Nicht euer Ernst, oder? DANKE, DANKE, DANKE, DANKE!"
Nach weiteren Oden der Dankbarkeit, zogen sich die beiden in ihr zurechtgemachtes Zimmer zurück.
"Die glauben doch nicht ernsthaft, dass sie uns dadurch zum Abnehmen bringen können", lachten Nina und Max und hielten sich die Bäuche dabei. "Was eine Lachnummer."
"Wo ich deine Pölsterchen so gerne hab", zwinkerte Max Nina zu und begann ihr sanft über die ausladenden Hüften zu streichen.
"M-meinst du das Ernst, Schatz? Dir gefällt all das wirklich?"
"Oh ja und wie! Und ich kann es nicht erwarten zusammen mit dir im Reisebus bei einem ordentlichen Fresskoma zu schlafen.", er küsste sie auf die Wange und schob seine Hand unter ihren Pulli und zog leichte Kreise auf dem runden Wanst.
"Aaach du bist so süüüß!", kicherte Nina und stürzte sich auf ihn sodass beide auf dem Bett landeten. Und für den Rest lassen wir die beiden wohl besser allein.

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