Back To The 60's

Kapitel 7

Wie oft sind heute schon die Türen im ersten Stockwerk aufgeflogen? Zu oft. Die 124er-Tür hat es besonders schlimm erwischt. Erneut wurde sie aufgemacht.

Paul und der Hotelbesitzer traten ein. Es hatte sich im Zimmer so gut wie nichts verändert, seit Paul weg gewesen war. Mike lag immer noch im Bett, sorgsam beobachtet von Rob und Brad. Chester drehte sich im Kreis, immer um die eigene Achse. Dave und Joe sahen sich beide fragend an und kapierten anscheinend nichts. John, Ringo und George blickten voller Hoffnung zum Hotelbesitzer. "Sie wissen doch bestimmt, was mit unserem Ohnmächtigen und dem ganzen Rest los ist, oder?", fragte George und sah den Mann mit großen Augen an. Der Mann ging zu Mike und kniete sich vor ihn. Er musterte Mike ganz genau.

"Zeitreisende", sagte er leise, "das sind Zeitreisende, alle sechs."

Paul verdrehte die Augen. "Veralbern können wir uns selber."

"Nein, nein, Jungspund. Das sind wirklich Zeitreisende. Seht euch doch mal ihre Klamotten an. Die sehen nicht aus wie von heute. Und sie besitzen Sachen, die es hier nicht gibt. Diese Jungs, sie... sie stammen aus der Zukunft." Er richtete sich auf. "Alle, bis auf die zwei neben unserem Ohnmächtigen, weisen außerdem Symptome von Zeitreisen auf. Der hier zum Beispiel...", er zeigte auf Chester, "... benimmt sich wie ein Kind. Und diese beiden...", er deutete auf Dave und Joe, "leiden unter Gedächtnisverlust. Sie haben alles vergessen und vergessen auch alles, was man ihnen sagt. Sie fragen ja ständig nach simplen Dingen. Und der Typ auf dem Bett leidet an Ohnmachtsanfällen. Aber..."

Er blickte Brad und Rob finster an.

"Wieso weist ihr keine Symptome auf? Bei jedem, der zum ersten Mal durch die Zeit gereist ist, finden sich Symptome. Seid ihr etwa...?"

"Ja", sagte Rob, "Brad und ich sind bereits einmal zeitgereist. Vor einigen Jahren sind wir durch einen alten Brief zum ersten Auftritt unserer allerersten Tour gereist. Dieser Brief war genau an diesem Tag geschrieben worden. Es war ein Fanbrief von diesem Konzert. Irgendwie sind wir dahingelangt und auch wieder zurückgekehrt."

Der alte Mann nickte zustimmend. Doch John schlug sich die Hand an den Kopf. "Und ich dachte, WIR hätten Drogenprobleme! Die sind anscheinend nicht nur betrunken, sondern auch high! Ich will nicht wissen, was ihr genommen habt! Ich-"

"Warte, John", sagte Brad, "ich beweise, dass wir aus der Zukunft kommen!"

Er holte tief Luft. "Euer zweites Album wird 'With the Beatles' heißen."

John funkelte Paul und George finster an. "Habt ihr ihm das erzählt?"

"Nein." - "Nein."

"Okay, ich nämlich auch nicht. Der Titel steht bereits fest. Wir haben niemandem etwas davon gesagt. Und du weißt es. Okay, okay, ihr kommt aus der Zukunft. Und ich dachten erst, ihr hättet zuviel Alk intus!"

Brad grinste, wollte aber wissen: "Sie, Hotelbesitzer, wissen Sie, wie lange die anderen so bleiben?"

"Och, das hält so nen Tag lang an."

"Jungs?" George blickte zu Rob und Brad. "Kann- kann ich mich zu euch und Mike setzen?"

"Na logo", sagte Rob und rückte etwas zur Seite, damit sich George links von Mike setzen konnte.

"Äh... und was machen wir jetzt mit Mike?", wollte George wissen.

"Einfach beobachten. Falls er aufwacht und es ihm total schlimm geht: Gleich gegenüber ist eine Apotheke. Und die anderen Betroffenen... tja... die werden wohl morgen wieder normal."

Ringo wurde auf einmal misstrauisch. "Sagen Sie, woher wollen Sie diese ganzen Zeitreise-Dinge eigentlich wissen?"

"Ganz einfach, Kleiner: Ich habe früher als Wissenschaftler Raum und Zeit erforscht. Dann wurde unser Labor geschlossen und ich habe das Hotel hier übernommen. Noch Fragen?"

John hatte anscheinend eine Frage: "Und was machen wir mit allen sechs aus der Zukunft?"

"Abwarten und Tee trinken, Jungchen."

Auch George wollte etwas wissen: "Wie kommen unsere Zeitreisenden wieder in ihre Zeit zurück?"

"Großer, frag sie doch erstmal, wie sie überhaupt hierher gekommen sind. Also dann, ich muss los. Ich habe das Gefühl, dass gleich Gäste eintreffen. Man sieht sich!"

Mit einer Handbewegung verabschiedete er sich. Brad rief: "Bis dann, Mister..."

"Chris. Nur Chris. Ich muss jetzt wirklich los."

Er verschwand langsam - sehr langsam - aus dem Zimmer.