Ich widme dieses Kapitel Emily <3 Meine zeitlichen Ressourcen sind nach wie vor knapp, knapper den je, aber bald ist dein Geburtstag. Daher speziell für dich. Happy Birhtday!
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Er fährt sich durch sein langes Haar. Nach wie vor ist er nicht sicher, ob dass nun eine Einladung gewesen ist. Und wenn? Sollte er ihr nachgeben? Nein. Nein sollte er nicht. Er weiß, alles was er davon hat, ist sich und seine Gefühle noch mehr ins Chaos zu stürzen. Pah welche Gefühle? Er lacht bitter auf. Ehe er sich versieht hat er bereits all seine Sachen gepackt und wendet sich zur Tür. Keine Backstage-Party. Nicht heute. Nicht jetzt. Er wird der Einladung nachgehen. Natürlich wird er das. Nie in seinem Leben hat er je eine Frau so sehr geliebt wie sie. Niemanden. Außer seine Mutter und seine Schwester. Aber das ist etwas anderes.
Er fährt sich ein weiteres Mal durchs dunkle Haar. "Bin dann mal weg", lässt er Bonez wissen. Sein Freund blickt etwas verdutzt zu ihm. "Dachte wir machen heute auch bisschen Party dies das. Ist Valentinstag, da ist es leicht Mädels abzuschleppen" Bonez kichert und sieht in diesem Augenblick bei nahe wie ein unschuldiger kleiner Junge aus, wäre da nicht der brennende Joint in seiner Hand und die geöffnete Vodka Flasche auf dem Tisch. "Wir hatten darüber geredet. Würde dir nicht schaden", ergänzt er schelmisch grinsend.
Raf schüttelt den Kopf. "Ne Bruder. Heute nicht. Habe...", setzt er an doch unterbricht sich selbst. "Bin erledigt. Gehe besser früh ins Bett und schone meinen Knöchel" Bonez hebt eine Augenbraue. Er weiß, dass er lügt. Er kann es fühlen. Der Blick geht durch Mark und Bein. Doch anstelle irgendwelcher weiteren Fragen nickt Bonez nur. "Nacht Bruder. Schlaf gut", sagt er ihm und zieht sich in seinen Backstage zurück, in dem er ohnehin nicht alleine ist. Bonez ist nie alleine. Nach keinem Konzert. Wenn keine Mädels bei ihm sind, dann Maxwell, Gzuz und Co.
Er wendet sich zum Gehen. Schließt die Tür hinter sich, als er sich umdreht kracht er gerade mit einem heißen, kleinen Körper zusammen. "Oh hey..." Franzi blickt zu ihm auf, nervös auf ihrer Unterlippe kauend. Raf verdreht entnervt die Augen. Auch das noch. "Ich habe es eilig. Geh mir bitte aus dem Weg", schnauzt er sie wenig freundlich an. Resigniert blickt Franzi nach unten. Zumindest denkt Raf ihren Blick so einordnen zu können. "Selbstverständlich. Verziehung", murmelt sie ehe sie zur Seite tritt. Raf seufzt. Er sollte nicht so hart sein. Aber sie ist ein Groupie. Und Groupies nerven ihn. Er ist nicht wie Bonez, der es liebt von Groupies umgeben zu sein. Raf hat lieber Abstand. Abstand zu jedem. Emotional und körperlich.
Raf winkt ein Taxi zu sich. Mit dem Auto fahren? Nicht möglich. Mit dem kleinen Bus mit dem sie kamen fahren? Nicht möglich, da Bonez noch hier ist. Also nimmt er sich ein Taxi. Der Taxifahrer blickt ihn durch den Rückspiegel an. "Sie aufgetreten?", fragt er in gebrochenem Deutsch. Gut. Er hat also mal keine Ahnung wer Raf ist. Erleichtert atmet Raf aus. "Ja ich bin aufgetreten", beantwortet er die Frage. Der Taxifahrer nickt. "Wohin ich Sie bringen kann?", fragt er sehr höflich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Er ordnet dieses Verhalten einfach nur als höflich ein. Es hat nichts damit zu tun wer er ist. Oder was er beruflich macht.
Rafs Gedanken kreisen um die Frage. Ja wohin soll er ihn denn nun bringen? Es war seine letzte Chance sich für sein Hotel, das warme, weiche Bett zu entscheiden, dass auf ihn wartete. "Ins Factory Hotel", erwidert Raf. Damit ist es also entschieden. Er fährt zu ihr. Er nimmt die Einladung an. Und was wenn es nun doch keine Einladung war? Wenn er nun wie ein Idiot vor ihrem Zimmer steht und klopft? Was wenn sie öffnet nur um ihn anzuschreien und weg zu schicken? War es wirklich die richtige Entscheidung oder war er ein Idiot?
Er starrt die ganze Fahrt über aus dem Fenster. Sein Fahrer spricht nicht mit ihm. Raf ist dankbar. Er möchte im Moment auch nicht sprechen. Mit niemandem. Viel zu abrupt für Rafs Geschmack endet die Fahrt. „Schöne Valentinstag", sagt der Fahrer als Raf ihm ein großzügiges Trinkgeld beschert hat. Er nickt nur, erhebt ich aus dem Wagen, nimmt seine Sachen und geht auf den Eingang zu. Kurz überlegt er, ob er denn zu so später Stunde überhaupt noch ohne Zimmerkarte rein kommt, doch als er auf die Tür zukommt sieht er bereits das große Schild ‚Rezeption 24 Stunden geöffnet'. Erleichtert aber zeitgleich immer noch nervös betritt er das Hotel. Es ist ein schönes Hotel. Könnte er sich für den nächsten Auftritt in Münster merken.
Der Rezeptionist, ein junger Mann, etwa Mitte 20, sieht von seinem Handy auf als Raf das Hotel betritt. Er hat wohl seinen Nachtdienst mit Handy Spielen überbrückt. Raf beißt sich auf die Lippe. Was wenn der Rezeptionist ihn nach seiner Zimmernummer fragt weil er ihn hier noch nie gesehen hat? Oder was, wenn er ihn erkennt? Von einem VIP Gast wüsste man davor. „Guten Abend", murmelt der Rezeptionist. Raf nickt ihm zu. „Abend", murmelt er als er zum Aufzug geht. Die Türen des Aufzugs öffnen sich sofort. Klar. Wer sollte den Aufzug um diese Zeit noch blockieren. Es war immerhin schon 2 Uhr morgens.
Direkt hinter ihm tritt eine weitere Person in den Aufzug. Raf blickt starr auf sein Handy um Augenkontakt zu vermeiden. „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Ich glaubs nicht. Du bist doch Raf Camora" Die Stimme klingt ziemlich jung, was Raf dazu bewegt aufzusehen. „Hmm", murmelt er. Vor sich sieht er ein junges Mädchen. Vielleicht 16. Falls überhaupt schon. „Ich glaub's nicht dich ausgerechnet in meinem Hotel zu treffen! Ich habe stundenlang vor der Halle gewartet in der Hoffnung euch dort zu begegnen", schwafelt das Mädchen darauf los.
„Hmm", murmelt Raf bloß und blickt zurück auf sein Handy. Wie lange kann es dauern in den verdammten zweiten Stock zu fahren? „In welches Stockwerk musst du?", fragt die 16-jährige. „Zweiter Stock", erwidert Raf unbeeindruckt. „Oh wow nur? Ich dachte ihr übernachtet so in den Penthouse Suiten ganz oben", erklärt sie. „Nein", gibt Raf nur unbeeindruckt zurück. Ihm ist nicht nach reden. Er will ihr auch nicht erklären was er hier macht. Geht sich ja auch nichts an. „Können....können wir ein Bild machen? Oder ist dir das zu privat im Hotel? Ich... ich markiere auch das Hotel nicht", verspricht die Kleine. Selbst wenn es sein Hotel wäre, wäre es ihm völlig gleichgültig ob sie das Hotel markiert oder nicht. Tagtäglich warten mehrere Menschen vor den Hotels in denen die Jungs sind. Entweder er selbst oder Bonez posten Storys, markieren das Hotel selbst oder sollte dies wirklich einmal nicht der Fall sein, so versuchen es die Fans meist vor irgendeinem Hotel.
„Ja klar kein Ding.", murmelt Raf obwohl er eigentlich keine große Lust dazu hat. Aber so ist es nun mal im Business. Er hat sich dafür entschieden. Er hat sich für dieses Leben entschieden. Für diesen Lifestyle entschieden. Und immerhin muss man dem Mädchen zu Gute halten, das sie versucht nicht zu aufdringlich zu sein. Raf lehnt sich etwas an sie, platziert seine Hand auf ihrer Schulter und lächelt für die Kamera. Klick. Klick. Die Selfies sind im Kasten. Die Aufzugtüren öffnen sich. „Danke. Richtig korrekt von dir. Wünsche dir noch einen schönen Abend", schwafelt die Kleine bevor sie ihm winkt, als die Aufzugtüren sich hinter ihm schließen. 2. Stock. Die Fahrt in den zweiten Stock hat gefühlt ewig gedauert, was möglicherweise aber auch daran lag, dass er zunächst nicht gedrückt hatte. Erst das Mädchen, das in den Aufzug gestiegen war, hat für ihn auf die 2 gedrückt.
Er fährt sich erneut durch sein Haar. Er sieht sich um. Zimmer 210 war das Zimmer direkt vor ihm. Etwa in der Mitte des Gangs. Also musste er ein Stückchen gehen. Langsam schlendert er den Gang entlang. Noch immer nicht sicher, was genau er hier eigentlich tat. Da war es. Zimmernummer 205. Lias Zimmer. Oder auch nicht? Erst jetzt kam ihm der Gedanke. Was wenn sie ihn veräppelt hat? Was wenn er vor irgendeinem Zimmer von irgendeiner Person steht, die er nicht kennt? Die womöglich ihn auch nicht kennt? Was wenn er um nach zwei Uhr morgens an eine Zimmertür klopft und ihm eine Person öffnet, die ihm völlig fremd ist?
Nein.Schwachsinn. Lia war zu Recht unsagbar wütend auf ihn gewesen. Zu Recht hattesie sich von ihm getrennt, aber Lia war kein dummer Teenager. Lia war erwachsen. Niemals würde sie um ihmeins auszuwischen ihn vor ein fremdes Hotelzimmer locken. Er atmet tief durchund hebt die Hand. Er ballt die Hand zu einer Faust. Langsam senkt sich seineHand und schließlich klopft er gegen die Tür. So leise wie möglich. Musste hierja niemand mitbekommen was los war. Es dauert. Es dauert lange. Langsamvermutet Raf, dass Lia bereits schläft. Oder er die Einladung missverstandenhat. Oder war es doch nur ein Witz gewesen? Gerade will er wieder gehen, alsdie Tür sich öffnet.

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Raf Camora FF|| Traum
ФанфикFür die 26-jährige Franziska, genannt Franzi, hat sich ein großer Traum erfüllt. Schon bei der Palmen aus Plastik Tour durfte sie Backstage als persönliche Assistentin für Bonez MC und Raf Camora arbeiten. Vor allem letzterer hat es ihr schon damals...