Raf Camora FF|| Traum

Kapitel 5

Muss mal eben schnell bevor ich in den Urlaub fahre meine Muse ausnutzen und ein kleines Kapitel für euch Tippen. Danke für all euren Support auch wenn ich nicht so aktiv bin :)

Die Tür öffnet sich und Raf fährt herum. "Du bist also wirklich gekommen", ertönt die Stimme von Lia. Raf tritt unsicher von einem Fuß auf den anderen, wobei er den verletzten Fuß nach wie vor nicht vollständig belastet. "Umm ja. Irgendwie. Ja." stottert er unsicher. Raf ist normalerweise nicht unsicher. Unsicherheit ist ein Gefühl, das Raf ängstigt. Warum? Weil er nicht weiß, wie  er mit Unsicherheit umgehen soll. Mit dem wachsende Hype schrumpfte die  Unsicherheit. Er wurde selbstsicherer. Hat erkannt, dass die Leute ihm zujubeln. Ja ihm. Hat erkannt, dass die Leute ihn und seine Musik lieben und feiern. Damit schrumpfte auch die Unsicherheit, die jedoch jetzt wie ein eiskalter Schlag in die Magengrube zurück kam. 

Lia lächelt etwas doch auch sie ist unsicher. Sie ist mit dem Gefühl der Unsicherheit betraut. Nach dem Beziehungsaus zu Raf hat sie niemanden mehr gedatet. Zu unsicher war sie sich. Zu vertraut war das Gefühl mit Raf zu sein. Zu unheimlich für sie, die Vorstellung jemand anderen an ihrer Seite zu haben. Das war auch der Grund gewesen, warum sie sich an Valentinstag für den Besuch seines Konzerts entschieden hat, obwohl ihre beste Freundin ihr deutlich davon abgeraten hat. 'Lass es. Es ist vorbei Lia. Dein Leben geht weiter. Lass uns ausgehen stattdessen' hatte sie gesagt. Mit Ausgehen hatte sie gemeint gemeinsam feiern. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Ella. Und Ellas Freund Frederik. Ella war genauso lange vergeben wie Lia mit Raf zusammen gewesen war. Und nun?  Naja. "Wollen...wollen wir vielleicht reingehen? Es ist ziemlich spät und denke nicht, dass jemand uns am Gang reden hören will", murmelt Lia und tritt zur Seite, so dass Raf in ihr  Zimmer kann.

Raf fährt sich unsicher durchs Haar als er ihr Hotelzimmer betritt. Er steht etwas verdattert in Mitten des Raumes ehe Lia sagt: "Setzt dich doch" Nickend nimmt Raf auf dem einzigen Stuhl im  Zimmer platz. Er weiß nicht wirklich was er sagen soll. Er weiß auch nicht was er denken soll. Er weiß im Moment gar nichts.  In seinem Kopf befindet sich nur ein leeres Vakuum. "Alles okay?", fragt Lia als sie bemerkt, dass Raf humpelt. "Bin umgeknickt. Nichts schlimmes", murmelt er schnell und lächelt sie an. "Ich habe mich über deine Einladung gefreut", fügt er dann hinzu.

Sie hat sich nicht gefreut. Direkt nachdem sie die Nachricht abgesendet hat, hat sie sich fürchterlich über sich selbst geärgert. Was hat sie sich davon versprochen? Was hat sie erwartet wenn er in ihr Hotelzimmer stolpert? Das er über sie herfällt als wäre nie etwas gewesen? Würde sie das überhaupt wollen? Nein. Sex mit ihrem Ex war das letzte was sie sich für das Ende des Valentinstags wünschte. Warum hat sie ihn dann herbestellt? Wollte sie mit ihm reden? Nein. Worüber auch. Es gab nichts mehr zu sagen zwischen ihnen beiden. Vermutlich ist sie ohnehin davon ausgegangen, dass er nicht kommt. Backstage gibt es immer mal wieder tolle Partys bei den Jungs. Sie ist davon ausgegangen, dass er auf einer dieser Partys ist und nicht den Weg hierher findet. Wozu auch? Was hat er ihr zu sagen? Was hat sie ihm zu sagen? Alles zwischen ihnen beiden war gesagt. Vielleicht hat sie sich auch nur nach dem Gefühl gesehnt, dass etwas vertraut ist. Und Raf ist ihr vertraut. Vertraut wie sonst niemand. Nicht mal Ella. "Oh umm ja...", stottert sie unsicher.

Raf blickt resigniert zu Boden. "Oh. Das war keine Einladung richtig? Du wolltest mich gar nicht sehen" Lia seufzt. Es bricht ihr nach wie vor das Herz, den Schmerz in seinen Augen zu sehen. Den Schmerz, den sie verursacht hat. Immer und immer wieder muss sie sich in Erinnerung rufen, dass der Schmerz, den er ihr verursacht hat viel schlimmer war. Er hat sich diesen Schmerz selbst zu zu schreiben. Sie nicht. "Doch", murmelt sie leise. "Ich... es war eine Einladung" fügt sie hinzu und sieht Raf wieder aufsehen. "Ich kann es nicht fassen, dass du mich sehen wolltest"