Escape Reality

3

TEDDY'S POV

"Hier waren wir schonmal! Ich erkenn den Weg wieder!"

Ich lag oben auf dem Dach unseres VW's und lehnte mich über die Frontscheibe nach unten.

Bass, der am Steuer saß sah mich geervt an. Er war eher der gechillteste un uns dreien. Er trug immer Hawaiihemden in verschiedenen Farben, shorts und eine passende Sonnenbrille.

Er hatte uns ganz am Anfang schon klar gemacht, dass keiner seine Sachen anfassen durfte.
Wir sollten gefälligst unser eigenes Zeug tragen, es seien schließlich genug Koffer auf den Wagen gespannt.

"No shit Sherlock, ich bin ja auch absichtlich hier vorbei gefahren!"

Er verdrehte die Augen und bremste so abrupt dass ich mich am Dach festkrallen musste.

Dann ließ ich mich seitlich durch die Tür fallen und landete auf dem gepolsterten Beifahrersitz.

"Booaahhh Bass! Warum musstest du so scharf bremsen?! Ich wollte gerade meine Nägel lackieren, und jetzt ist alles verschmiert!"

Hörte ich eine zickige Stimme durch den Bus rufen.
Das war Nelly. Blond, lange Haare, knuffige Grübchen und echt launisch!

Sie saß hinten auf einer Matratze und ließ ihre Beine runter Baumeln.

Eine Kofferaumklappe hatten wir noch nie... fragt mich nicht warum.

Wir ignorierten sie und wandten uns wieder unseren "Männergesprächen" zu.

"Warum ausgerechnet hier?"

Fragte ich ihn mit gerunzelter Stirn.

"Wir wollten doch nochmal an den Strand?!"

"Jetzt chill mal, wir sind ja auf dem Weg, aber davor muss ich nochmal für kleine Männer!"

Grinsend sprang er vom Wagen und rannte in den Wald.

"Du bist so unlustig!"

Rief ich ihm Hinterher und schüttelte den Kopf.

"So ein Volltrottel!" Kicherte Nelly und warf mir eine Caprisonne zu.

"Heute ist es schon wieder so warm, findest du nicht?"

Ich seuftzte. "Es war bis jetzt jeden Tag warm, Nelly. Und es hat nie geregnet und wir sind immernoch nur zu dritt in dieser welt die keine Welt ist und das Benzin ist nie leer obwohl Bass fährt wie ein Verrückter und die Caprisonne gehen uns auch nicht aus..."

"Ich verstehen nichts mehr." Flüsterte sie und setzte sich vor zu mir.

Gemeinsam sahen wir aus der verdrzckten Fensterscheibe hinaus.

Links war ein kleines Wäldchen, durch das ein Fluss verlief, welcher sich immer weiter schlängelte. Dutch die Wiesen und über Hügel.

Daneben verlief die Straße. Es war ein einfacher Weg durch die Natur.

Die Sonne lag schon recht tief also war es etwa 17 uhr.

Wir hatten hier keine Uhr. Auch kein Handy, keinen Laptop, keine Kamera, keinen Kompass, nichts...

Naja doch... unseren Bus aber sonst...

"Na endlich kommt er zurück! Man hat das lange gedauert!"

Rief das Mädchen neben mir plötzlich.

Sie warf die Caprisonne zurück in den Müll und hopste auf ihrem Sitz hin und her.Dabei traf sie einige Male die hupe, doch das war ihr anscheinend egal... verrücktes Mädchen...

"Jetzt können wir endlich ans Meer fahren!"

"Warum kommt Bass von der Richtung? Er war doch im Wald?"

Fragte ich und starrte auf die Figur die am Straßenrand lief.

Nelly hielt inne. "Stimmt!"

"Und Bass ist ja eigentlich auch viel fetter..."

"Wer ist das?"