Escape Reality

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Bass PoV

Wir blieben noch mehrere Tage am Strand. Auch wenn jeder Tag wie alle anderen war, uns wurde nie langweilig...

Gestern waren wir stundenlang am Strand entlang spaziert und hatten Muscheln gesucht. Allerdings hatten wir keine gefunden. Keine einzige, weit und breit! Irgendwann, nachdem Teddy im Meer nach den Tierchen tauchte und dort genau so wenig war, gaben wir diese Beschäftigung auf und wollten eine Sandburgchallenge machen.
Wir Jungs waren aber so verzweifelt, dass wir zweierteams formen mussten.

Meiner Meinung nach waren die Teams nicht gerecht. Teddy und Skye waren so gut dass man denken könnte, sie verständigen sich mit Télépathie. Oder als würden sie sich schon ewig kennen. Ihre Burg, oder wohl eher Schloss war riesig, mit lauter Türmen während unsere nur aus einem mickrigen Graben und einem Hügel bestand.

Danach hatte ich etwas schlechte Laune. Nicht, dass ich ein schlechter Verlierer bin, aber naja... Kelly hatte versucht mich auf andere Gedanken zu bringen. Allerdings war sie während sie wie ein Affe herumtanzte auf unsere "Burg" gefallen, was meine Laune nur noch mehr verschlechterte...

Als ich heute morgen aufwachte konnte ich noch das ploppen vom Lagerfeuer hören. Daneben lagen die Spieße, mit denen wir unser Fleisch grillten. Gähnend streckte ich mich und sah zu den anderen. Sie lagen alle irgendwie aufeinander und untereinander und schliefen tief und fest. So leise wie möglich schlich ich an ihnen vorbei und versuchte keinen Sand auf sie zu werfen. In der Kühlbox waren wieder zwei XXLPacks Caprisonne und viele andere leckere Sachen. Es überraschte mich jedes mal aufs neue, wenn ich diese Truhe öffnete.

Mit einem Päckchen Orangensaft und einem Milchbrötchen stieg ich die Düne hinunter zum Meer. Die Luft und das Wasser waren genau so warm wie sonst auch aber es war eine andere stimmung, wenn man die Sonne noch aufgehen sah. Mir fiel die Melodie ein, die ich früher immer meiner Schwester vorgesummt hatte, als wir am Strand entlangliefen...

Si c'est vrai qu'il y a des gens qui s' aiment

Si les enfants sont tous les mêmes

Alors il faudra leur dire,

Les mots qu'on reçoit c'est comme les parfums qu'on respire...

Juste un regard, facile à faire

Un peu plus d'amour que d'ordinaire...

Ich wohnte in Frankreich, am Meer. Aber dort war es ganz anders als hier. Zwar war es auch warm und man konnte den ganzen Tag mit Hemden rumlaufen, doch...

"Du singst?" , Skye stand hinter mir. Sie war mir gefolgt. Ich dachte ich wäre alleine, sonst hätte ich nicht gesungen. Was wird sie denn jetzt denken?
Warum sollte ein rundlicher, französischer, Hawaiihemden tragender Junge singen? Die Leute aus meiner stadt hatten recht. Ich konnte nicht singen, und ich würde es auch nicht können. Singen ist nichts für so Leute wie mi...

"Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?" Anscheinend hatte ich sie länger verständnislos angeschaut. Ich konnte nicht erkennen, was sie dachte... machte sie sich lustig?
"Umm...I..ich naja nee e..eigentlich n...nicht"

Ihr Blick war immernoch neutral: "schade... du kannst nämlich echt gut singen!"

"E...echt? Die anderen lachen mich aus und sagen..."

"Hör nicht auf die anderen!" Grinsend kam sie auf mich zu und wir spazierten den Strand zurück. "Sie wissen nicht was sie sagen. Wahrscheinlich sind sie eifersüchtig! Was zählt, ist dass du Spaß daran hast und daran glaubst!"

Ich spürte wie sich ein Lächeln auf mein Gesicht stahl. Ja, ich mochte es wirklich aber... "erzähl Teddy und Nelly aber trotzdem nicht dass... naja halt..."

Erstaunt drehte sich das Mädchen um und sah mir in die Augen. "Ist es dir peinlich?" Darauf wusste ich keine Antwort. Ich mied ihren Blick, sah aber erleichtert auf als sie antwortete: "kein ding. Das ist deine Sache. Aber ich würde mich freuen wenn du mal wieder singst!"

Und dann lief sie fort. Einfach so. Und ich sah ihr hinterher während ich leise, aber wirklich leise meine Melodie summte...