Der Kampf mit den Gefühlen

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Der Teenager ist sprachlos. Sie kann es nicht verstehen.
'War ich echt so naiv?'
'Wie konnte ich nur denken, dass er mich wirklich liebt.'
'Wie dumm bin ich eigentlich?'
Lauter Gedanken gehen ihr durch den Kopf.
'Ich will diese Beziehung nicht aufgeben.'
'Meinetwegen sind wir dann Freunde mit Vorzügen. Aber meine Gefühle. Ich kann ihn nicht so einfach vergessen.'
'Ich bin dann ja voll die Schlampe, wenn ich diese Art Beziehung weiterführe.'
'Was soll ich den bloß tun.?'
In diesen Moment verabschiedet sich Luisa. Schnell streichelt sie über Garry ehe sie sich von ihrer besten Freundin verabschiedet. Leise schleicht sich der Teenie in das Haus. Da ihr Vater noch nicht da ist, deckt sie den Frühstückstisch für ihn. Dann öffnet sie die Balkontür um eine zu rauchen. Ich wollte nie das rauchen anfangen, aber es hilft mir --in diesem Sinn, da die Zigarette nicht mittendrin abhaut und 'ciao' sagt. Es ist 10 uhr morgens. Ich bin allein. Da es so still ist, schalte ich den CD-Player ein und hörte meine selbstgebrannte CD -natürlich ging es um Liebeslieder. Viele Fragen quälen mich in Bezug auf letzte Nacht und dem Verhalten von Franz. Mein Kopf quält mich mit den Erinnerungen. Mein Kopf kann einfach nicht seine Klappe halten -ständig drehen sich die Gedanken um diesen einen Kerl und die letzte Nacht. Die Gedanken quälen mich. Am liebsten würde ich einfach Tod sein. In einer anderen Welt. Aber ich bin immer noch hier.
Warum holt mich Gott nicht?
Warum tut er mir sowas an?
Vielleicht gibt es ihn gar nicht?
Ich fang mit meiner Hausarbeit an. Erst leg ich die Wäsche zusammen und räume sie auf, dann wisch ich den Staub weg und danach fing ich an die Fenster zu putzen. Ich bin gerade fertig, als es an der Tür klingelt. Mein Herz rast. Ich hab Hoffnung.
'Vielleicht ist es Franz. Vielleicht will er sich entschuldigen. Oder will er mit mir reden und sagen, dass er mich einfach nicht vergessen kann.'
Schnell drück ich auf 'Pause' und eile zur Tür. Als ich diese öffnete, war ich schon ziemlich enttäuscht. Aber eigentlich hätte ich mir keine Hoffnung machen nüssen, dass ausgerechnet ER vorbei kommt und klingelt. Es ist meine Nachbarin. Sie klingelt nur, wenn sie etwas benötigt und das kommt in der Regel selten vor. Leider kann ich ihr nicht helfen, aber ich hatte sowieso keine Lust ihr zu helfen. Meine Gedanken sind ganz woanders. Ich schließ die Tür. Nehm meine Hand an den Kopf und lass mich an der Tür runter rutschen. Ich kann nicht ohne IHN. ICH LIEBE DIESEN KERL! WARUM MUSS SOWAS IMMER MIR PASSIEREN? Nachdem sie den Haushalt erledigt hat, legt sich die 16-jährige nochmal schlafen. Doch statt das sie schlafen kann, kommen ihr die Tränen. Sie hatte sich in Franz verliebt - doch für ihn war sie nur eine unter Millionen. Das verletzt sie sehr. So sehr, dass sie wieder zur Klinge greift. Sie schneidet sich 'Franz♡' tief in die Haut rein. Ein leichtes Zucken durchdringt ihren Arm. Dann fühlt sie nichts. Nur Leere und der Schmerz, den sie zu spüren bekommt. Dann liegt sie regungslos in ihrem Bett. Tränen laufen die Wangen runter.

Plötzlich spürt sie etwas. Sie ist wohl eingeschlafen. Ihr Vater steht vor ihr. Er holt wieder aus. Schlägt nochmal zu. Und nochmal. Blut läuft. Nasenbluten. Bei dem Hieb ist das auch nicht verwunderlich. Jasmin's Augen haben den Glanz und das Funkeln verloren. Es spiegelt sich nur die Leere und der Hass.
'Ich bring dir jetzt was zu essen und was zu trinken, ehe ich dich im Zimmer einschließ!' sagt der Vater in einem barschen Ton und verschwindet für fünf Minuten. Er kommt mit 1 Flascher Cola und einem Apfel in der Hand zurück.
'Gleich bekomm ich Besuch. Sie weiß nichts von dir. Wehe du bist laut Fräulein. Dann platzt mir der Kragen!' brüllt er.
Außer zu einem Nicken ist das Mädchen nicht in der Lage. Sie zittert am ganzen Körper. Ihre Angst versucht sie zu unterdrücken, genauso wie den Hass. Der Vater geht zur Tür raus und sie hört den Schlüssel, wie sie eingeschlossen wird.
'Was ist, wenn ich auf's Klo muss?'
'Warum hätte ich nicht einfach zu Luisa gehen können?' Diese Fragen stellt sich das Mädchen. Es klingelt an der Tür. Schnell wird ihr klar, dass sie lange eingesperrt sein wird. Zuerst macht sie ihr Fenster auf und raucht eine - meinetwegen soll er meckern, aber er hat mich schließlich eingesperrt.
Ich höre eine weibliche Stimme. Sie klingt freundlich und teilweise zurückhaltend. Jetzt fängt mein Vater an zureden.
Ein guter Lügner und Schauspieler ist er, dass muss ich ihm lassen. Mal sehen wie lang.
Seine Stimme klingt rau, aber liebevoll.
'Macht er das nur, um die Weiber ins Bett zu kriegen?'
'Mich brüllt er nur an. Und die behandelt er anders?!'
'Mich schlägt und misshandelt er, aber ihr schenkt er Zuneigung und Liebe!'
Jasmin ist entsetzt und enttäuscht zugleich. Fragen schießen ihr durch den Kopf und quälen sie.
'Kann er sich nicht um Kinder kümmern?'
'Wollte er überhaupt Kinder?'
'Ist das wirklich mein Vater?!'
Die 16-jährige verspürt Hass.
Auf wen? Ist ja klar. Sie fühlt sich ausgenutzt und wie eine Sklavin.
Sie hält es nicht länger aus. Sie merkt, ihr Vater hat zwei Gesichter. Dies will sie jetzt aufdecken, aber wie?
Wenn er merkt, dass ich was damit zu tun hab, dann werd ich wieder extrem verprügelt.
Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelt. Die Frauenstimme fängt das lachen an, ihr Vater flucht.
'Wer um Gotteshimmelswillen ist das denn jetzt?' sagt er laut und genervt. Er öffnet die Haustür. Die Jugendlichen laufen ins Wohnzimmer. Die Frau auf der Couch schaut verwirrt.

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