Zunächst noch ein wenig (im Nachhinein gesehen eher viel) über meine 'Reitkarriere'. Wen das nicht sonderlich interessiert, sollte diesen Teil dann wahrscheinlich am besten überspringen und ab dem nächsten Kapitel weiterlesen ;)
Angefangen habe ich wie so viele Reiter mit einem Ferienkurs in einem Schulstall. Damals war ich 8 Jahre alt und kam eher zum Reiten, da meine Schwester unbedingt wollte.
Nach dem Kurs begannen wir ein mal wöchentlich Reitstunden zu nehmen. Als ich etwa 11 oder 12 war, hörte meine Schwester auf mit Reiten- ich ritt etwas besser als sie und das kratzte an ihrem Stolz. Daraufhin wechselte ich den Stall und bekam bald darauf eine Reitbeteiligung auf einer Hannoveranerstute. Mit ihr durfte ich zwar weiterhin nur Dressur in der Halle reiten, konnte jetzt aber 3x die Woche reiten, noch dazu einmal wöchentlich bei einem bekannten und sehr guten Pferdeausbilder. Bei ihm lernte ich auch meine ersten Dressurlektionen wie Kurzkehrt zu reiten. Außerdem lernte ich, was es heißt, sein Pferd selbstständig und auch mal ohne Anleitung zu bewegen.
Wegen Differenzen zwischen meinen Eltern und der Besitzerin der Stute musste ich die Reitbeteiligung jedoch nach gut einem Jahr aufgeben.Danach ritt ich wieder ein Jahr im Reitunterricht in dem Schulstall in dem ich angefangen habe. Jetzt durfte ich auch schon mal auf einen Ausritt mit oder in der Cavalettistunde mitreiten. Zudem durfte ich ein wunderbares Lehrpferd reiten: eine knapp 1,80 große, etwas ältere Stute, die solide bis L- Dressur ausgebildet war.
Parallel dazu hatte ich es endlich geschafft, meinem Papa klar zu machen, dass ich unbedingt ein eigenes Pferd brauchte. Meine Mutter war allerdings immer noch dagegen (meine Schwester sowieso), weshalb ich heimlich mit meinem Papa Pferde ausprobierte während ich meine Mutter weiter zu überzeugen versuchte.
Insgesamt probierte ich um die 15 Pferde aus und diese Pferde waren unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten: vom 4-jährigen Trakehner über einen 5-jährigen Andalusierhengst bis hin zum 12-jährigen Springpferd war alles dabei! Und bei so vielen unterschiedlichen Pferden lernte ich wahrscheinlich in der kürzesten Zeit am meisten übers Reiten.
Schließlich entschieden mein Papa und ich uns für eine 8-jährige Westfalenstute, brav und mit guten Bewegungen. Jetzt weihten wir auch meine Mutter ein und konnten sie auch tatsächlich davon überzeugen, sich das Pferd anzusehen. Meine Mutter hatte früher selbst einen Hannoveraner im damaligen Kuhstall meines Opas stehen und hatte unabstreitbar einen Sinn für Tiere.
Doch diese Stute hatte es ihr überhaupt nicht angetan! Natürlich war der Protest meinerseits groß (schließlich hatte ich schon mehr als genug ausprobiert um mir sicher zu sein), doch sie blieb hart- dieses Pferd war nicht das richtige für mich und fertig!Immerhin gab sie endlich nach was meinen Pferdewunsch betraf und so suchten wir gemeinsam im Internet. Gleich als zweites Suchergebnis fiel ihr ein hübscher Schwarzbrauner auf. Dressurlich M-Lektionen, im Springen auf A/L Niveau war der 7-jährige Wallach von Don Schufro x Rubinstein. Preis auf Anfrage...
Toll, dachte ich mir, die preisliche Obergrenze von meiner Mutter lag bei ca 9000€, dieses Pferd hingegen kostete bestimmt mindestens 12!
Doch meine Mutter beharrte darauf wenigstens anzurufen- und siehe da: Verhandlungsbasis 10.000€!
Beim Ausprobieren war uns allen sofort klar, dass er perfekt zu mir passt: er hatte zwar keinen guten Trab und war sehr triebig aber er war auch mindestens genauso brav, unkompliziert und einfach perfekt für eine 14 jährige Anfängerin wie mich!
Meine Mutter machte auch sofort Nägel mit Köpfen und kaufte ihn für 8500€.
Endlich hatte ich mein eigenes Pferd!
Doch anfangs war es alles andere als leicht. Es stellte sich nicht nur heraus, dass mein Wallach koppt und bei der Vorbesitzerin dauernd (zügel-) lahm ging, er wurde auch immer triebiger, sodass ich ihn manchmal nicht einmal zum angaloppieren brachte. Mit der Zeit rauften wir uns jedoch zusammen bzw ich lernte mit ihm umzugehen und nahm auch Reitstunden bei verschiedenen Reitlehrern. In dieser Zeit lernte ich auch (hauptsächlich durch ausprobieren) das Springen und legte mein kleines und großes Reitabzeichen ab (das große auf zwei komplett fremden Pferden in Marbach, was keine besonders gute Idee war).Bald baute der Stall, in dem mein Pferd untergestellt war, einen Schulbetrieb auf und ich fing an, mit ein paar anderen Mädels zusammen, die etwas schwierigeren Schulpferde "Korrektur" zu reiten.
Als schließlich mein Freund eine Bereiterlehre ziemlich weit weg von zuhause, bei einem sehr bekannten Ausbilder anfing, war ich sehr oft dort anzutreffen und half auch viel auf dem Hof mit. So kam es, dass ich auch ein paar Mal die Berittpferde reiten durfte. Schließlich stellte ich mein Pferd auch auf diesen Hof und ich kaufte mir mit meinem Freund zusammen eines der Berittpferde- ein 8-jähriger mit viel Talent sowohl in der Dressur als auch im Springen, dafür allerdings nicht ganz leicht zu reiten und schlecht ausgebildet.So, das ist der aktuelle Stand der Dinge. Solltet ihr wirklich bis hierhin gelesen haben, tut es mir Leid, dass es so langweilig war :D
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Meine Reitlehre
Non-FictionIn diesem Buch möchte ich euch etwas an meinem Wissen und an meiner Meinung zum Reitsport, Grundlagen sowie bestimmten Lektionen teilhaben lassen. Nicht weil ich euch einen Reitstil aufzwingen möchte, sondern weil ich finde, dass man aus den Erfahr...