2.Aufträge

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"Ichijo,Vorsicht!",ertönte Kains tiefe Stimme,ehe er den Level E zu Ichijo's linken Seite verbrannte.Ein weiterer leidquälender Schrei hallte durch das doch eingenlich verlassene Haus,als sich ein weiterer in Luft auflöste. "Hier sind wir fertig.",hallte Kanames Stimme durch die Gemäuer. "Ichijo,Aido,durchsucht den Keller,der Rest folgt mir in die obere Etage.Ich kann die Anwesenheit von weiteren Level E's spüren."
Die beiden blonden Jungen stiegen die Treppe hinab,während die anderen verschwanden.
Ein Auftrag hatte die Vampire hergeführt,eine Horde Level E's sollten sich in diesem verlassenen Anwesen herumtreiben und die Vampire sollten es säubern.
Der Keller,den die beiden Jungen nun betraten,glich mehr einem alten Bunker.Schmale Gänge mit runden Decken führten duch ein endlos scheinendes Labyrinth aus Gängen.
Der Jüngere öffnete eine Tür,konnte die Anwesenheit eines Level E's gahinter spüren und ehe er ihn einfrieren konnte,hatte der größere ihn mit seinem Katana in zwei geteilt.Die beiden Jungen gingen weiter,öffneten Türen,töteten level E's,die sich in den Gemäuern versteckten,bis sie in eine Sackgasse trafen,an deren Ende eine dicke,verschlossene Tür war.
"Abgeschlossen.",stellte Ichijo fest,nachdem er am Schloss gerüttelt hatte.
"Lass mich mal versuchen.",sagte Aido und legte seine Hände um das Schloss,um das sich nun eine dicke Eisschicht bildete,die dann,gemeinsam mit dem Schloss,zersprang.Schelmisch grinste der blauäugige den grünäugigen an und legte seine Hände an der Türgriff,ehe er sie mit einem Knarren aufzog.
Die nun geöffnete Tür gab den Blick in einen kleinen Raum frei,welcher sehr altmodisch eingerichtet war.Ein Bett stand geradeaus vor der Wand,daneben ein Schmicktisch.Eine kleine Toilette gab es auch in dem Raum.
An dem Bett,direkt vor Kopf war eine Kette befestigt,die die Jungen nun mit den Augen verfolgten.
!Was zum-",weiter kam der kleinere nicht,da sich Ichijo vor ihn geschoben hatte und in das Zimmer getreten war.Auf dem Bett lag ein Mädchen,die Kette endete an ihren zierlichen Fußgelenken.Der Jüngere musste mehrmals blinzeln,zu ergriffen war er einerseits von dieser absurten Situation,andererseits von ihrer unglaublichen Schönheit.
Ihr Körper war zart,schmal.Lange,hellblonde Haare ergossen sich von ihren kleinen Kopf über ihren Körper.Ihr Gesicht war friedlich,ihre Augen geschlossen ,trotzdem konnte der blauäugige die Spur getrockneter Tränen erkennen,die ihre zarte,rosige Wange hinuntergelaufen sein musste.Ihr Körper war bedeckt von einem weißen Kleid,welches einem altmodischem Hochzeitskleid glich,dennoch sah es unrein aus.Gelbliche Flecken und Risse zierten das doch eigendlich so schöne Kleid.
"Ich hol Kaname,versuch du die Kette zu lösen.",befahl Ichijo und rannte aus dem Raum heraus.Der kleinere stand noch immer wie angewurzelt da.Wer konnte einem so schönen Wesen so etwas antun?Er verstand es einfach nicht.
Vorsichtig bewegte er sich zu dem kleinen Bett,kam davor aber zum stehen und besah ihr Fußgelenk genauer.Ein Metallstriemen hielt die Kette mit dem Fuß verbunden,dennoch konnte er keine Verletzungen an ihrem zarten Fußgelenk erkennen.Sie hatte sich nicht gewehrt,hatte nicht versucht,es zu lösen.Er wollte die Kette lösen,ihr aber nicht weh tun,weshalb er nicht den Metallstriemen an ihrem Fuß vereiste,sondern die Striemen könnte man ja auch noch später lösen.Grade als die Kette mit einem Klirren zersprang, begann das Mädchen sich etwas zu bewegen, sie wachte auf.
Die blauen Augen Aido's hefteten sich an das kleine Wesen, welches sich langsam aufsetzte und mit den zierlichen Händen über ihre Augen rieb.
Aido hielt die Luft an, wieso, wusste er nicht. Er stand nur da und wartete, dass sie ihn entdecken würde.
Sanft strich das Mädchen über ihr Gesicht, ehe sie ihre dunkeln, blauen Augen durch das Zimmer schweifen ließ und an Aido's ebenso blauen Augen hängen blieb.
Hecktisch zuckte sie zurück, wollte Abstand zwischen sie und den Unbekannten bringen. Sie spürte die kalte Wand an ihre Rücken, konnte nicht weiter nach hinten.
Ängstlich schloss sie ihre Augen, vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie hatte schreckliche Angst. Wieso stand ein Fremder in ihrer Hölle?
Ein leises Schluchzten drang in Aido's Ohren, welcher noch immer wie festgewachsen vor dem kleinen Bett stand und das zierliche, ängstliche Wesen ansah.
„Ich will dir helfen", sagte Aido so zärtlich wie möglich. Er wollte vorschtig vorgehen. Zu groß war seine Angst, sie zu verschrecken.
„Komm mit mir, wir bringen dich an einen sicheren Ort", lächelte Aido weiter und strecke eine Hand nach dem Mädchen aus.
Vorsichtig blickte sie durch ihre Hände hindurch, sah den Jungen genauer an. Er war blond, wie sie, doch seine Haare waren dunkler, dafür waren seine Augen heller als die ihren. Er war klein, doch müsste trotzdem um einiges großer sein als sie. Er trug eine weiße Uniform, die, anders als ihr Kleid, sauber und rein war.
Der Junge hatte eine Hand nach ihr ausgestreckt, wollte sie auffordern, mit ihm zu gehen, doch was, wenn er sie an einen noch schlimmeren Ort bringen würde?
Schritte ertönten, welche das Mädchen wieder dazu verantlassten, sich hinter ihren kleinen Händen zu verstecken.
Aido drehte sich zum Gang und erkannte den Rest der Nightclass, voran Kaname und Ichijo.
„Sie hat höllische Angst und spricht nicht", setzte Aido den Rest ins Bild und sah Kaname dann kritisch an „Was machen wir mit ihr? Wir können sie ja schlecht hier liegen lassen?"
Der Angesprochene beäugte das kleine Mädchen, welches sich noch immer ängstlich hinter ihren Händen versteckt.
„Wir nehmen sie erst einmal mit zur Acadamy", beschloss er und wendete sich zum Gehen „Aido, Senri, kümmert euch darum, wir informieren derweil Rektor Cross."
Aido und Shiki traten in den kleinen, stickigen Raum zurück.
„Komm mit uns, wir tun dir nichts", lächelte Aido erneut, doch die Angst des Mädchens überwiegte dem Drang, von diesem Ort weg zu kommen.
Aido machte einen weiteren Schritt auf sie zu und stand nun direkt vor ihrem Bett. Vorsichtig streckte er eine Hand nach ihr aus, berührte fast ihren kleinen Arm, ehe sie verängstigt wegzuckte und begann, wieder angsterfüllt zu schluchzen.
„Mal ein Mädchen, dass dir nicht direkt zu Füßen liegt", scherzte Senri, der die Szene beobachtet hatte.
„Sehr witzig", entgegnete Aido sarkastisch „wie sollen wir sie mitnehmen wenn sie nicht will. Wir können sie doch nicht hierlassen."„Lass sie schlafen und trag sie einfach, ich hab keine Lust hier stundenlang rumzustehen, ich willschlafen", meckerte Senri und drehte sich in Richtung Gang.
Aido überlegte kurz, Senri hatte recht, sie würde so oder so nicht mitkommen.
Ehe sie ein weiteres Mal wegzucken konnte hatte Aido seine Hand an ihre Stirn gelegt und ein blaues Licht leuchtete auf, bis sie in sich zusammensackte.
Vorsichtig legte der kleine seine Arme unter ihren zierlichen Körper und folgte Shiki durch die Gänge zurück zum Auto.
„Wer bist du bloß", murmelte Aido, während er das schlafende Mädchen neben ihm auf dem Sitz ansah.

Sarana-Träne des LeidensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt