[ Kid ]

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| 17.12. |

Ihr sanftes Haar glänzt mit dem Anbruch der Nacht wie Flammen, wenn sie sich um verkohltes Holz züngeln. Der wilde Ausdruck in ihren Augen gleicht dem ihres Vaters. Frustriert beobachtest du sie, wie sie über den Anhang rennt – und sich immer weiter von eurem Haus entfernt. Du rufst sie, mehrmals und vergebens. Erschreckend wie ähnlich sie ihm ist, obwohl sie ihn kaum kennt. In ihrer Mimik, ihrer Sprache, ihrem Freiheitsgefühl liegt so viel von ihm. Der Stich in deinem Herzen lässt dich seufzen und sofort steigt so etwas wie ein beißendes Schuldgefühl in dir auf.

Als sie in die Ferne des Horizonts sieht und auf die Ankunft einer geliebten Person wartet, die vielleicht oder vielleicht auch nie wieder kommt, spürst du das Fernweh, das in ihren Adern zu fließen scheint. Langsam gehst du auf sie zu, streichst über ihren Kopf und erstickst fast an der Trauer, mit der sie dich ansieht. „Vielleicht kommt er morgen", sagst du.
Sie nickt.
Ja, vielleicht kommt er erst morgen.

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