Heute Verlorenheit

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Schon ein Semester ist vorbei. Obwohl es einem lang vorkam, ist es tatsächlich eigentlich eher wie ein Wimpernschlag gewesen. 

Ich sollte mich beruhigt fühlen und erleichtert, dass ich es geschafft habe. Tatsächlich fühle ich mich aber eher zerbrochen, zerrissen und verloren. 

Ich weiß, dass es nichts Neues für mich ist, sich verloren zu fühlen. Es ist das Gefühl, dass mich nun schon seit ein paar Jahren bergleitet. Es ist das Gefühl, dass am besten das Erwachsenwerden bei mir beschreibt. 

Ich habe das Gefühl mich selbst zu verlieren. 

Manchmal trauere ich Leuten hinterher, die es nicht wert sind, obwohl ich eigentlich mir selbst hinterher trauere müsste. Es ist nicht so als würde ich mein neues Ich nicht mögen. Ich finde ich mache eine schöne Verwandlung durch, nur sind Veränderungen anscheinend immer noch schwer zu verkraften bei mir.

In meinem bisherigem Teil meines neuen Lebens habe ich viel falsch gemacht. Ich konnte es jedoch nicht besser machen, weil es eben der Anfang war. Jedoch fühle ich mich jetzt, in dem Zustand indem ich mich selbst hinbewegt habe, ziemlich verloren.

Ich habe so viel, was mich glücklich macht und doch kann ich mich nicht glücklich fühlen. Trotz allem spiele ich ab und an mit dem Gedanken das Fenster zu offen und mich fallen zu lassen. Obwohl der restliche Tag wunderbar. Obwohl es so viele gute Sachen zu Feier gibt. Irgendwas fehlt immer. Irgendetwas ist immer...nicht schön. 

Ich bin frustriert von mir selbst. Ich verstehe meine Impulse nicht, meine Gelüste, meine Gedanken, meine Gefühle. Höchste Zeit wieder zu schreiben.

Die Leute sagen: "Wenn es dich wirklich stört, dann wirst du es ändern können." 

Und doch kann ich persönlich nicht sagen, dass ich es nicht wirklich ändern möchte. Es scheint mir persönlich nur so, dass ich es alleine nicht ändern kann. Ich möchte die Sachen, die mich wirklich stören ändern. Und doch zweifele ich daran, dass ich es ändern werden kann. 

Im nächsten Semester.

Ich möchte wirklich nicht, dass mein zweites Semester so wird, wie das Erste. Ich will mich ändern, jedoch ohne mich zu zwingen. Ich möchte herausfinden, was mich so krank macht. Ich möchte wissen, was dazu führt, dass ich diese Gelüste habe. Was scheine ich damit zu kompensieren?

Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was das Problem ist. Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich schaffen werde mich zu bessern. Ich weiß nicht, ob ich das zweite Semester besser anpacken kann.

Eine Sachen weiß ich jedoch genau. Ich will es besser anpacken. Und die Leute sagen: "Wenn du es wirklich willst, wenn dich etwas wirklich stört, dann kannst du es ändern."

Somit deklariere ich all diesen schlechten Angewohnheiten den Krieg an. 

Im nächsten Semester, damit meine ich, ab dem 17 Januar soll es anders laufen.

- 2 Mal in der Woche 20 bis 30 min Sportsessions

- maximal 2 Mal im Monat Fastfood (Ausnahme sind Treffen mit Freundinnen)

- Meine Unterrichte werden in der selben Woche zusammengefasst

- Ich versuche regelmäßig etwas mit Freudinnen zu machen und/oder an den Strand zu kommen


Ich möchte, dass mein Leben so wird, wie ich es gerne Leben wollen würde. Ich möchte mich nicht schuldig fühlen oder übermäßig gestresst sein, nur weil ich nicht regelmäßig arbeite. 

Ich möchte einfach den Mist vom ersten Semester nicht in das Zweiten mitnehmen. Ich möchte, dass mein Leben in der Uni ein wenig mehr dem Gleicht, was ich mir vorgestellt habe. Es kann nämlich nicht sein, dass ich sooo falsch lang. Es kann nämlich nicht sein, dass alle sagen, die Unijahre wären die besten im Leben und ich finde sie bloß scheiße. Ich möchte mir nicht jetzt schon sagen: "Oh ich würde so gerne schon arbeiten." 

In der Schule sagte ich bereits: "Oh ich würde so gerne in der Uni sein." Nur weil ich das Leben in der Schule nicht möchte. Nun mache ich das gleiche in der Uni, und das möchte ich nicht mehr machen.  Denn wenn ich dann anfange zu arbeiten werde ich dann bestimmt sagen: "Oh ich wäre so gerne in Rente." Und wenn ich dann in Rente bin, werde ich sagen: "Oh ich wäre so gerne wieder in der Schule, in der Uni, in der Arbeit oder einfach tot." 

So möchte ich nicht leben. 

Ich möchte das Hier und Jetzt genießen.

Ich möchte aufhören in mir selbst und in meinem Leben so verloren zu sein. Ich möchte aufhören mich selbst und mein Leben zu sehen und mir zu denken, dass ich gerne ein anderes hätte. 

Irgendwie sollte es doch möglich sein, das Leben zu führen, dass man sich sehnlichst wünscht. Ich weiß genau, dass ich nah dran bin. Ich habe dieses Jahr schon so viel erreicht oder bekommen, was ich wollte. Die restlichen Kleinigkeiten sollte ich doch auch noch irgendwie hinbekommen. Irgendwie sollte es doch möglich sein. 

Mit ein wenig Disziplin und mit starker Willenskraft sollte es doch möglich sein,

Ich will es doch so sehr. Ich weiß, dass ich es erreichen will. Und ich hoffe, dass ich tief in mir drin weiß, dass es mit ein wenig von alledem auch klappen wird. 

Ich muss doch an mich und daran glauben. 

Ich kann das schaffen. Vielleicht nicht ganz alleine aber es ist möglich. Man muss es nur wollen.

Und ich hoffe wirklich soooo sehr, dass ich es schaffen werde. 

So bald wie möglich. 

Ich will es wirklich unglaublich sehr. 





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