Viele von uns wissen, dass das Leben schön ist. Noch Mehr wissen, wie schwer das Leben ist.
Was ich enttäuschend finde, dass wir alle nach der Gesellschaft leben. Abschluss, Uni, Arbeit, Partner, Hochzeit, Kinder und so weiter. Das Alles natürlich zu einem zeitlich passenden Moment, der auch mehr oder weniger definiert ist: 18, 19, 23, 28, 30.
Tatsächlich weiß man aber nicht, wie lange einem das Leben bleibt.
Oft handeln wir nicht, weil wir unsicher sind. Bei manchen Sachen kann man sich aber nie wirklich sicher sein. Liebe ich diese Person? Werde ich sie für immer lieben? Wird sie mich für immer lieben? Dies ist nur ein Beispiel.
Die Gesellschaft hat uns beigebracht, dass es zum Heiraten oder Kinderkriegen einen bestimmten Moment gibt, ein Alter.
Die Gesellschaft hat uns gelehrt zu warten, dass man sich sicher ist. Jedoch ist dies unmöglich meiner Ansicht nach.
Ich versuche mich zu überzeugen, dass das Leben schön ist. Besser gesagt versuche ich mich zu überzeugen, dass MEIN Leben schön ist. Doch es scheint so viel zu fehlen, was mein Leben so viel schöner machen würde. Man will halt immer das was man nicht haben kann.
Ich will zurück in die Vergangenheit. Obwohl ich damals unbedingt in die Zukunft wollte. Ich will auch jetzt in die Zukunft aber wenigstens kenne ich die Vergangenheit schön, dass wäre sicherer.
Man muss aber im Jetzt leben. Ich weiß nicht, wieso ich das nicht kann. Ich konnte es auch noch nie. Obwohl ich es echt gerne können möchte.
Ich schaue aus meinen Fenster und was ich sehe gefällt mir. Ich schaue um mich herum und ich mag was ich sehe. Doch immer finde ich etwas schöneres, besseres.
Ich glaube zu wissen, dass ich lieber in die Zukunft oder die Vergangenheit schaue, lieber in die Leben der anderen mich interessiere, weil ich Angst habe mein Leben enttäuschend zu finden, mich enttäuschend finde. Vielleicht habe ich Angst die Fehler in mir und in meinem Leben klar zu sehen. Vielleicht schüchtert das Hin und Jetzt mich ein.
Vielleicht vermeide ich es, weil ich nicht das Gefühl habe es kontrollieren zu können. Als könnte ich das Jetzt nur kontrollieren, wenn ich genau weiß, was ich für die Zukunft möchte.
Jedoch weiß ich dann nicht was ich tatsächlich im Präsenz will.
Und dann bin ich unglücklich. Und leide, weil ich für den Moment nicht das tue, was ich gerne tun möchte, ohne tatsächlich zu wissen, was ich im Moment möchte.
Ich weiß nicht, wie ich jetzt glücklich sein kann. Oder zu mindestens wäre dies nicht mit den Normen der Gesellschaft kompatible. Alle erwarten so viel von einem, auch ich von mir selbst nur um glücklich in der Zukunft zu sein. Aber was wird mit dem Jetzt?
Was wird aus meinem Leben in dem Moment, indem ich es jetzt lebe.
Ich weine im Jetzt und leide im Jetzt, ich erdulde dies nur damit es in der Zukunft anders ist. Habe aber keine Garantie, dass es in der Zukunft tatsächlich besser werden wird.
So wie ich es die letzten 12 Schuljahre ausgehalten habe....
....um mein Abi gut zu schaffen, nur damit ich dass studieren kann, was mich weiterbringt.
Ich hatte wirklich gedacht es wäre dieses Mal anders. Das war naiv.
Also ich frage mich jetzt selbst: "Was wird aus dem Jetzt?"
"Was muss ich tun um glücklich sein? Was muss ich opfern? Was muss ich wagen? Was wären die einfachen Sachen, die mich wirklich ohne Schuldgefühle glücklich machen würden? Was kann mir das Jetzt schöner machen?"
- Und ich hoffe wirklich ich finde Antworten auf diese Fragen - Ich hoffe es wirklich sehr für mich selbst, für mein Jetzt und für mein Leben.
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Mein Schmerz 2
EspiritualDies ist der zweite Teil der Reihe "Mein Schmerz". Jedes Kapitel ist ein Gefühl. Das Ziel ist es dem Leser die schwierigsten, schlimmsten, schmerzhaftesten, so wie die wundervollsten Gefühle , die man während des Studiums verspüren kann, empfinden...