Kapitel 18

8K 253 3
                                    

DAVINA


Nur über meine tote Leiche würde ich dieses Zeug wieder anziehen. Es war noch viel schlimmer, als in den Kleidern in denen ich sonst immer rumlief. Prüde Kleider nannten sie es, aber es war mir tausend mal lieber, als das hier.

Enno's Worte brachten mich in Unruhe und versetzten mich in noch größerer Angst um ehrlich zu sein. Aber diese Kinder. Sie lenkten mich von diesem ganzen Abend ab und machten mich glücklich, denn sie ließen mich richtig lächeln. Auch wenn ich innerlich wusste, ich hatte hier nichts zu lachen und mein Leben würde nur solange halten, bis er die Schnauze voll hatte von mir. Das Lachen dieser Kinder, erinnerte mich an die Kinder der Angestellten im Schloss, die immer mit mir spielen wollten und ich sie ihnen immer abnahm, damit sie ihre Aufgaben erledigen konnten.

___

Gab es irgendwas, in dem dieser Mann der göttlich aussah nicht gut war. Er war ein Fabelhafter Tänzer. Er tanzte sogar besser als meine Brüder, mit denen ich auf den Bällen Zuhause immer getanzt hatte und sie waren richtige Prinzen. Enno war nicht mal Adelig und konnte es so viel besser.

Seine kräftigen Hände an meiner Haut, ließen mein Herz so viel schneller schlagen, denn sie waren so unglaublich warm und sanft. Trotzdem konnte ich die rauen Narven, die er an seinen Händen hatte auf meiner Haut spüren. Ich konnte mich kaum auf etwas anderes konzentrieren, als auf diese Berührung, die eigentlich so leicht war, aber mir trotzdem meinen Verstand vernebelte. Wie viel Kraft in Enno's Körper steckte konnte ich an diesem simplen Tanz spüren, denn sein Körper war so angespannt, während wir uns langsam bewegten. Nie hätte ich freiwillig mit ihm getanzt, aber jeder hier starrte uns an und diesen Mann, der brutaler nicht sein konnte, würde ich nicht abblitzen lassen. Schon gar icht vor all, diesen Menschen. Das wäre nämlich mein sicherer tot, dass wusste ich.

Keinerlei Manieren hatte Enno. Das wusste ich sowieso schon. Aber als mir einen leichten Kuss auf meine Wange drückte, wusste ich direkt wieso er das tat. Er symbolisierte damit, das ich ihm gehörte und genau das hat er vorher auch erwähnt, was mein Herz soschnell schlagen ließ, dass ich kurz davor war durchzudrehen.

Ich sah seinem Rücken hinerher, bis er sich wieder auf seinen Platz setzte und ich nicht wegsehen konnte von ihm. Erst als das kleine Mädchen meine HAnd nahm und anfing zu quengeln, riss ich mich von Enno weg und ließ mich von der Kleinen mitziehen. Am liebsten in eine Ecke in der mich niemand sehen würde.

Leider mussten diese süßen Kinder irgendwann nachhause, da es schon viel zu spät war für sie. Ich blieb alleine zurück und sah ihnen nur hinterher. Erst als ich sie nicht mehr sehen konnte, drehte ich mich um und ging langsam zu den anderen zurück.

Luca schob gerade einer Frau, die Zunge in den Hals, während sie das selbe tat und ich dann schnell wegsah. Leonardo war scheinbar schon gegangen mit der hübschen Dame die er vorher noch auf seinem Schoß hatte. Cleo war auch schon lange nicht mehr da, da sie scheinbar Heim gegangen war und ich sie beneidete, denn sie lebte alleine, hat sie mir erzählt.

Enno. Enno der betrank sich gerade. Er kippte sich ein Glas runter, ehe ich vor ihm stehen blieb und ich mir sein markantes Gesicht genauer ansah. "Kann ich gehen?" hakte ich leise bei ihm nach, während er seine Hände an meine Hüfte legte und er mich an sich ranzog. Ich war kaum größer als er und das obwohl er saß und ich vor ihm stand. "Wie gehen beide jetzt." erklärte er und stand dann auf, während ich nun meinen Kopf in den Nacken legen musste, damit ich ihn ansehen konnte.

Nach seinen Worten, dass er heute Nacht für nichts garantieren konnte, wollte ich eigentlich nicht mit ihm nachhause. Sein Mundwinkel zuckte, was mir nur sagte, dass er genau wusste, was in mir vorging, ihm das aber egal war.


"Das hier will ich nie wieder an dir sehen." sprach er streng und sah an mir runter, bevor ich rot anlief und er leise auflachte. "Was denkst du wo die Leute hinsehen wenn du so rumrennst?" hakte er nach, während er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich Panik überkam. "Nie wieder. Hast du das verstanden?" hakte er nach und das in einem Ton, der mich leicht zusammenzucken ließ. "Ja." sprach ich leise aus, denn ich hatte nicht vor das nicheinmal anzuziehen. "Das hoff ich für dich." kam es von ihm etwas ruhiger, ehe er mein Gesicht losließ.

Seine Hände legte Enno an mich, ehe ich den Boden unter meinen Füßen verlor und ich auf seinen Armen saß. "Sonst brauchen wir wieder ewig." sprach er und ging dann langsam los, ehe er schneller wurde und ich mich an ihm festkrallte. So wenig ich von ihm berührt werden wollte, meinem Körper schienen diese Berührungen zu gefallen. Ganz eindeutig. Aber meine Angst war so viel größer als dieses Verlangen in mir.


Zuhause ließ er mich runter, bevor wir reingingen in das Haus. "Du kannst gut mit Kindern." sprach Enno mich an, während es drinnen so dunkel war, wie es draußen war. Enno bekam ein Schulterzucken von mir, da ich nicht wusste was ich drauf antworten sollte. "Das trifft sich wirklich sehr gut." sprach er weiter und ließ mich damit zu ihm umdrehen. Auch wenn ich es eigentlich garnicht wollte. Verwirrt sah ich hoch zu ihm, bevor sein schönes raues Lachen ertönte und mein Herz schneller anfing zu schlagen, denn es bedeutete nie was gutes, wenn er so lachte.

"Du wirst eine gute Mutter für unsere Kinder meine süße Davina." sprach er leise lachend, während ich nicht glaubte, dass er das gerade wirklich gesagt hatte. Unsere Kinder? Meine süße Davina? Hatte er sie denn noch alle? Ich wusste ja, dass Enno nicht ganz normal war, aber mittlerweile dachte ich wirklich, dass er verrückt war. Wunderschön aber total durchgeknallt.

Geschockt sah ich ihm in die Augen, die mit Abstand die schönsten Augen waren, die ich je sehen durfte. Aber denoch waren es die Augen eines verrückten. "Du hast zu viel getrunken." sprach ich leise und schob es auf den Alkohol, denn es konnte nicht sein Ernst sein. Sein leises lachen ließ mich von seiner Brust in sein Gesicht sehen. "Hab ich nicht meine Schöne." sprach er ruhig aus, was ich mir die ganze Zeit schon dachte. Er war bei klarem Verstand.

"Dann bist du verrückt." sprach ich leise aus, nachdem ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen musste um das laut auszusprechen. Enno zog die Augenbraue hoch, ehe ich einen Schritt zurückwich von ihm. "Wieso suchst du dir keine Frau die das gerne tun würde?" sprach ich leise und versuchte trotzdem so fest wie möglich zu klingen.

„Davina"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt