the lights shines even brighter

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lisa

Auf dem Riesenrad ist wirklich schön. Man hat Ausblick auf den ganzen Weihnachtsmarkt und da es inzwischen dunkel ist, sieht es wunderschön aus mit den ganzen Lichtern. Trotzdem der Tag wirklich beschissen angefangen hat, endet er umso besser.

„Weißt du das kommt vielleicht etwas spontan und geht vielleicht auch etwas schnell, aber ich bekomme ärger, wenn meine Mum dich nicht so schnell wie möglich kennenlernt. Deswegen wollte ich fragen, ob du morgen vielleicht mal vorbeikommen würdest." fragt er.

Er hat recht, dass geht wirklich ziemlich schnell, dass ich jetzt schon seine Eltern kennen lernen soll. Aber irgendwie finde ich es nicht schlimm, ich habe das Gefühl, als würde ich ihn schon ewig kennen. „Okay, ich komme gerne vorbei." sage ich zu und sein Grinsen wird breiter. Hoffentlich ist seine Familie genauso nett, wie er es ist.

Dann ist es eine Weile still zwischen uns und wir genießen einfach nur den Ausblick auf den hell erleuchteten Weihnachtsmarkt. Der Tag verging tatsächlich wirklich schnell und er nahm nun doch ein schönes Ende. Auch wenn ich noch nicht wirklich will, dass es aufhört, freue ich mich Marcus morgen wieder zu sehen. Als unsere Riesenradfahrt beendet ist, entschließen wir uns nach Hause zu gehen. Es ist doch schon etwas später geworden.

„Ich bring dich noch nach Hause." sagt er dann und ohne mich darüber zu beschweren, laufen wir los, in die Richtung meines Zuhauses. „Der Tag war wirklich schön, ich danke dir, dass du ihn mir noch etwas versüßt hast." sagt er, als wir nun seid ein paar Minuten durch die ebenfalls beleuchteten Straßen unserer Kleinstadt laufen. Ich habe mich bei ihm eingeharkt, so kann ich mich wenigstens etwas wärmen, denn inzwischen ist es wirklich kalt geworden, nun wo die Sonne weg ist.

„Ich habe zu danken, wahrscheinlich hätte ich mich mit Glühwein betrunken und morgen den ganzen Tag im Bett verbracht, um meinen Kater auszuschlafen, wenn du nicht in mich reingerannt wärst." sage ich und er lächelt mich an. Es muss Schicksal gewesen sein, ihm heute über dem Weg gelaufen zu sein.

Nach weiteren fünf Minuten sind wir leider schon bei mir zuhause angekommen und somit müssen wir uns auch leider verabschieden. „Wohnst du weit weg von hier?" frage ich und als ich ihm gezeigt habe, dass hier unser Haus ist. „Ja also ich wohne in Trofors, ein kleines Dorf etwa eine halbe Stunde von hier. Aber mein Bruder ist schon auf dem Weg, er holt mich ab." meint er und damit erklärt sich auch, warum er nicht auf meine Schule ging. Hier gibt es nämlich nur eine Schule.

„Kommt mir bekannt vor. Gut, dass du mir das sagst, dann weiß ich wenigstens, wo ich hin muss." lächle ich und er winkt ab. „Ich kann dich gerne holen, dann müssen deine Eltern nicht fahren." schlägt er vor. „Danke, dass ist lieb und vielleicht komme ich auf das Angebot zurück." nicke ich und er kommt ein Stück näher. „Dann sehen wir uns morgen. So gerne ich noch eine Weile hier mit dir stehen würde, du frierst und solltest wahrscheinlich reingehen." sagt er.

„Okay, dann sehen wir uns morgen und danke nochmal." – „Ich hab zu danken." sagt er und im nächsten Moment legt er seine Lippen wieder auf meine. Ich muss erwidern, es geht praktisch nicht anders, es ist einfach zu gut. Nach einigen Minuten lösen wir uns dann aber. „Ich hoffe morgen werden wir genauso viel Spaß haben." sage ich, als ich mich von ihm löse. „Das verspreche ich." versichert er mir.

Er winkt mir noch, bis ich die Tür zu mache, dann sehe ich ihm im Fenster davon laufen. „Jason hat sich ganz schön verändert, seid der Abschlussfeier." steht plötzlich meine Mum hinter mir. Ich drehe mich erschrocken zu ihr um, seid wann steht sie da? „Ja es gab eine Planänderung. Jason hat mich sitzen lassen und dann ist mir Marcus über den Weg gelaufen. Wir haben uns super verstanden und morgen hat er mich zu sich eingeladen." erzähle ich ihr die Kurzform.

„Das tut mir leid mein Schatz, aber ich freue mich, dass du trotzdem einen schönen Tag hattest. Dann brauche ich dich ja morgen nicht mit einberechnen beim Essen." sagt sie und geht Richtung Wohnzimmer. „Nein brauchst du nicht. Ich gehe dann hoch." sage ich. „Mach das. Ich kann dich morgen hinfahren, wenn du möchtest." bietet sie an. „Nein schon gut Marcus holt mich ab." sage ich, als ich schon wieder im Flur stehe.

„Hauptsache du bist am Weihnachtsmorgen wieder da." ruft sie mir noch zu, was ich bejahe und lächelnd in meinem Zimmer verschwinde.

marcus

Ich laufe wieder zurück zum Weihnachtsmarkt, denn da wird Martinus much auch gleich abholen. Als ich dort ankomme, sehe ich sein Auto schon stehen, weswegen ich auch sofort einsteige. „Wo ist sie?" fragt er sofort, worauf ich nur die Augen verdrehe. „Dir auch hallo." sage ich und er startet den Motor. „Jaja, jetzt sag schon." drängt er und fährt los.

„Ich hab sie gerade nach Hause gebracht, aber sie wird morgen zum Essen zu uns kommen." erzähle ich ihm. „Mum wird ausflippen." lacht er und ich nicke. „Sie wird wahrscheinlich die ganze Nacht in der Küche stehen um zu kochen." meine ich und er lacht noch mehr.

Eine halbe Stunde später fahren wir auf unsere Einfahrt und ich kann Mum bereits im Fenster stehen sehen. Sie war fast aufgeregter, dass ich ein Date habe, als ich selbst. „Hast du ihr schon was erzählt?" frage ich Martinus, aber der schüttelt nur den Kopf. „Ich dachte mir, du solltest es ihr selbst erzählen." sagt er und steigt aus. Ich steige ebenfalls aus und wir gehen nach drinnen. Mum steht bereits im Flur und tut so, als wenn sie Staubwischen würde. „Oh Marcus, du bist schon wieder Zuhause? Ist es schon so spät?" tut sie, als wenn sie nicht schon seid Stunden warten würde.

„Mum ich hab dich eben im Fenster warten sehen, du kannst den Staubwedel weglegen." sage ich und wir ziehen uns aus. Mum folgt mir natürlich sofort in die Küche, wo ich mir eigentlich nur schnell was zu trinken holen wollte. „Nun sag schon, wie wars?" fragt sie ungeduldig. „Also Linda war ein Reinfall, sie wollte wieder nur was von Martinus–" – „Oh das tut mir leid Schatz." unterbricht sie mich. Ich gehe ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein.

„Aber dann ist mir Lisa über den Weg gelaufen. Wir haben den Tag zusammen verbracht und ich habe sie morgen zum Essen eingeladen. Sie ist wirklich nett und ich mag sie, sie–" – „Okay mehr brauche ich nicht zu wissen, ich fange an zu kochen." dann verschwindet sie in der Küche und lässt mich einfach stehen.

a slightly different christmas story || Marcus GunnarsenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt