lisa
Ich muss zugeben viel geschlafen haben ich nicht. Auch wenn der Tag gestern mit ihm so unbeschwert war, bin ich doch ziemlich aufgeregt, ihn heute wieder zu sehen. Vielleicht aber auch nur, weil es bei ihm zuhause sein wird. Er hatte mir heute morgen geschrieben, dass seine Mum schon wie eine wilde kocht, für heute. Daraufhin wurde ich tatsächlich noch nervöser und konnte dann ab 8 Uhr auch partout nicht mehr einschlafen.Inzwischen ist es Mittag und Marcus wird mich gegen 16:00 Uhr ungefähr abholen. Das ist wirklich noch lange bis dahin und was ich mit mir anfangen soll in der Zeit, weiß ich auch noch nicht so genau. Es ist einer dieser Tage, wo die Zeit einfach nicht vergehen will. Da hilft nur eins, stalken wir ihn ein bisschen auf Instagram.
marcus
Ich bin tatsächlich sehr nervös, als ich mich ins Auto setze, um Lisa abzuholen. Ich kenne sie seid gestern und heute lernt sie meine Familie kennen, dass ist doch ziemlich viel auf einmal. Aber sie hat zugesagt, also kann sie es ja nicht abgeschreckt haben. Gestern war einfach so unbeschwert, dass ich dachte, heute wird es auch so.Doch da habe ich mich ein wenig getäuscht, denn meine Mum macht mich seid heute morgen mehr als nur verrückt. Hoffentlich stellt sie sich nicht, als zukünftige Schwiegermutter vor, dass wäre tatsächlich ein bisschen zu viel des Guten. Mich würde nicht wundern, wenn sie dann sofort kehrt macht. Ich könnte es verstehen, dass würde ich am liebsten auch manchmal, wenn meine Mutter einer ihrer Phasen hat. Sie ist manchmal wirklich etwas zu viel.
Als mein Auto vor ihrem Haus parkt, öffnet sich auch gerade die Haustür und keine Minute später steigt sie in mein Auto. „Hei, wie geht es dir?" frage ich, als ich sie in eine kurze Umarmung ziehe, bevor ich den Motor starte und losfahre. „Ganz gut, nur ich muss zugeben, ich bin etwas nervös." sagt sie und lächelt etwas unsicher. „Das musst du nicht, wenn überhaupt hab ich das Recht nervös zusein. Meine Familie ist wirklich nett und sie lieben dich jetzt schon, obwohl sie dich eigentlich noch gar nicht kennen. Aber sie sind manchmal ein wenig zu viel und ich kann es ehrlich gesagt total verstehen, wenn du mich danach nie wieder sehen möchtest." lache ich nervös, auch wenn es nur ein Spaß sein sollte.
„Wirklich, du glaubst deine Familie ist viel? Meine Mum hat einem Jungen aus meiner Klasse einen Vortrag über Verhütung gehalten, weil wir bei mir Zuhause an einem Schulprojekt gearbeitet haben. Sie dachte es war nur eine Ausrede, damit wir uns sehen können. War es aber nicht, dieser Typ hatte mir nicht egaler sein können." erzählt sie und ich lache. Soweit würde meine Mum glaube ich nicht gehen, sie würde dann eher mir den Vortrag halten und auch eher im Privaten. „Es wird noch besser. Wir waren sechste Klasse und gerade mal 12 Jahre. Ich glaube er musste danach in Therapie gehen." fügt sie trocken hinzu und nun muss ich richtig lachen.
„12 ist nun wirklich ein bisschen früh für diesen Vortrag." lache ich und sie nickt. „Ja, wenn man bedenkt, dass meine beste Freundin und ich zu dieser Zeit noch über den Schulhof gerannt sind und Prinzessinnen gespielt haben, auf jeden Fall." lacht nun auch sie und ich kann nicht verhindern, dass sich ein Glücksgefühl in mir breit macht. Es ist genauso wie gestern, genauso unbeschwert. Bei dem Gedanken, dass sie gleich meiner Familie gegenüber treten muss, weicht dieses Gefühl allerdings wieder. Ich hoffe nur, dass sich alle meine Rede Heuete früh zu Herzen genommen haben.
Ich liebe meine Familie wirklich, aber manchmal benehmen sie sich einfach wie die letzten Idioten. Einmal, genau einmal hatte ich ein Mädchen zu Besuch. Ich mochte sie und das wussten alle, nur sie eben noch nicht. Es war ein Krampf das Mittagessen mit meiner Familie. Mein Mum hat ständig irgendwelche Geschichten von früher ausgepackt, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Mein Dad hat nur davon gesprochen, wie gut ich doch angeln kann, weil auch ihm kein besseres Gesprächsthema eingefallen ist und Emma und Martinus waren nur damit beschäftigt sich um den Nachtisch zu streiten.
Im Großen und Ganzen – sie hat sich nie wieder bei mir gemeldet.
Lisa scheint zwar etwas lockrer mit dem Wissen, dass Wahnsinnige auf sie bei mir zu Hause warten, umzugehen. Aber bis sie sie nicht erlebt hat, werde ich einen Teufel tun und mich beruhigen. „Ich werde schon nicht schreiend wegrennen, immerhin bin ich bei meiner Mum aufgewachsen, die immer sehr offen über alles redet. Über wirklich alles und es hat sie auch nicht gestört, dass ich erst 8 war. Das verstehst du auch noch, wenn du sie kennenlernst." sagt sie und guckt etwas verstört, schüttelt dann aber den Kopf.
Ehrlich gesagt will ich es gar nicht wissen und sie sieht auch nicht so aus, als wenn sie mir es erklären will. Ich hoffe einfach, dass alles gut läuft und sie danach noch mit mir redet. Viel zu schnell is unsere Fahr vorbei und wir parken vor unserem Haus. Meine Mum kann ich bereits vor dem Küchenfenster stehen sehen und als ich ihren Blick erwidere läuft sie mit den Armen wedelnd davon.
Na das kann ja was werden...
„Na komm, lass uns rein gehen. Wir können nicht ewig hier sitzen bleiben, sonst kommen sie noch raus und grüßen uns schon am Auto." lacht sie und schnallt sich ab. „Wieso wir können doch auch einfach uns ein schönes Restaurant suchen und dort etwas Essen. Ich lade dich auch ein." irgendwie bereue ich das hier gerade. „Hey, das war deine Idee und so gerne ich deinen Vorschlag auch annehmen würde, müssen wir das wohl verschieben. Also los, es wird mit Sicherheit nicht so schlimm." sagt sie und macht nun die Beifahrertür auf. Was für mich wohl heißt, dass ich nun auch aussteigen muss. Wir werden sehen was das wird.
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a slightly different christmas story || Marcus Gunnarsen
FanficEigentlich habe ich mich auf ein Date mit dem süßen Typen aus meiner Straße gefreut, doch der tauchte nur leider nicht auf. Stattdessen bin ich jemand ganz anderem begegnet. Es ist der 23. Dezember und Lisa wollte einen schönen Tag mit dem Jungen, i...