lisa
Tja und was soll ich sagen, ich sollte recht behalten. Auch wenn die ersten paar Minuten, auf allen Seiten mit tiefsten Unbehagen beschwiegen wurden, wurde es danach umso einfacher. Es hat kurz nach unserer Ankunft Essen gegeben und als Anne angefangen mich auszufragen, was ich nun nach der Schule mache, lief alles ziemlich gut. Ich habe ihr erzählt, dass ich seid Oktober Architektur in Oslo studiere, mein Studium aber hauptsächlich online mache, da es die Uni nunmal anbietet. Ich muss also nur für Prüfungen nach Oslo und kann den Rest der Semester zuhause bei meiner Familie verbringen.Kjell ist daraufhin auch sofort mit eingestiegen, da er es wohl sehr interessant fand, welche Kurse ich dort belegen kann. Am meisten fasziniert war er aber, dass ich anscheinend so gut in Mathe und Physik bin. Nun ja ich will ja nicht prahlen, aber ich bin ein kleiner Streber. Selbst Martinus ist drauf eingegangen und hat sich bereits angekündigt mein erster Kunde zu sein. Immerhin braucht er ja ein eigenes Haus, dieses bietet nicht genug Platz für seine Aktivitäten, so seine Worte.
Wobei mir die Frage aufkam, um welche Aktivitäten es sich wohl handelt, denn laut Marcus, tut er den lieben langen tag nicht viel mehr, als Fifa zu zocken oder das Fitnessstudio zu besuchen. Doch das werde ich wohl später noch erfahren, wenn er mir seine Visionen von seinem Haus darstellt. Marcus hat bei Martinus Gerede eigentlich nur ständig die Augen verdreht und ab und zu Kommentare wie „Als ob du hier jemals ausziehst." und „Später bist du sowieso jede Nacht bei mir, weil Angst hast alleine zu sein.", woraufhin seine Eltern nur schmunzelten.
Emma hingegen hat mich mit Fragen über meine Nägel oder meine Schminkroutine überhäuft. Sie ist jetzt 14 und glaube mehr in der Pubertät, als ich es jemals war. Zudem hatte sie mich auch erst wieder freigegeben, als ich ihr versprochen habe, dass wir einmal eine Pyjamaparty zusammen machen werden. Trotzdem sind alle wirklich super nett und wirklich verstehen, kann ich Marcus Sorge immer noch nicht, dass sie zu viel sein können. Klar, wenn dich jeder der vier Augenpaare mit Fragen löchert, ist es schon viel, aber so ist das nunmal in großen Familien.
Jetzt sitze ich mit Marcus draußen in der Holzhütte, die im Garten steht, wo man einen wundervollen Ausblick auf den See hat. Wie sind in Decken eingemurmelt und das die Feuerstelle brennt auch, um uns etwas Wärme zu spenden. Ich liege in seinen Arm gekuschelt und kann das Kribbeln in meinem Bauch einfach nicht abstellen. Es passiert automatisch bei ihm. Es reicht, wenn sein Duft in meine Nase dringt, schon da flattert es in meinem Bauch. Und mir ist klar, dass wir uns erst seid gestern kennen, aber irgendwie bin ich jetzt schon auf dem besten Weg, mich in ihn zu verlieben.
„Und was sagst du zu meiner Familie?" fragt er irgendwann in die Stille. Es ist angenehm hier zu sitzen, wir brauchen nicht mal reden, es ist auch so schön mit ihm. „Sie sind alle super lieb, du hast übertrieben. Ich mag sie." sage ich und lächle ihn an, was er sofort erwidert. „Ja sie haben sich wirklich Mühe gegeben heute, auch wenn es wirklich unbeschwert gewirkt hat mit dir. Es sah so aus, als wenn sie wirklich Interesse a dir gezeigt haben und das freut mich, denn ich würde dich gerne öfters sehen." sagt er und guckt mich voller Hoffnung an, weswegen mein Lächeln noch größer wird.
„Das lässt sich auf jeden Fall einrichten. Außerdem schuldest du mir noch ein versprochenes Essen. Ich bin dafür, dass wir das zuerst nachholen." schlage ich vor und er stimmt nickend zu. „Ja und dann kann ich vielleicht deine Familie kennenlernen." macht er ebenfalls einen Vorschlag, woraufhin ich nur die Stirn runzle. „Oder wir lernen uns erst besser kennen, bevor ich meine Mum auf dich loslasse." scherze ich, auch wenn es das vielleicht nicht unbedingt sein sollte. Ich habe ihm ja vorhin schon ein wenig über sie erzählt, doch da gibt es noch einiges mehr, dass sie tut oder sagt. Deswegen ist es glaube ich besser, wenn wir damit noch ein bisschen warten.
„Wir lernen uns also besser kennen?" fragt er und ich nicke. Denkt er etwa, dass es das jetzt war und wir machen als Freunde weiter. „Klar, ich mag dich Marcus und ich würde gerne wissen, was aus uns noch werden kann." gestehe ich und er guckt mich lächelnd an, auch wenn er versucht es etwas zu verstecken. „Das würde ich auch sehr gerne." stimmt er zu. „Aber zuerst sollten wir vielleicht zuerst der Tradition nachgehen." meint er und deutet über uns. Ich gucke nach oben und entdecke einen Mistelzweig.
„Du Schlingel, deswegen wolltest du dich in diese Ecke setzen." lache ich und richte mich ein wenig aus seinem Arm auf. „Vielleicht habe ich das geplant." lächelt er und ich schüttle lächelnd den Kopf. So einer ist er also. „Bekomme ich nun meinen Kuss." fragt er und kommt mir ein wenig näher. „Als wenn ich dir den ausschlagen könnte, immerhin hängt der Mistelzweig über uns." lache ich und nähere mich ihm ebenfalls ein bisschen.
Er ist es dann aber, der die Lücke zwischen uns schließt. Wie von selbst fallen meine Augen zu, als ich seine Lippen auf meinen spüre. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön und mein Herz bekommt sich nun gar nicht mehr ein. Es hämmert einfach unkontrollierbar schnell gegen meine Brust, dass ich Angst haben muss, dass es gleich rausspringt oder explodiert. Ob er es spüren kann, was er mit mir anstellt?
Wir sind uns so nah, mich würde wundern, wenn er es nicht merken würde, immerhin kann ich seins genauso schnell schlagen spüren. Ich könnte ewig hier mit ihm sitzen und ihn einfach küssen, aber leider endet der Kuss – für meinen Geschmack viel zu schnell – und er guckt mich mit diesem gewissen Funkeln in den Augen an. Dann kuschle ich mich wieder an ihn und wir reden noch den ganzen Abend weiter, bis er mich irgendwann wieder nach Hause fährt.
Wünsche werden eben doch wahr – und gerade an Weihnachten, darf ein kleines Wunder nicht fehlen.
the end
ja da ist das ding! hoffe sie hat euch allen gefallen. danke an jeden der sie gelesen hat, bla bla bla. das liest hier sowieso keiner, also freut euch aufs nächste Jahr, ich versuche bis dahin eine neue zu schreiben. und wer noch da ist, ich wünsche euch allen frohe weihnachten und einen guten rutsch ins neue jahr.
lisa xx
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a slightly different christmas story || Marcus Gunnarsen
FanfictionEigentlich habe ich mich auf ein Date mit dem süßen Typen aus meiner Straße gefreut, doch der tauchte nur leider nicht auf. Stattdessen bin ich jemand ganz anderem begegnet. Es ist der 23. Dezember und Lisa wollte einen schönen Tag mit dem Jungen, i...